Elsa kommt weg!

Haaaalt! Nicht weinen. Ich habe Elsa natürlich nicht verkauft. Würde ich nie tun.

comp_comp_SAM_8823Nach langen Überlegen sollte Elsa lackiert werden. Dazu musste sie natürlich weg.

Es geht weiter mit der alten Schwedin, die unter unserem Carport wohnt. Die letzten beiden Male habe ich euch ja erzählt, wie Elsa für das Lackieren vorbereitet wurde. Der Groschen war da schon gefallen – Elsa wird professionell lackiert. Die Investitionen hielten sich noch in Grenzen, die Zeit für die restlichen Vorarbeiten konnte ich nicht mehr aufbringen. Sowas kann bei jahrelangen Projekten auch schon einmal passieren.

Montag, der 17.08.2015 – Schraubertag Nummer 153

Elsa ist eine von der schnellen Sorte. Also, kein schnelles Auto oder ein Sportwagen und auch schon gar kein schnelles Projekt, das nach einer kleinen Reparatur comp_comp_SAM_8814fahrbereit ist. Aber umziehen, das kann sie immer schneller. Heute hatten wir Elsa in zehn Minuten umgezogen – also von der Garage in das Carport.

Angefangen haben wir heute mit Bohren. Da fehlten noch ein paar Löcher bei Elsa. Zum einen waren am roten Kotflügel keine Zierleistenlöcher und an der A-Säule an der rechten Seite mussten sie auch noch gebohrt werden. Dort waren ja vor ein paar Monden noch ein paar kleine, nur faustgroße Rostlöcher. Nun kann an da aber wieder Zierleisten anbauen.

Papa hat heute auch die neuen Seitenblinker angepasst. Die werden nun ein wenig niedriger sitzen , weil ich sie sonst nicht hätte zuschrauben können. Die Blinker sind ja etwas größer als die alten. Ein wenig anpassen mussten wir die Blinker auch, aber mit einer Rundfeile konnte das Plastik den aggressiven Bewegungen nicht standhalten. Nun wird Elsa in Zukunft besser blinken. Die Blinker verdecken noch ein paar Löcher von älteren Blinkerausgaben, die mal an Elsa hingen. Da werden wir noch jeweils zwei Löcher zuschweißen und dann ist die Baustelle abgeschlossen.

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Den blauen hinteren Kotflügel haben wir heute in einer Stunde „schnell“ mal angepasst. Nachdem ich alleine eine halbe Stunde davon hinten eine Schraube losgedreht habe, meinte Papa dann, dass wir noch irgendwo einen Paket neuer Ratschenschlüssel hätten. Als ich die dann gefunden habe, war die Schraube in zwei Minuten los. Ganz ohne Muskelkrämpfe. Den linken vorderen Kotflügel haben wir heute auch nochmal nachgepasst und dann gleich abgebaut gelassen und angefangen den Kotflügel abzukratzen.

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Ich habe heute auch noch ein paar Bitumenmatten aus der Pedalregion entfernt, die Schweller zu Ende gekratzt und grundiert und die Scheibenklarspritzwasserdüsen abgebaut und noch ein paar Roststellen entfernt und lackiert. Die quietschen, wenn man sie abbaut. So laut, das alle Katzen im Umkreis von 5 km wegrennen. Meine Mutter war heute auch wieder fleißig und hat währenddessen den rechten vorderen Kotflügel fast zu Ende gekratzt. Es ist halt doch ein Familienprojekt geworden.

Wenn man jetzt die Liste von vor ein paar Tagen anschaut, in der ich aufgezählt habe, was ich noch zu tun habe, sieht man, wie weit ich nun bin:

Löcher bohren ✓
Scheibenwaschdüsen abbauen ✓
Bitumenmatten unter Pedalen entfernen, entrosten und lackieren ✓
eine Schweißnaht am Heckklappenscharnier setzen (fehlt noch)
die Schweller mit Asinol streichen (grundiert)
größere Baustellen ist das Kratzen und Streichen der beiden vorderen Kotflügel (rechts fast fertig)
das Lackieren des Kofferraums (grundiert)
das Spachteln und Lackieren des Heckscheibenrahmens von innen (ein Durchgang fehlt noch vom Spachteln)
das Anpassen der hinteren Kotflügel ✓
Asinoldusche hintere Kotflügel (fehlt noch)
Heckklappe von innen  anmalen (fehlt noch)
Fahrertür von innen streichen (grundiert)

Dienstag, der 18.08.2015 – Schraubertag Nummer 154

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Bevor es hier ans Jammern, Fluchen, Heulen und Bluten geht, möchte ich euch mal jemanden vorstellen. Ello. Ello habe ich heute gekauft, in einem großen schwedischen Möbelhaus. Ello wird, wenn Elsa unterwegs ist, Elsas Maskotchen sein. Wenn man schon ein schwedisches Auto fährt, dann muss man auch schon einen Elchen dabei haben. Das habe ich sogar bei meinem niederländischen Volvo.

Weitergemacht haben wir an Elsa heute Abend noch. Während ich die drei comp_comp_SAM_8828restlichen Kotflügel abschraubte (und wieder einen großen Teil meiner Haut an Elsa gelassen habe  – wenigstens bekomme ich unter dem Verband keinen Sonnenbrand, aber es scheint ja eh keine), hat meine Mutter sich wieder daran gemacht, am vorderen rechten Kotflügel den Unterbodenschutz abzukratzen. Der lässt sich relativ gut kratzen, aber es ist natürlich auch eine große Fläche. Nachdem die Kotflügel alle runter waren, habe ich mich noch an die Schweller gesetzt und die das erste Mal mit Farbe über die Grundierung gestrichen. Morgen kommt da noch eine Schicht drauf.

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Ob die Kotflügel bis morgen alle grundierfertig sind, wage ich noch sehr, sehr, sehr zu bezweifeln. Das ist echt noch ein Haufen Arbeit. Ein Glück sind es nur drei Kotflügel. Einer war fertig, den habe ich heute gleich grundiert. Alles angeschliffen, entfettet und dann losgestrichen. Beim Streichen stehen ist tausendmal angenehmer als zu liegen. Da wird mir wenigstens nicht immer so schwindelig.

Wenn ich die Liste von gestern mal wieder „aktualisiere“, kommt nun das dabei heraus:

eine Schweißnaht am Heckklappenscharnier setzen (fehlt noch)
die Schweller mit Asinol streichen (erste Schicht lackiert)
größere Baustellen ist das Kratzen und Streichen der beiden vorderen Kotflügel (rechts fast fertig, links begonnen)
das Lackieren des Kofferraums (grundiert)
das Spachteln und Lackieren des Heckscheibenrahmens von innen (ein Durchgang fehlt noch vom Spachteln)
Asinoldusche hintere Kotflügel (rechts grundiert, rechts fehlt)
Heckklappe von innen  anmalen (fehlt noch)
Fahrertür von innen streichen (erste Schicht lackiert)

Ist das noch viel zu tun…

Mittwoch, der 19.08.2015 – Schraubertag Nummer 155

comp_comp_SAM_8835Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Das ist die erste Strophe des Gedichts „Die Stadt“ von Theodor Storm aus dem Jahr 1852. Genau das beschreibt die Situation an der Nooordseeküste momentan. Schön für die, die hier gerade Urlaub machen. So lernen sie auch mal die raue Seite des Lebens kennen, die Landratten, aarrrgh!

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Naja, auf jeden Fall ging es heute weiter mit Elsa. Miiiiit Schweißen *tusch*! Beim Einstellen der Heckklappe war ich gaanz muskulös (Ja, ich höre im Hintergrund schon die Leute lachen, die mich persönlich kennen) und da war das eine Scharnier der Heckklappe leicht von der Karosserie abgebrochen. Ups. Tschuldige, Elsa. Das hat mein Vater heute mit zwei Schweißnähten festgeschweißt. Etwas stabiler als das, was da vorher war. Das Scharnier muss auch am meisten aushalten. Die Heckklappe rastet ja von selbst ein – genau auf der Seite. Da hält das Scharnier also oft das Gewicht der Heckklappe. Verschleiß.

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Zugeschweißt hat Papa dann auch noch ein paar überflüssige Löcher der vielen Seitenblinker, die Elsa schon getragen hat, zugeschweißt. Auf beiden Seiten sind nun nur noch die Löcher über, die Elsa braucht, um ihre neuen orangefarbenen Ohrringe zu tragen. Ich hab noch ein wenig Farbe rübergemacht, der Lackierer darf es dann lackieren da oben. Was bin ich froh die Vorarbeiten auch abgegeben zu haben.

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Als dann geschweißt, geflext und gesäubert war, konnte ich endlich den Kofferraum lackieren. Die Farbe stank ganz schön, als ich sie zum Anmischen in den Behälter gegossen habe. Und der Härter klebte, als ich volle Wucht da reingefasst haben. Sch… Zeug! Übrigens, der Lackierer, bei dem ich die Farbe gekauft habe, sieht mich nicht wieder. Ich habe damals für einen halben Liter Farbe 50€ bezahlt, mein Vater hat für die selbe Menge 35€ bezahlt. Sowas kommt nicht nochmal in die Tüte. Auf den Arm nehmen lasse ich mich nicht. Das sind 15€ Unterschied!

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Von einer Farbe in die nächste. Ich habe mir nicht die Haare gefärbt und mich auch nicht tattoowieren lassen, aber mit Elsas Anstrich geht es weiter. Asinol ist ja echt ein tolles Zeug, aber so langsam mag ich es nicht mehr sehen. aber „bald“ habe ich es ja auch damit geschafft. Heute haben die Schweller beide ihren finalen Anstrich erhalten. Ein paar Kratzer, die beim Anpassen der Kotflügel passiert sind, habe ich zur Sicherheit auch nochmal ausgebessert.

Dann nochmal die Kotflügel. Da waren meine Mutter und ich ja schon seit zweicomp_comp_SAM_8841 Tagen am Kratzen. Einer war schon fertig gekratzt von meinem Vater. Heute, nach dem Schweißen, meinte Papa, dass er sich nochmal an den Tank setzen würde. Das fand ich keine so gute Idee, der ist ja auch noch da, wenn Elsa beim Lackierer ist, und meinte, so ein Kotflügel kratzen würde ja viel besser sein. Und was soll ich sagen? An einem Nachmittag hat Papa es geschafft die drei verbliebenen Kotflügel gründlich gekratzt und gereinigt. Krass. Vielen Dank, Papa!

Die Kotflügel konnte ich heute Abend dann „schnell“ mal grundieren. Einen hatte ich comp_comp_SAM_8842gestern schon, für die anderen habe ich heute auch nochmal rund eineinhalb Stunden gebraucht. Mit Schleifen und Entfetten. Wenn man Leute über Restaurationen reden hört, dann denkt man eigentlich, dass sowas ja echt schnell geht. Aber jeder Quadratzentimeter von so einem Auto wie Elsa braucht echt Aufmerksamkeit. Heute waren auch die ersten beiden Dosen der Asinolfarbe leer. 1 Liter Grundierung und 1 Liter Lack sind an Elsas Unterboden und an allen Stellen, die noch Behandlung brauchten, draufgegangen. Die neuen Dosen habe ich aber schon stehen.

Nun, wo die Kotflügel so schnell gekratzt waren, bin ich wieder im Zeitplan. Bis Samstag sollten die Kotflügel fertig sein. Mal sehen, was wir von der Liste gestern heute abgearbeitet haben:

eine Schweißnaht am Heckklappenscharnier setzen ✓
die Schweller mit Asinol streichen ✓
größere Baustellen ist das Kratzen ✓ und Streichen der beiden vorderen Kotflügel (grundiert)
das Lackieren des Kofferraums ✓
das Spachteln und Lackieren des Heckscheibenrahmens von innen (ein Durchgang fehlt noch vom Spachteln)
Asinoldusche hintere Kotflügel (grundiert)
Heckklappe von innen  anmalen (fehlt noch) macht wahrscheinlich der Lackierer, je nach Abholtermin
Fahrertür von innen streichen ✓
Rostige Stelle Regenrinne vorne ausbessern (fehlt noch)

Es wird.

Donnerstag, der 20.08.2015 – Schraubertag Nummer 156

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„Dann mal zu“ habe ich mir heute gedacht. Wenn man meine To-Do-Liste von gestern anschaut, dann war da noch echt viel zu tun. Das betraf vor allem die Kotflügel, die ich gestern ja noch grundiert hatte. Heute Morgen fing ich also an, die Kotflügel nach der üblichen Vorbehandlung einzufärben. So langsam HASSE ich Farbe. Ich HASSE es. Es klebt, es stinkt und meine Hände lassen sich schon kaum noch mit einer Drahtbürste sauber machen. Grrrrr. Egal. Augen zu und durch.

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Bummelig nach einer Stunde hatte ich die vier Kotflügel gestrichen. Ich hatte zwar auch ein wenig Farbe abbekommen (Meine Hände sehen aus, als hätte ich irgendeine Krankheit), aber ich war doch zufrieden, dass ich es geschafft hatte. Bisher habe ich zwischen den Farbschichten immer ungefähr einen Tag gewartet. Heute habe ich aber dann nochmal auf den Dosen nachgelesen und eine Durchtrocknungszeit von fünf Stunden erlesen. Fünf Stunden?

Wechs Stunden später (es wurde dunkel) habe ich wieder alle Kotflügel vorbereitet, mir die Hände vor Freude (Ironie!) gerieben und bin nochmal ans Streichen gegangen. Mit einer halben Stunde Pause dazwischen war ich dies Mal in zwei Stunden fertig. Erstmal muss ich keine Farbe mehr sehen. Naja, nur morgen, wenn ich den Scheibenrahmen lackiere.

Nur, um nochmal kurz auf die To-Do-Liste zu schauen:

Streichen der beiden vorderen Kotflügel ✓
Asinoldusche hintere Kotflügel ✓
Heckklappe von innen  anmalen (fehlt noch) macht wahrscheinlich der Lackierer, je nach Abholtermin
das Spachteln und Lackieren des Heckscheibenrahmens von innen (ein Durchgang fehlt noch vom Spachteln)
Rostige Stelle Regenrinne vorne ausbessern (fehlt noch)

Morgen werde ich mal mit dem Lackierer telefonieren.

Freitag, der 21.08.2015 – Schraubertag Nummer 157

Die größten Neuigkeiten sind wohl diese: Elsa geht Montag oder Dienstag zum Lackierer! Ich habe heute mit dem Lackierer telefoniert, dass wir Elsa ja gerne lackieren lassen wollen, da meinte er, dass er ab Montag seinen geschlossenen Transportanhänger wieder hätte und meine Schwedin dann abholen könnte. Elsa bekommt ein neues Kleid. Juhuuu. Ich freu mich und bin schon gespannter als gespannt, wie es aussehen wird. Ich bin schon ganz kribbelig.

Heute habe ich, während Papa die Fahrer- und Beifahrertür von außen nochmal comp_comp_SAM_8856entrostet hat (eine Arbeit, die ich überhaupt nicht auf dem Plan hatte), den Scheibenrahmen von innen geschliffen. Ich dachte ja, mit einem Durchgang wäre es getan. Nee. Da muss ich morgen nochmal ran. Übrigens eine echt doofe Stelle, um da zu spachteln und zu schleifen. Ein Glück bin ich aber sportlich (hahahaha) und leicht und kann mich gut auf den Kofferraum stellen. Bis heute Abend habe ich geschliffen, bin aber immer noch nicht zufrieden. Morgen nochmal und dann sollte es reichen. Da wird später eh kaum jemand hinschauen… denke ich.

Immer noch zwei Sachen auf der To-Do-Liste:

Spachteln und Lackieren des Heckscheibenrahmens von innen (zu Ende spachteln und dann lackieren)
Rostige Stelle Regenrinne vorne ausbessern (fehlt noch)

Und dann noch saubermachen. Und Kleinigkeiten finden.

Samstag, der 22.08.2015 – Schraubertag Nummer 158

Heute ist der wahrscheinlich vorletzte Tag, an dem Elsa noch bei uns zu Hause ist, bis sie lackiert wird. Außer, sie wird Dienstag abgeholt, dann ist es der vorvorletzte Tag. Wenn es am Mittwoch ist, ist es sogar der vorvorvorletzte Tag. Ääh?

Angefangen hat heute alle um 8 Uhr. Da bin ich nach Frühstück, Tee und comp_comp_SAM_8861Körperpflegeeinheiten nach draußen gegangen, um noch einmal den Scheibenrahmen zu spachteln und zu schleifen. Ein paar viele Durchgänge habe ich dafür noch gebraucht. Dann habe ich grundiert und eine kleine Pause gemacht. Nach dieser Pause und dem Trocknet und Anschleifen der Grundierung habe ich dann mit Handschuhen (!!!!) den Lack angemischt und dann wieder mit der Rolle aufgetragen. Es ist nicht perfekt geworden, die Stelle da, aber ganz ehrlich? Da wird später eh niemand hinsehen und für meine Verhältnisse reicht das voll und ganz. Ich bin damit zufrieden.

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Weiter hat mein Vater heute noch die Regenrinne dünner geschliffen und begradigt. Das hat auch einige Zeit gedauert und nun darf der Lackierer mit Spachtel dabei gehen. Vorher haben wir natürlich noch Rostumwandler raufgestrichen, nicht, dass Elsa sich entscheidet da weiter zu rosten. Das finden wir nämlich dann gar nicht gut.

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Ich habe dann heute auch noch Elsas Front wieder auseinandergenommen. 8 Schrauben habe ich dafür gelöst und sie dann wider in Einzelteilen gehabt. Da habe ich auch gleich nochmal die Kühlerschläuche neu abgeklebt und genauso die Luftansaugung vom Vergaser, damit da nichst rein fällt.

Oder kurz:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=iwhbRUX4Q_o&w=420&h=315]

…zumindest fürs Lackieren. Nun müsste ich Elsa eigentlich nur nochmal aussaugen und abwischen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Dienstag, der 25.08.2015 – Schraubertag Nummer 159

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Einen guten Eindruck sollte Elsa machen. Ich mache mein Alltagsauto und auch Henkelmännchen eigentlich auch nur zu besonderen Anlässen sauber. Mich stört es irgendwie überhaupt nicht ein dreckiges Auto zu haben. Die meisten Leute parken dann meistens extra weit weg, wenn ich mit einem braun-krustigem Auto irgendwo parke.

Aber damit der Lackierer nicht schreiend wegrennt, wurde Elsa von Mutter und mir comp_comp_SAM_8870nochmal saubergemacht. Während ich drinnen Elsa entstaubt und gesaugt habe (Was da für Dreck anfällt unglaublich!), hat meine Mutter das Dach abgewaschen. Und das war echt ganz schön dreckig. Übrigens – was ich so unter der Staubschicht gar nicht gesehen hatte – Vögel hatten sich auch auf dem Dach verewigt. Und das hatte sich schön in den Lack gebrannt. Ist es also doch richtig, dass ich zumindest die Vogelschiete sofort abwische.

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Mit Papa habe ich dann noch ein wenig geschmiedet. Bloß ohne Schmiede, die ist nämlich voll mit Kram. Die Kotflügel werden noch mit Haltern unten festgemacht. Die waren bei Elsa aber verrostet, also haben wir neue angefertigt. Erst abgekantet und dann hingeklopft. Vorher natürlich vorm Klopfen warm gemacht. Ein Bild von den fertigen Haltern habe ich natürlich vergessen.

Seit gestern habe ich auf den Anruf vom Lackierer gewartet, dass er Elsa abhole. Auf diesen Anruf war ich aufgeregter als früher an Heilig Abend auf die Bescherung. Wenn ich nicht gerade Geld verdienen oder bei Oma oder bei der anderen Oma oder einkaufen oder im Regen oder im Auto war, dachte ich nur an den Anruf und hatte immer ein Ohr auf unser Telefon. Ich hab mich nicht mal getraut Musik zu hören.

Gestern kam aber der Anruf. Und was war? Regen. Nicht nur ein bisschen Nieselkram, sondern richtig heftiger Regen. So ein Regen, bei dem man nur aus dem Auto aussteigen muss und gleich wieder einsteigt und das Auto unter Wasser steht und man selbst pitschnass ist. Prima. Ich wusste, dass Elsa in einem geschlossenen Anhänger transportiert wird, aber bei Regen ist das Verladen doof. Immer, wenn Elsa mit dem Anhänger transportiert werden soll, regnet es.

Außer heute. Genau zu dem Zeitpunkt, als der blaue VW Lieferwagen mit dem blauen Anhänger unsere Sackgasse entlang fuhr und der Seniorchef der Lackiererei aus dem Fenster fragte, ob er hier einen Volvo abholen solle, war es trocken und warm. Windig, aber trocken und warm. Ziemlich windig. Der nette Herr meinte, er hätte ein wenig Zähne klappern gehabt. Vorher hatten sie einen Anhänger, der 60 Zentimeter höher war und der wäre ihm zwei Mal umgeweht worden. Urgs.

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Das Doofe an einem so langen Gespann in einer einspurigen Sackgasse ohne Wendehammer ist natürlich auch das Umdrehen. Mein Auto hatte ich schon voraussichtlich weit weg auf einem Feld geparkt. Und so klappte es dann auch. Bus mit Anhänger hochfahren, abkuppeln, Bus zur Seite fahren, Anhänger zur Seite schieben. Bus runter fahren und umdrehen und hochfahren, Anhänger umdrehen, ankuppeln, vorfahren. Plane hochmachen, Plane hochmachen und Plane hochmachen (war windig) und die Ausfahrrampen festmachen. Was sich jetzt so nach zwei Minuten anhört, dauerte eine bummelige halbe Stunde.

Danach kam das Aufladen. Wäre ja lustig, wenn es beim ersten Mal geklappt hätte. comp_comp_SAM_8881Unser Hof ist ein wenig gebogen. Einmal geht es bergauf und zu der Garage hin bergab. Genau auf der Spitze stand der Anhänger. Und obwohl wir drei Mann und eine Frau waren, die geschoben haben, war der 40 cm Höhenunterschied nicht überwindbar. Also – Elsa retour, Auffahrrampen ab und den Bus mit Anhänger den Berg runter gefahren. Und dann zu dem tollen Teil. Elsa den Hof herunterschieben. Mit Bremsen (aber einer schlecht eingestellten Handbremse) wäre das ja kein Problem. Aber kein Sitz dadrin. Also haben wir zu dritt geschoben und ich bin dann schnell in Elsa reingesprungen (Schade, dass es davon kein Video gibt) und habe dann kurz vorm „Aufprall“ an die Ladekante die Handbremse gezogen. Das war ein Kampf. Der Seniorchef meinte: „Da sagt mein Sohn noch – kannst du mal schnell ein Auto abholen? Musst nur ein bisschen rückwärts fahren. Mit dem Vater kann man das ja machen!“ Die ganze Zeit hat er gelacht und Witze gemacht. Eine echt sympathische Familie.

Nachdem Elsa dann noch festgeschnürt wurde, packten wir alle Einzelteile in den Bus und auf den Anhänger. Und dann dachte ich an dieses Lied:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=-gHQc00xL4o&w=420&h=315]

Dann ist Elsa abgefahren. Traurig bin ich nicht, aber es ist ziemlich ungewohnt. Zwei Jahre stand sie nun bei uns auf dem Hof und nun steht da nichts mehr. Wie lange es dauern wird, kann ich ganz schlecht sagen. Morgen werde ich mit meinem Herrn Vater eh nochmal zum Lackierer fahren, um nochmal alles zu besprechen.

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Elsa, komm baaald wiederrrr, bald wiederrrr nach Hauuuus!

Das kam sie natürlich auch. Aber das dauerte noch ein wenig. Wie es weiter geht erfahrt ihr bald wieder hier ;-). Elsa wird schick gemacht.

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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5 Responses

  1. froupe sagt:

    Moin Lars,
    voller Bewunderung und Freude lese ich immer von Deinen Fortschritten. Meinen Respekt und Glückwunsch zu diesem schönen Wagen. Freue Dich über jede Stelle, die Du selber qualitativ hochwertig wiederhergestellt hast. Auch wenn der Lackierer noch so nett ist, nachdem Du ihn ja auch nach dem Preis ausgesucht hast, ist seine Motivation einfach nicht die Gleiche wie Deine. Ich will nicht sagen, dass er schlecht arbeitet oder schlampt. Nur daran erinnern, dass wir Menschen sind.
    Eine kleine Anekdote noch zum Thema: „Junge Leute sind auf Oldtimerveranstaltungen nicht willkommen.“ Meine Frau und ich fahren ganz gerne die Starmaxx in Tübingen, lockere Veranstaltung mit vielen netten Leuten. Aber natürlich auch dort MB und viele Porsche. Star vor 3 Jahren war ein Jungspund (ich darf das sagen) mit einem Volvo 340. Wir standen alle um den Wagen bewunderten den winzigen Motor im grossen Motorraum, sogar der Ersatzreifen hat dort noch locker Platz, und überlegten wann wir zuletzt einen in freier Wildbahn gesehen haben. Auf den Delta Integrale oder den M3 hat keiner geguckt.
    Und noch ein Punkt, wer kauft denn eigentlich die Oldtimer, wenn die alten Herrschaften einmal nicht mehr sind? Klar einen 911 oder W116 wird man immer los, aber wer will noch eine Isetta oder einen Barockengel und auch eine Isabella hat von den Jungen keiner mehr live gesehen.
    Ein Freund hat einen MB 180 Diesel Ponton, das Auto ist ein Traum, aber nicht mehr wirklich gut im Strassenverkehr zu bewegen, dieses Problem „blüht“ vielen der älteren Wagen und wird, so glaube ich, ihren Preis negativ beeinflussen. Von daher freue ich mich über jeden dummen Kommentar zu meinem Youngtimer (Baujahr 1983).
    Gruss froupe
    P.S. gibt es diesen super guten Pitagyrosladen noch in Flensburg am Hafen?

    • Moin zurück ;-),

      es freut mich sehr, dass ich mit Dir einen Leser habe, der gerne Elsas Geschichten verfolgt. Dem Lackierer (die Geschichte von Elsas Lack kommt auch bald) habe ich immer mal wieder Besuche abgestattet und ihm über die Schulter geschaut. Die waren richtig mit Herzblut dabei – und mich hat gewundert, dass sie den Preis nachher hinbekommen haben. Die haben da richtig gute Arbeit geleistet. Zumindest meiner Ansicht nach. Den Rest sieht man in ein paar Jahren ;-).

      Die Anekdote zum 340 finde ich klasse! Der 340er ist ja ein wirklich interessantes und oft auch sehr unterschätztes Auto. Aber – auch wie die fast ausgestorbenen Fiorinos, E-Kadetts und Fiestas – sie werden hier zumindest nicht beachtet. Porsche und Benz zählen (Alte Benz mag ich ja auch!). Andere Marken? Weniger. „Früher“ sah man auch viel, viel mehr Buckelvolvos auf Treffen. Und heute? Selten. Wo die wohl hin sind?

      Der Oldtimernachwuchs wird früher oder später die Preise bestimmt, da gebe ich dir recht. Mit Vorkriegsfahrzeugen wird das noch ein wenig eher kommen als mit den Nachkriegsmodellen. Aber es wird kommen. Einige Oldtimerbesitzer werden ihr Hobby weitervererben, aber bei vielen ist Endstation. Was soll man machen?

      Was für einen schicken Youngtimer hast du denn?

      Pitagyrosladen? Puuuh, das weiß ich nicht. Aber ich bin bald mal wieder in Flensburg. Da kann ich dann mal für dich nachgucken (und ihn mal ausprobieren 😉 )

      Schöne Grüße
      Lars

  2. froupe sagt:

    Moin Lars,
    83er Audi Coupe, 5 Ender Einspritzer,vielverachtet, weil nur Frontkratzer, aber ein super Leistungsgewicht, 130 PS auf 1000kg Leergewicht, das Auto ist böse und ich auch, wenn ich es fahre. Mein Standardspruch lautet: Schnell geradeaus kann jeder, in der Kurve zeigt es sich, ob man Autofahren kann.
    Ich stehe auf alles, was mit einem Geodreieck designt wurde. Die Kiste rostet trotz zweier Eimer Mike Sanders Fett. Er kostet jedes Jahr viel Geld, weil ich ihn nicht, so wie Du es richtig machst, kernsaniere, sondern immer wieder mit Geld nach verschiedenen Problemen werfe. Vielleicht liegt dies daran, dass ich 20 Lebensjahre Vorsprung und deutlich weniger Zeit habe. Letzten Winter die Sitze, Audi Tradition hatte die alten Bezugsstoffe wieder aufgelegt, dieses Jahr wahrscheinlich die Ventilschaftdichtungen, Hydros und Motorlager, wenn ich meinen alten Automeister überreden kann. Er ist eigentlich schon im Ruhestand. Einer von den Jungs die einen Citroen SM beherrschen. Mein Auto ist sein Hobby. Ist das nicht grossartig. Das machen alte Autos mit Menschen.
    Wobei eigentlich machen marode Ventilschaftdichtungen ja Spass. Auf Autobahnen wird man ja als Oldifahrer grundsätzlich bedrängelt. Ich gehe dann kurz vom Gas, der Motor saugt das billige 10W40 großzügig an und raucht es dann beim Gasgeben dem Hintermann auf die Scheibe, der entsetzt vom Gas geht. Neulich hat mich mal einer von der Dienstwagenelite auf einem Rastplatz gestellt. Nach anfänglichem Beschimpfen versachlichte sich die Diskussion, der Wagen hatte vor ein paar Wagen frisch TÜV bekommen, und am Ende gestand er, sein Opa habe ja auch Audi 80 gefahren, das sei ein cooles Auto gewesen.
    Würde mich freuen, wenn Du in Flensburg mal nach dem Rechten siehst. Ich hatte mal eine Freundin, die aus der Stadt kam und war daher eine Zeit lang öfter dort. Tolle Stadt, nur das bescheidene Wetter; kalt oder Regen, oder kalt und Regen und das Bier ist gut.
    Das schöne an alten Karren ist doch, man freut sich auf jede Fahrt. Von der ersten Ausfahrt im Jahr muss ich mir abends immer das Dauergrinsen aus dem Gesicht kratzen.
    Noch eine Geschichte zu Eurem Henkelmännchen. Auf so einem habe ich Autofahren gelernt. Meine Mutter hatte einen 1. Serie, 90 PS, Sondermodell, ganz schwarz, auch die Sportsitze, 4+E Getriebe, Ledersportlenkrad mit kleinem Durchmesser, aaaber keine Servolenkung. Winter 90-91 oder 91-92 lang und viel Schnee. Was machen die Irren? Wir haben Fangen gespielt, mit Autos natürlich. Auf einem grossen Parkplatz ein Oval mit 2 Hütchen markiert und dann los, immer 2 gegeneinander, wer den anderen einholt. Die Bestenliste war und ist vermutlich immer noch 1. VW Käfer, 2. Talbot Samba, 3. Mazda 323 (2.Generation), 4. Golf Cabrio, 5. Opel Kadett C und dann kam noch ganz viel anderes. Am Ende war es einfach: leicht musste die Karre sein, nicht zu viel Leistung und ein paar ordentliche Winterreifen haben. Habe vor einigen Jahren mit einem der Freunde die damals dabei waren, noch einmal versucht das Ganze wiederaufleben zu lassen. Geht nicht mehr. Die Fahrassitenzprogramme moderner Autos lassen sich nicht mehr so weit deaktivieren, dass Du mit Handbremse und Gasfuß quer fahren kannst.
    Gruss froupe

    • Ein 5 Zylinder! Das ist toll. Toller Sound. Und dann noch in einer so schicken Karosserie verpackt. Das gefällt mir sehr gut!

      Die Ventilschaftgeschichte gefällt mir prima ;-). Henkelmännchen hat auch damit zu kämpfen. Eigentlich sollen die dieses Jahr gemacht werden. Genauso die Kupplung. Hoffen wir mal, dass ich wir es auch schaffen.

      Ihr habt mit Autos fangen gespielt? Und das gab keinen Ärger? Hier würde man bestimmt für 100 Jahre in das Gefängnis kommen (oder eine Verwarnung 😉 ), wenn man das macht. Meine Mutter und mein Vater loben übrigens beide das Fahrverhalten des Käfers im Winter. Mein Opa mütterlicherseits hatte einen und ist mit ihm durch die „Schneekatastrophe“ gekommen und mein Vater hatte einen, bei ihm war es ähnlich. Nur die Heizung war wohl Mist ;-).

      Ich verstehe ja elektrische Handbremsen nicht. Was bringt so etwas? Der Passat meiner Eltern hat eine. In einem Moment habe ich bisher gedacht: „Ein Glück, dass ich nun eine elektrische Handbremse hatte!“

      Was soll machen machen ;-).

      Schöne Grüße
      Lars

  1. 7. Februar 2016

    […] des Geldes nämlich immer noch viel Monat über. Aber der Entschluss war gefallen und Elsa sogar schon abgeholt worden. Nun mal die Geschichte, wie es war, als Elsa… äh, weg […]

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