Fünf Jahre Altautoleidenschaft
Henkelmännchen ist in diesem Jahr das fünfte Jahr bei uns.
Zwar nicht auf den Tag genau, aber heute gab es frischen TÜV!
„Wenn ich groß bin, ich will auch mal so Einen haben!“ – Gut, das habe ich nicht unbedingt über ein Golf 1 Cabriolet gesagt. Für mich war ein Golf einfach ein Golf. Schönes, altes Auto, aber nicht mehr. Wie man seine Meinung doch ändern kann und emotional werden kann. Auf Oldtimertreffen sieht man ihn jetzt erst häufiger, aber als wir vor 4 Jahren mit H-Kennzeichen unterwegs waren auf Treffen und Rallyes waren wir einige der wenigen mit einem Golf . Erst recht mit einem Cabriolet. Vielleicht hat uns das zusammengeschweißt.
Aber das ist ja egal – so wurden wir zuerst auffallend nicht beachtet mit dem Golf. Chromglänzende Straßenkreuzer lenken halt doch schon minimal von einem kleinen, silbernem Cabrio mit Plastikstoßstangen ab. Das war mir aber sowas von egal. Wir konnten auf den Platz mit vielen Oldtimern fahren. Mit unserem eigenen. Und das wollte ich immer. Und Papa wollte immer ein Cabriolet. Gekauft haben wir ihn vor fünf Jahren übrigens als rollende Restauration aus dem Freundeskreis.
Dazu kommt noch eine kleine Liebe zu VW. Meine Eltern fahren schon wenig lange VW. Naja, „ewig lange“ heißt in dem Fall seit 1986, in dem Jahr gab es einen neuen Passat 32b Variant als Saugdiesel mit 54 PS. Zehn Jahre und zwei Passat 35i später wurde ich geboren. Und bin dann in 3 Passats und einem Golf aufgewachsen. Könnt ihr nun darauf schließen, warum ich VWs wohl mag? Unser Cabrio war dazu einer. Passte doch wie die Faust auf das Auge.
Die erste Saison wurde er einfach nur gefahren. Gut, auf der ersten Fahrt blieb er wegen Standschäden ein wenig liegen. Naja, ein wenig? Ein wenig mehr, aber nicht so schlimm. Das gab mir aber auch das erste Feeling von „Ich bin Altautofahrer„. Und ich mochte es. Schrauben, Fahren, Lachen, Spaß haben. Wie es sich für ein Hobby gehört. Etwas anderes ist Henkelmännchen ja nicht. Obwohl…. inzwischen ist er schon ein Familienmitglied. Meine Mutter war ja zuerst nicht so begeistert, dass ein altes Auto zu uns finden sollte („Wofür brauchen wir ein zweites Auto?!“), wusste aber da noch nicht, dass vier Jahre später schon die doppelte Anzahl Autos den Hof belagern sollten. Heute regt sie sich über nichts mehr auf, sondern ist begeistert mit dabei. Eben auch vom Rostvirus infiziert, so schnell kann es gehen.
Ich kann mich übrigens noch genau an Henkelmännchens H-Gutachten-Abnahme (Heißt bestimmt anders, aber ihr wisst, was ich meine) erinnern. Ich war mächtig nervös. Wir hatten im Winter 2009/2010 Henkelmännchen auseinander gepflückt, geschliffen, Rost beseitigt und lackieren lassen. Behutsam wieder „hübsch gemacht“ ohne dabei die Patina zu zerstören. Wie ich es bei Elsa vorhabe. Nur, dass bei ihr alles ein wenig schwerer war, da sie ja Durchrostungen hatte.
Ich war mächtig nervös bei der H-Abnahme. Unbegründet, seit vier Jahren haben wir einen Buchstaben nach den Zahlen auf dem Kennzeichen, die ihr hier aber nicht zu sehen bekommt ;-). Und seitdem bringt er eigentlich von Saison zu Saison mehr Spaß, weil man immer wieder – wie bei jedem anderen alten Auto auch – Sachen findet, die man noch durch extreme Fummelarbeit verbessern kann. Dieses Jahr bekam er eine neueingestellte Zündung, neue Unterbrecherkontakte (verbraucht seitdem fast 2 Liter weniger!), neue Vorderreifen und eine neue Spurstange. Die am Anfang der Saison vermutete kaputte Kupplung ließ sich durch Nachstellen zur Mitarbeit überreden. Achja – der Schlüssel ist auch noch abgebrochen. Aber das dürfte es gewesen sein. Ein paar Treffen stehen noch an.
Und dann ist Winterschlaf. Winter ist schon bald. Oh, man.
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