Kann ich noch fahren?
Das hat nun nicht unbedingt etwas mit meinem Alter zu tun.
Ich war nämlich fünf Tage weg. Weg vom Auto, fast weg vom Festland, und weg vom Internet. Habe ich etwas vermisst?
Okay, ich gebe zu. Ich hatte die fünf Tage, die ich auf dem Segler „De Albertha“ unterwegs war, nicht wirklich Zeit an meine Autos zu denken. Oder an Dithmarschen. Oder an Schule. Und ehrlich gesagt habe ich es auch mal genossen. Mal etwas komplett anderes als der Alltag, den ich sonst erlebe. Aber trotzdem muss ich mich nun daran gewöhnen, wieder in den Alltag einzutauchen. Auch, wenn es nicht immer einfach ist.
So schön die Segeltour auch war, ich war auch ein wenig fertig, als wir wieder kamen. Und irgendwie habe ich mir auf der Reise einen aufgesackt. Aber naja, das kann einen norddeutschen Küstenbewohner nicht so viel anhaben. Schließlich sind wir harte Kerle ;-).
Als wir dann gestern Abend am Bahnhof in Heide ankamen, war ich auch wirklich glücklich. Und landkrank. Irgendwie schwankte alles ein wenig. Manchmal auch ein wenig mehr. Pfuh!
Aber heute war es nun wieder soweit. Nach fünf Tagen Abstinenz wollte ich meinen Alltagselchen mal wieder bewegen. Wird er anspringen? Was hat ihm die Woche draußen stehen getan? Werd ich noch Autofahren können? Oder bin ich zu stark angeschlagen und immer noch landkrank?
Aber bevor ich mir meinem Alltagselchen schnappe und damit durch Dithmarschen düse, habe ich erst nochmal einen Blick auf meine Lieblings-Schwedin geschaut. Ach, Elsa. Wann werden wir durch die Gegend cruisen, wie ich es in den letzten Tagen mit einem Segelboot gemacht habe? Ich freue mich schon so auf die Touren, wo wir beiden dann auch die Landschaft genießen werden. Und vielleicht werden wir auch gefragt, wie ich in meinem jungen Alter an ein Auto wie dich komme? Aber das werden wir sehen.
Hey, Alltagselch, da bist du ja! Fünf Tage habe ich dich nun nicht mehr gefahren. Und in der Zeit soll es viel geregnet haben. Und das kann auch gut angehen, wenn ich mir dich so ansehe. Ich glaube, es ist besser, ich erzähle meinen Elchen nicht, dass ich in den fünf Tagen nicht an sie gedacht habe. Nachher nehmen sie mir das noch übel. Und das möchte ich nicht.
Aber wenn ich mir die Bremsscheiben so ansehe, ist der Regen durch die Felgen gesprenkelt? Hm, das müssen wir dann wohl mal wieder runterbremsen.
Und überall auf dem Auto verteilt konnte man Rückstände vom Baum erkennen, unter dem ich meinen Alltagselchen abgestellt habe. Aber Waschen bringt nichts, ist ja eh noch alles nass. Und es regnet. Ieh.
Und was sehe ich da in meinen Ronal-Volvo-Felgen? Spinnenweben! Da haben sich die Spinnen aber ein schlechtes zu Hause ausgesucht. Denn die Netze werden gleich bei der Fahrt fliegen gehen. Wenn mein kleiner Lifestyle-Kombi sich denn dazu entscheidet anzuspringen. Aber gut, er stand nur fünf Tage da. Wenn er dann nicht anspringt, sollte doch schon sehr etwas falsch gelaufen sein.
Schlüssel rein, drehen, brumm – läuft. Alles andere wäre auch peinlich gewesen, oder?
Und auch das Fahren klappte. Ich habe nicht abgewürgt und auf einem Schlag war meine Landkrankheit wie weggeblasen.
Und nun? Nun kann es weitergehen. Weitergehen mit Geschichten rund ums Auto.
Ich habe die Autos also doch nicht ganz vergessen :D.
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[…] war ich gerade auf Segeltour. Danach schrieb ich einen Artikel, der darum ging, ob ich noch fahren […]