„Witzige“ Werbetexter im röhrenden Radio
Jeden Morgen mecker ich herum, dass eventuelle Mitfahrer Migräne bekämen.
Warum wird Werbetextern für ihre grausigen Gags Geld gezahlt? Warum?
Ich fahre nun relativ viel. Letzten Samstag habe ich mit meinem graubraunen, aber eigentlich schwarzen Alltagskombi die einhundertundfünfzigtausend Kilometer geknackt und schrieb dann über „Halbzeit eines Autolebens„. Nun ist gut eine Woche vergangen. Nicht nur die Welt hat sich mit allen Facetten weitergedreht, auch mein Kilometerzähler.
Dabei habe ich immer das Radio laufen. Ohne gröhlenden Gesang und nachdenklichen Nachrichten im Ohr wäre die ganze Fahrerei so langweilig wie ein trockenes Toastbrot. Wäre das Radio nicht, würde ich die fast tausend Kilometer in einer Woche kaum geregelt bekommen. Klingt unklug? Ist aber so. Es spricht meist schlauer als ein verwirrtes Navi mit Orientierungsproblemen.
Eine Sache stört aber tierisch. Wer gibt diesen Witzbolden von Werbetexter ihr Geld für die räudigen Reime, die sie da jeden Tag im Radio spielen? Ich bekomme jeden Tag, wenn ich die dudelnden Dummheiten höre immer die gleichen Gedanken. Finde nur ich das schlimm? Ich würde ja alleine schon deswegen die beworbenen Produkte boykottieren. Wo bleibt denn das Niveau bei der ganzen Sache? Ist das weg? Oder wie oder was?
Jeden Morgen, wenn ich müde in mein Mobil steige und es starte, werde ich meist zuerst von summenden Sängern wachgeschüttelt. Das finde ich toll. Nach ein paar Minuten, die ich dann im Auto sitze und mich in Richtung Stau aufmache und jeden Tag hoffe, dass er dieses Mal nicht so schlimm ist, fängt irgendwann die Werbung an. Funktioniert die wirklich??
„Jetzt neu: der kleine Kleinwagen mit ausreichender Austattung und verschwindend gerigem Verbrauch für nur 199€ im Monat, ein Angebot der Kleinwagenbank!“
Das wäre noch eine Werbung, die ich verstehen kann. Leute sitzen in ihren (teilweise) heruntergekommen Hoppelkisten und träumen von einem neuen Gefährt. Und wenn die Barmittel fehlen, ist Leasing halt eine Möglichkeit.
„Die Wurst vom Fleischer, vom Fleischer, die Wurst. Die Wurst vom Fleischer, vom Fleischer die Wurst. Die Wurst vom Fleischer, vom Fleischer, die Wurst.“
Was?! Klar, die Werbung hätte etwas Extravagantes, wenn es nicht inzwischen weitere Werbetexter für andere Produkte kopiert hätten. Vielleicht ist die Stimme des Sprechers anders. Aber das war es dann auch schon.
„Im Imbiss gibt es jetzt biologisches Brot frisch vom Bäcker mit zuckerfreien Zutaten vom Zulieferer. Ganz viele Giftstoffe wurden vorher natürlich gefiltert.“
Gut, wer es glaubt. Es gibt einige Werbungen, auch von einer großen „Zeitung“, die man mit etwas Verstand schon eigentlich nicht mehr glauben kann. Alleine, wenn man um den Ruf der Firmen oder Produkte weiß, aber irgendjemand scheint die Sachen ja trotzdem zu kaufen. Marketing ist alles?
Liegt es nun an mir oder stört euch auch das teilweise fehlende Niveau bei den Werbeansagen im Radio? Oder seid ihr technisch begabter und hört per USB oder CD eure Musik? Ich werd wohl weiterhin über die Texter motzen. Bringt auch Spaß.
Das kommt mir grad eines in den Sinn: Carglass repariert, Carglass tauscht aus. Diese trällernde Werbung kommt soo oft im Radio
Jap, die Autoscheibentauscher investieren gerne in Marketing.
Die Werbung lief drei Mal, als ich in der Kälte mein Auto in die Werkstatt fuhr. Mit einer Seitenscheibe, die in Krümeln auf dem Beifahrersitz lag. Das werd ich nicht vergessen ;-).
Es fehlt: C…s macht in sieben Jahren Rost am Windschutzscheibenrahmen.
Habe ich auch schon mitbekommen. Da hatte ein gut gepflegter A4 plötzlich Blasenentzündung am Scheibenrahmen. Garantie? Da schon nicht mehr ;-).
Hallo Lars,
ich höre im Auto fast ausschließlich Radio. CD oder USB-Stick sind selten aktiv. Bei den älteren Autos hör ich teilweise noch Cassette. Werbung trällert eigentlich relativ ‚ungehört‘ nebenbei aus den Lautsprechern. Für mich ist die Werbung meist uninteressant.
Nur eine Werbung finde ich sehr schrecklich, die bleibt mir auch total im Ohr: Die vom Müsli-Anbieter Seitenbacher. Die ist zum Davonlaufen…
Was neben Werbung noch schlimmer ist: Ständig vermeintlich gute gelaunte Radiomoderatoren mit ihren tollen Witzen. Da kann ich mich oft nur fragen: Wer entscheidet, dass sowas gesendet wird? Diesen Sender, der solche Moderatoren hat, höre ich im Auto gar nicht mehr. Ist besser für mich und meine Nerven. 😉
Gruß Jürgen
Ohja, die Witze sind ja mal wirklich schlimm! „Warum ist denn die Katze nass?“ – Na, es ist wohl eine Meerkatze!
Aha. Ha. Ha.
Schrecklich. Da bekomme ich manchmal morgens noch schlechtere Laune, als ich morgens eh schon habe.
Vielleicht sollte ich doch mal auf Casette und CD umsteigen. Und nur den Verkehrsfunk zwischendurch reden lassen. Den finde ich nämlich wichtig ;-).
Schöne Grüße
Lars
Drum läuft bei mir meist CD oder Kassette je nach Auto und Alter des Radios 😉
Was ich persönlich mag über den Äther ist folgendes:
-DRS 1 (Staatsradio CH) Nachtexpress am Fr Abend mit Wunschkonzert
-SWF 4 vorallem Nachts, viel Oldies
Der Rest und die Privaten sind nur für Leute mit Demenz geeignet meines Erachtens…
Hey Marc,
mit den Radiosendern in der Schweiz kenne ich mich nun eher weniger aus. Aber ich habe einen Radiosender hier gefunden, der so ab 18/19 Uhr immer Jazz- und Swingmusik spielt. Den habe ich gerne an. Bis auf Nachrichten und Liedansagen wird dazwischen auch nicht geredet.
DAS mag ich.
Schade, dass ich meist abends nicht mehr so unterwegs bin. Im Cabrio geht das Radio eh nicht. Da muss ich selbst singen ;-).
Schöne Grüße
Lars
Hörbar sind eigentlich nur Deutschlandfunk mitsamt Derivaten, sowie in Berlin Radio 1. Gut, manchmal auch noch Radio russkij Berlin, wenn meine Frau mit an Bord ist.
Ansonsten: Kassette. (Ich habe nur zeitgenössische Radios in meinen Autos. Der einzige Wagen, der mit Fug und recht einen CD-Spieler tragen durfte, war der Sieben-Euro-V6. Der hatte ab Werk einen. Ich will nicht wissen, was sowas noch Mitte der 90er an Aufpreis gekostet hat… aber immerhin lag der Listenpreis ohne Sonderausstattungen ja auch bei DM 87.200,- .)
Als Kassette zählt bei mir übrigens auch der Kassettenadapter, der es ermöglicht, MP3Player und Telephone anzubinden.
DLF läuft bei mir auch manchmal im Radio. Ich habe allerdings nicht überall Empfang. Gerade bei den Wegen in Dithmarschen, die ich manchmal fahre. Aber da gibt manchmal auch der Norddeutsche Rundfunk auf. Bei fast jedem Auto.
Ich steh auch total auf zeitgenössische Radios. Beim Cabrio haben wir das Drehknopfradio nach langer Suche gefunden. Vorher war eines mit Kassette drin, das wir aber noch aufgehoben haben. Nun müssten nur noch die Lautsprecher funktionieren…Elsa hat kein Radio. Da müsste man mal gucken. Oder selbst singen. Elsa hatte aber auch einen niedrigeren Listenpreis ;-).
Kasettenadapter? Davon habe ich noch nichts gehört. Aber ich besitze auch weder einen mp3-Player noch ein Telefon, was Lieder spielen kann. Da bin ich mächtig altmodisch ;-). Aber das bleibt auch erst einmal so.
Schöne Grüße
Lars
Ach, das gute alte VW-Standardradio, mit Mittelwelle! Da kommen Kindheitserinnerungen hoch…
Werbung und Gute-Laune-Radio finde ich gleichermaßen unerträglich, die machen mir fast immer sehr schnell schlechte Laune. Wie die Leute, die den Mist verzapfen, überhaupt in den Spiegel sehen können, ist mir ein Rätsel. Als Bahnpendler fahre ich allerdings mittlerweile recht wenig Auto, da ist das Radio nicht so wichtig.
Ich hoffe, dass das Radio auch bald wieder Töne von sich gibt. Zumindest sollte es das, wenn ein neuer Lautsprecher eingebaut wurde ;-).
Wie ist denn das Pendeln mit der Bahn? Ich finde es ja eigentlich nicht so toll, mit der Bahn zu fahren. Hab da schon mächtig schlechte Erfahrungen gemacht. Gerade in der S-Bahn in HH. Was da manchmal für unnette Leute herumlaufen…
Da hab ich dann lieber schlechte Laune in meinem Auto und zappe die Sender durch, bis ich einen tollen Sender gefunden habe. Naja, zumindest tolle Musik ;-).
Schöne Grüße
Lars
Also, Pendeln mit der Bahn hat seine Vor- und Nachteile. Ich muss nicht umsteigen, Verspätungen kann ich darum locker sehen. Derzeit läuft mal wieder eine Verspätungswelle, wo die Züge an gefühlt vier von fünf Tagen zwischen fünf und zehn Minuten zu spät fahren. Dann gibt es aber auch wieder lange Zeiten, wo fast alles pünktlich läuft. (Von „Personenschaden im Gleis“ mal abgesehen, dafür kann die Bahn nichts.)
Vorteile sind, dass ich mir nicht zweimal täglich das nervtötende Stück Autobahn antun muss (Stau bis zur Autobahn, zuviele Lkw und Idioten auf der Autobahn, oft sehr zäher Verkehr, Parkplatzsuche), dass ich im Zug lesen und wenn nötig auch mal eine Kleinigkeit arbeiten kann.
Nachteile sind, dass es immer wieder unangenehme Mitfahrer gibt (obwohl, in den Pendlerzügen tagsüber aber sicher weniger als in der Hamburger S-Bahn) und die Züge manchmal sehr voll sind. Ist aber auszuhalten. Ich brauche, habe und will kein Auto. In der Stadt kann ich alles zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus/Straßenbahn machen. Und wenn ich doch mal was brauche, gibt es Stadtmobil, das reicht mir vollkommen aus.
Ich habe auch schon mal überlegt mit der Bahn zu pendeln. Also von meiner Heimat aus. Aber selbst dann müsste ich drei Mal umsteigen. Das ist mir morgens zu stressig. Im Stau schau ich mir immer die Gesichter der anderen Leute an. Einige schauen meist noch motivationsloser als ich.
Stadtmobil? Davon habe ich noch nichts gehört. Ist das so etwas wie Car2Go?
Schöne Grüße
Lars
Je öfter man umsteigen muss, desto lästiger ist das Bahnpendeln. Bei mir passt alles gut zusammen (Bahnhofsnähe beider Endpunkte, direkte Verbindung), und ich brauch sonst eben selten ein Auto.
Stadtmobil ist der Ur-Carsharing-Anbieter, v.a.in Süddeutschland verbreitet (Rhein-Main, Rhain-Neckar bis runter nach Stuttgart), Ruhrpott, Hannover und Berlin. Feine Sache, wenn man in einer gut mit Stationen bestückten Stadt wohnt, auf dem Land ist das eher nicht so brauchbar.
Die Musik mach ich mir im Zug bei Bedarf auch. Ohrhörer sind natürlich anders als Lautsprecher, ist aber ok 🙂
Neulich hatten wir in der Uni auch Leute einer Carsharing-Firma da. Ich habe mich mit denen mal unterhalten. Hört sich ja eigentlich gar nicht schlecht an. Aber für mich lohnt es sich wirklich nicht. Zum einen pendel ich am Wochenende wieder aufs Land und wohne in Hamburg auch in einem echt ländlichen Teil. Ohne Auto wäre das da ein wenig doof. Aber dafür wohne ich sehr gerne sehr ländlich ;-).
Schöne Grüße
Lars