Es regnet, es sonnt, es schleift
Es ist schon wieder ein bisschen her, dass ich euch über Elsa berichtet habe.
Ich bin immer noch nicht „up-to-date“ mit der Berichtführung, es geht aber weiter.
Wir schrauben wieder ein paar Monate zurück, denn es geht wieder um Elsa. Wie schon üblich bei mir hinke ich ja mit Elsas Berichterstattung etwas hinterher. Das ist ja aber eigentlich auch egal, oder? Hauptsache, es geht weiter.
Am Montag, den 18.08.2014 (Schraubertag Nummer 63) schraubte ich an Elsa weiter. Beim letzten Mal gab es eine unheimlich Hitze in Dithmarschen.
Es regnete. Die Wetterdienste schlugen Alarm und warnten vor Sturm und Regen und Gewittern. Mir war das alles relativ egal, weil es nun mal nicht immer nur Sonne geben kann. Nur den ganzen Tag in der Bude sitzen wollte ich aber auch nicht. Ein Glück hattee ich ein altes Stück geformtes Blech hier stehen, dass noch ein wenig Aufmerksamkeit brauchte.
Aber nicht nur das Blech forderte Aufmerksamkeit. Also ging ich in die Werkstatt zu Henkelmännchen und habe mir ersteinmal etwas zu basteln gesucht. Hab ich euch schon mal den Kühler gezeigt? Also nicht den Kühlergrill, sondern den richtigen Kühler? Nachdem da ein Ventil in der „Offen“-Position eingerostet war, hielt er sein Wasser nicht mehr so gut. Ein bisschen WD40 und – zack – ging es wieder. Ein wenig hitzebeständige Farbe für den Kühler und den Verschluss (soll ich da die Schrift noch rot abheben? Ich glaube, das sähe ganz gut aus) und er sah wieder ganz in Ordnung aus. Hoffentlich kühlte er auch noch gut. Das Wasser hielt er nun zumindest.
Der Kühler sah nun gut aus. Apropos Aussehen – Elsa ist in den 50er Jahren gebaut worden. Als Autos noch blitzten und blinkten und Chrom noch wichtig war. Über die Jahre hinweg hat der Glanz gelitten und brauchte ein wenig Hilfe. Ich hatte ja schon mit dem Polieren angefangen und einige Teile fertig. Nun kamen alle Zierleisten (und ich meine alle) dran. Ich hatte sie mit einem blauen Stift beschriftet – das ging leicht wieder abzupolieren und sie bekamen kleine, witzige Aufkleber, wo drauf steht, wo sie hingehören.
Nun ist das Chrompolieren endlich vorbei. Also fast. Es fehlen noch die Türgriffe. Und der Kofferraumgriff. Und die Scheinwerferringe. Und drei Zierringe für die Felgen. Und drei Radkappen. Und ein Stoßstangenhörnchen, damit die Stoßstange wieder zusammengebaut werden kann. Also fast fertig. Ich hasse Chrompolieren.
Am Samstag, den 23.08.2014, ging es mit dem Schleifen. Wie ich es liebe.
Manchmal fehlt es an Motivation, etwas an Elsa zu schaffen. Das ist wohl bei einem Projekt normal. So ging es in letzter Zeit Papa und auch mir. Mama hat das alles nervös gemacht. Irgendwann sollte Elsa doch auch mal von der Terasse wieder runter und sollte ja auch mal endlich fahren.
Meine Mutter wollte uns beide also motivieren. Also fragte sie mich, ob sie denn auch mal an Elsa schleifen dürfe, sie würde es gerne mal probieren. Vielleicht fehlte mir der Ansporn, denn kurze Zeit später standen wir beide mit Staubschutz und Schleifklötzen in der Hand bewaffnet bei Elsa.
Meine Mutter fing an den Übergang zum Heckblech nochmal runterzuschleifen, da dort mir ja die grüne Farbe aufgerissen war. Also nochmal alles zurück. Mama schliff, ich spachtelte am Seitenteil herum und unsere weibliche Tarzan (prima Name, ich weiß…) schaute uns zu und schlich uns um die Beine. Bis sie merkte, dass es staubte – iiieh!
Nachdem meine Mutter den Übergang sehr gut geschliffen und gespachtelt und geschliffen hat (Sie macht das das erste Mal und ihr bringt es Spaß! Ja, Spaß!! ), wollte sie sich an die Heckklappe machen. Als die Rostfladen vor fast einem Jahr dort abgedrahtbürstet wurden, wurde nur eben Rostumwandler und Grundierung rübergepinselt. Das fing in der Zwischenzeit schon wieder an zu rosten. „Kann ich das auch schleifen?“ Ich wäre doof, wenn ich „Nein“ gesagt hätte.
Ich schliff in der Zeit weiter am Seitenteil. Schicht für Schicht wurde erst gespachtelt und dann geschliffen. Der übliche, staubige Mist. Aber – die Motivation ist trotzdem da. An dem einen Tag wurde mehr geschafft, als an manch anderem Tag. Und meine Mutter hatte Spaß.
Um an der A-Säule zwischen Tür und Angel – nein. Falsch. Um zwischen der Tür und der Haube schleifen zu können, wollte ich heute die Motorhaube wieder anbauen, um die Rundung zu bekommen. Also – noch nicht fertig geschliffene Nase (Job für morgen? Mal sehen.) und die Stehbleche her und zusammengeschraubt. Das ging fast ohne Probleme, wenn man die Schrauben denn auch alle griffbereit hat. Wenn ich da an den Zusammenbau denke…
Am Sonntag, den 23.08.2014 – Schraubertag Nummer 65 – ging es weiter.
Es wurde weitergeschliffen. Die sechs Wochen Ferien gingen gerade in ihre letzten Schritte und ich freute mich auch schon wieder auf die Schule. Halt, nein. Kein Streberalarm. Aber ich meinte, dass Elsa sich auch freuen würde, wenn sie mich nur noch nachmittags sähe, denn ich würde wahrscheinlich mehr machen, um „abzuschalten“.
Meine Mutter bekam heute die Nase von Elsa zum Schleifen. Elsa benötigt schon an einigen Stellen Botox. Das mag ich zwar nicht so gerne, aber ich weiß zumindest, dass es dadrunter stimmt. „Das ist aber auch viel Arbeit. Ich möchte keine Lackiererin werden.“, meinte meine Mutter. Ich glaube aber, das muss sie auch nicht.
Ich machte mich derweil wieder an die Seitenteile. Wenn das eine trocknete, ging es an das andere. Meine Mutter machte sich heute über den Staub lustig. „Sieht hier teilweise drin aus, als hätte es geschneit.“ Aber der Staub machte noch etwas ganz anderes. Mein Vater musste andauernd lachen, weil einer von uns andauernd niesen musste. Der Staubschutz war immer noch nicht perfekt.
Und so kam Elsa immer Stück für Stück näher an das Lackieren. Heute sind die Vorarbeiten aber immer noch nicht fertig. Momentan ist es einfach zu kalt.
Der wird schöner als Neu 🙂
Cari saluti, Giovanni
Hey Giovanni,
hoffentlich nicht! Ich mag doch Patina so gerne ;-). Nein, der Lack wird schon hoffentlich gut aussehen. Bei den Rostlöchern wäre alles andere meist sinnlos. Und bisher bin ich gut im Budget. Ich bin schon ziemlich gespannt! :-).
Schöne Grüße
Lars
Dann mußt Du aber jetzt bald aufhören mit Deiner Gründlichkeit, sonst ist die Patina weg ;-D
Cari saluti, Giovanni
Hey Giovanni,
keine Sorge, soo gründlich bin ich gar nicht. Da bleibt noch genug Patina über ;-). Ich bin auf das Endprodukt gespannt :-).
Schöne Grüße
Lars
Ich finds toll wie sich Deine Mutter engagiert! Muss mal gesagt sein 🙂
Hallo Marc,
das ist es auch auf jeden Fall! Und wenn ich Elsas Geschichte hier weiter aufschreiben werde, wird man merken, dass sie noch engagierter wurde ;-).
Schöne Grüße
Lars