Let’s talk about Elsa!

Ich weiß – eigentlich hätte ich den Titel dieses Blogeintrages auf Schwedisch schreiben müssen. Ich kann aber kein Schwedisch. Naja – ein paar Mitglieder des „Svenska VOLVO PV-klubben“ haben mir beigebracht, dass PVs „vacker Bilar“ sind.Was das heißt? Dann googelt mal.

Während ich hier nun nebenbei mir nebenbei noch eine Reportage über das Ohnsorg-Theater im NDR anschaue und ein paar Cracker knabber, möchte ich euch erzählen, was ich am 18. Schraubertag  an Elsa veranstaltet habe. Folgendes ist am Montag, dem 07.10.2013 passiert. Ist also schon „ein paar Wochen“ her.

Heute ist mal wieder so richtig rangeklotzt worden. „Jetzt wird wird wieder in die Hände gespuckt! Wir steigern das Elsa-Restaurierungsprodukt!“ – oder zumindest so ähnlich. Was ich damit ausdrücken will: Die Motivation war an dem Tag riesengroß.
Restauriert ihr auch gerade ein altes Auto? Oder haltet ihr eins am Leben? Habt ihr vielleicht schon mal ein Motivationstief gehabt? Weil es beim Restaurieren nicht so klappt, wie ihr es euch vorstellt? Oder weil euch euer Auto auf einmal mit andauernden Reparaturen nervt? Dann schaut euch mal im Internet Videos oder hübsche Bilder von einem baugleichem Fahrzeug an. So eines zum Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=wbeGHni2tLg Tolle Musik, tolles Auto (natürlich ein 1957er VOLVO PV 444 LS) tolle Landschaft – und vor allem: Weißwandreifen und fast Elsas Lackfarbe! Und mit den Rückleuchten und mit den Frontblinkern, die an Elsa mal geändert wurden, aber wieder zurückgerüstet werden sollen. Das Video hat mir echt einen Motivationsschub gegeben. Probiert es mal aus – schaut euch Videos von eurem Auto an. Verkaufsgedanken werden wohl meistens ausgeblendet werden ;-).

Und das spart natürlich auch Geld. Apropos Geld sparen – ich restauriere Elsa doch im „Low-Budget“-Verfahren. Wisst ihr, was das heißt? Möglichst wenig Geld ausgeben und möglichst viel erreichen. Ich habe nun mal nicht eben zwölftausend Euro für die Restaurierung eines Autos über. Ich bin ja Schüler.

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Das ist ja löcherig!

Also – es muss repariert werden, was vorhanden ist. Und nicht gleich alles neugekauft werden. Dann fangen wir damit doch gleich mal an!
Und zwar mit dem Stehblech. Das schottet den Motor von Spritzwasser und anderen, bösen Flüssigkeiten – und dem Reifen – ab. Anscheinend aber auch von Salz – ansonsten wäre es wohl kaum so durchgerostet. Lustigerweise ist dies nur auf der Beifahrerseite so. Und wie ihr irgendwann nochmal zu lesen bekommt, ist die Beifahrerseite eh die kariösere Seite von Elsa. Was hilft gegen durchgerostetes Blech?

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Neu! Selbstgedengelt.

Neues Blech! Da stellen mir uns ma janz dumm und fragen uns… wie haben die das nun geformt? Die Antwort ist ganz einfach. Mit einem Hammer.

Es stimmt – Gewalt ist natürlich nie eine Lösung. Außer, man möchte Blech dazu bringen, eine Form anzunehmen – obwohl… „draufrumkloppen“ bringt überhaupt nichts. Man muss schon mit genug Feingefühl dabei gehen. Und die Maße haben. Und Zeichnungen machen. Und Passproben, bevor man den alten Mist rausschneidet. Passprobe?

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Passprobe? Passt!

Passt! Was kommt nun? Freundentanz, weil es passt und wir Geld gesparrt haben? Nein.

Freuen, dass die Sonne scheint und Pause machen? Nein.

Vor Entsetzen schreiend wegrennen, weil etwas auf Anhieb geklappt hat? Ich habe überlegt es zu tun – aber nein. Man schweiß einfach. Also – man schneidet zuerst das faule Material raus und schweißt dann das Neue ein.

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*Brrrrz* *Brrrz* und *wrrääääääng* – und zack. Nach nicht ganz einer halben Stunde – wieder unlöcherig, das gute Blech. Nagut – ein paar Löcher hat es noch. Aber die gehören da auch ran. Aber, wenn es so nackt bleibt, dann wird wieder rosten. Also? Schwamm drüber! Ähm…nein. Lack drüber!

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Grundiert.

Huch – nun sind die Bilder in der falschen Reihenfolge. Etwas. Erst habe ich das Blech angeschliffen, damit die Grundierung auch etwas hat, woran sie sich halten kann – und anschließend habe ich mit Silikonentferner das Ganze abgewischt. Dann haftet der Lack besser – Fettflecken und Staub sind dann nämlich nicht mehr drauf.
Anschließend kam dann noch eine Schicht Grundierung rauf. Passt!

Und vor allem haben wir Geld gespart. Ein neues Blech ist recht teuer – so hat es uns ein wenig Blech, Grundierung und Arbeit gekostet. Nicht gleich alles wegschmeißen… Zwar ist diese Schweißnaht nicht mehr original – aber wieviele Menschen färben sich die Haare. Ist das original?

Huch, nun habe ich aber mit meinen Crackern gekrümelt, Entschuldigung. Kleinen Moment *wisch* Alles weg! Was habe ich an dem Tag denn noch gemacht? Achja!

Die Türen standen auch noch ausgebaut – aber sonst noch unverändert – herum. Die faulen Dinger – hätten sie doch auch mal selbst zerlegen und einsortieren können, oder nicht? Also, Böcke vor’s Carport gestellt, und Fahrer- und Beifahrertür raufgewuchtet. Ich sag’s euch – auch, wenn die Fahrertür unten fast nur noch aus Spachtel besteht – die ist ziemlich schwer. Alleine könnte ich sie nicht so weit anheben, dazu fehlen mir einfach die Muskeln.
Als erstes wurde da die tollen Türgriffe und die Kurbeln abgebaut. Da muss man den Verkleidungring, der jeweils dadrunter sitzt, einfach ein wenig runterdrücken und dann einen Splint rausdrücken. Dreimal ist es gut gegangen, beim vierten ist der Verkleidungring zerbrochen. Macht nichts – war ein glatter Bruch, lässt sich kleben, fällt dann kaum noch auf. Bleibt also unser kleines Geheimnis, ja?

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Wer klopft an der Tür?

Danach wurden die Türpappen runtergenommen – auf der Fahrerseite muss ich eine neue bauen. Durch irgendetwas hatte sie in den unteren fünf Zentimetern aufgegeben, Türpappe sein zu wollen, und fing an zu zerbröseln. Nicht weiter schlimm – lässt sich alles richten.

Übrigens – mit Sonnenbrille schrauben ist toll! Auch, wenn es manchmal ein wenig dunkel ist. Aber die richtige Brille liegt ja im Haus…

Hab ich schon gesagt? Die Scheiben müssen raus! Alle. Ein schwieriges Thema, zumindest für mich. Habe ich noch nie vorher gemacht. Nicht beim Cabrio, nicht mit einem Fußball, noch gar nicht. Selbst, wenn Elsa nicht lackiert werden sollte, wäre es nötig gewesen. Die Fahrerseite dreht nämlich nicht hoch. Man kann kurbeln und kurbeln und kurbeln und kurbeln, dass einem der Arm abfällt und schon wieder ein neuer wächst. Es passiert nichts. Die Scheiben bleibt unten. Warum? Seht ihr gleich!

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Der erste Schritt.

Um die Scheibe ausbauen zu können, muss man ersteinmal das Dreieckfenster ausbauen. Nur wie? Okay, die Führung, wo das Dreieckfenster dran ist, ist rundherum an der Tür festgeschraubt. Ein Anfang wäre es ja schon einmal, die Schrauben loszudrehen. Gesagt – getan. Schrauben sind draußen. Die Dreieckfenster-Halte-Einheit hängt aber immer noch fest. Guter Rat ist teuer. Da ich aber kein Geld habe, habe ich es mit Nachdenken versucht. Was haben wir denn da?
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Fensterscheibenhochschieber.

Um die Einheit auszubauen, muss der Mittelsteg raus. Um den Mittelsteg aber vollständig entfernen zu können, müssen wir ihn erst zur Seite kippen, damit das Fenster ganz nach unten geschoben werden kann. Nur – warum geht das nun nicht weiter nach unten? Ah!

Man muss auch noch den Fenster-hoch-schieber (gibt es da auch ein richtiges Wort für?) abbauen, damit das Fenster auch wirklich ganz nach unten kann. Hier ist der von der Beifahrerseite mal das Bild-Beispiel. Die Fahrerseite ist komplett verrostet und müsste selbst angefertigt oder aus der neuen Tür genommen werden, wenn die hier geschweißt wird.

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Scheibe.

Als ich die Scheibe nun gaanz nach unten schieben konnte, rutsche sie aus der Führung des Mittelsteges raus, und ich konnte ihn vorsichtig von oben herausziehen. *Tusch* Da isser.
Nachdem ich die Türscheiben draußen hatte, alles feinsäuberlich eingeordnet habe,  sortierte ich die Sachen auf den Zwischen-Lager-Platz-bis-ein-ordentliches-Lager-da-ist-Platz weg.

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Steg ist draußen!

Ich bin ja echt mal gespant, wie man den ganzen Kram nachher wieder zusammenbekommen will, ohne einen Kratzer in den frisch lackierten Lack zu machen. Da muss man ganz vorsichtig arbeiten. Und langsam.

Aber das dauert ja eh noch.

 

Ihr wolltet doch noch wissen, warum man die Scheibe der Fahrerseite nicht mehr hochbekommt, oder?  Nagut, ich zeige es euch:
comp_comp_FILE0306Das kleine Teil ist ein wenig verrostet. Eie Arme, die die Scheibe hochschieben, sind nicht mehr vorhanden sind. Die sind wohl bei der Bergungsaktion durch die Rostlöcher der Tür zerbröselt. Ein bisschen Schwund ist immer.

Ist aber kein Problem. Wir haben noch eine intakte Tür liegen. Mit intaktem Fensterscheibenhochschieber. Und ansonsten? Schweißgerät!
Und ich kann euch soviel verraten. Elsa wird noch viele Schweißarbeiten bekommen. Es lohnt sich aber. Hat ja schon viel erlebt, die schwedische Dame, die unter unserem Carport wohnt.

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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No Responses

  1. Ich verrate es jetzt:

    Vacker Bilar sind Beautiful Cars oder einfach „Schöne Autos“ 🙂

    Danke an den Google-Übersetzer!

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