Weg mit dem Schmutz – Tschüss 2016!

Ein Jahr ist rum. Endlich einmal Zeit, den Schmutz des letzten Jahres abzuwaschen.

comp_comp_bildaabBeim Autowaschen blicke ich auf das Jahr 2016 zurück. Es ist doch einiges passiert.

2016 ist ein besonderes Jahr. Nein. Ich nehme nicht noch einmal den gleichen Anfang wie im letzten Artikel, als ich nachdenkend über liebgewonnene und trotzdem endende Traditionen nachdenke. 2016 ist das Jahr der Veränderungen gewesen. Hört sich das besser an? Nicht wirklich. Der Satz ist austauschbar. Ich könnte auch schreiben, dass 2015 das Jahr der Verändung gewesen sein könnte. Oder 2014. 2017? Vielleicht auch 2013, da habe ich Elsa gekauft. Aber 2016 war schon anders.

Ich will 2016 gebührend verabschieden. In so einem Jahr kann sich ganz schön viel Dreck ud Schmutz ansammeln, der einem immer wieder in den Weg geworfen wird. Manchmal ist es schwer sich durchzuwühlen, aber mit Ruhe und Geduld schafft man es auch durch das comp_comp_sam_4960atiefste Schlammloch. Natürlich bleibt auch immer etwas Dreck hängen. Fragt mal Harald, meinen roten Diesel. Der Wagen musste die letzten Monate einfach nur funktionieren. Erst war das Auto rot, dann braun, dann grau und wenn man genug wartet, wird es sogar schwarz. Ganz ohne folieren oder lackieren. Habt ihr schon mal so ein dreckiges Auto gehabt? Ich vorher noch nicht. Der Dreck an den Spiegelklappen fühlt sich fast an wie Salz, der Bremsstaub und das Streusalz auf den Radkappen ein wenig wie feines Sandpapier. Nur das Moos, das im Sommer sich so schön auf den Türdichtungen gebildet hatte, ist mir eingegangen. Schade.

Es ist schon komisch, was für Reaktionen ein dreckiges Auto hervorrufen kann. In der Stadt dachten viele, ich würde mich nicht um mein Auto kümmern und hielten Abstand aus Angst, dass ihren Hochglanzlack zerkratze. An der Ampel wurde ich von bemitleidenswerte comp_comp_sam_4870abcMenschen nicht mehr um Kleingeld gebeten. Und eine Frau, die ihren baugleichen Wagen hinter mir parkte, schaute mich mitleidig an, andere Leute, die an meinem Auto vorbeigingen, rümpften nur die Nase oder hatten Angst sich dreckig zu machen. Ging, aber nur schwer. Eigentlich war der Dreck so richtig fest auf dem Auto. Ich glaube, im August war die letzte Wäsche. Ich hatte einfach keine Zeit. Oder keine Lust. Oder reinigt ihr jeden Samstag den Lack eures Autos? Da geht ja doch immer ganz schön viel (Trink)Wasser dabei weg.

Ich setze mich also für ein letztes Mal dieses Jahr hinter das Steuer des Diesels, drehe am Schlüssel und der Diesel schüttelt sich wie üblich nach weniger als einer Anlasserumdrehung wieder zurück ins Leben. comp_comp_sam_4964aIch lege den ersten Gang ein und mache mich auf den Weg zu den Waschboxen. Gut zwanzig Kilometer muss ich fahren. Ich hätte mit der Wäsche ja fast noch bis zum Frühjahr gewartet. Aber nachdem ich nun nicht mehr aus den Seitenscheiben gucken und in den Spiegeln nichts mehr sehen konnte, musste es schon sein. Hat ja auch irgendwie etwas Zufriedenstellendes. Man sieht das Ergebnis nach relativ kurzer Zeit. Trotzdem mag ich Autowaschen nicht. Ein Waschanlagenbesuch wäre bei dem hartnäckigen Schmutz nur ein witzloser Versuch gewesen. Es ist halt nicht immer leicht sich von alten Lasten zu befreien. Ich steuere nach kurzer Fahrt eine freie Waschbox an und fahre hinein. Ewig, dass ich in so einer drin war. Das letzte Mal mit meinem V40. Was ist mit dem eigentlich alles so passiert in diesem Jahr?

Der Alltagselch

Der Alltagselch. Mein V40. „Alltagselch“ kann ich den Wagen eigentlich nicht mehr nennen.  Viel berichtet habe ich dieses Jahr gar nicht von dem Wagen. Aber er ist noch immer da. Im Januar bin ich tatsächlich noch mit dem Auto durch den Alltag gefahren. Aber da wohnte comp_comp_SAM_9952aich auch noch in Hamburg. Gut fing das Jahr nicht gerade an. Kurze Zeit vorher, noch im Jahre 2015, brauchte ich neue Zündspulen. Im Januar sorgte dann ein kaputter Blinkerhebel dafür, dass der Blinker manchmal von selbst betätigte. Am 22. Januar kam dann aber im Hamburger Berufsverkehr so richtig die Krönung. Erst machte die Nockenwellenverstellung mit Sägen wieder aufmerksam und dann ging auf einer Kreuzung auch noch der Motor aus. Die Benzinpumpe war kaputt. Ich habe ein paar Stunden bei minus 7 Grad Celsius gewartet. „Eigentlich lief er doch gut“, sagte man mir immer wieder. Zur HU im Mai wurden dann bei Volvo noch die hinteren Federn aufgrund eines Federbruchs und die Achsmanschetten comp_comp_sam_4468aaagetauscht. Einen Knacks in das Vertrauen in den Wagens hatte ich trotzdem. Ein Umzug, der mir eine täglich Fahrstrecke von 250 Kilometer mitbrachte, machte ihn für mich als Alltagsauto zu dem dann noch unerschwinglich. Auch von 7,4 Liter Super auf 100 Kilometer für so einenn schweren Kombi nicht viel ist – für mich war es zu viel. Ein Diesel musste her. Ich mochte den Volvo nicht hergeben. Ich gab ihn an meine Mutter. Dauerleihgabe. Wirklich genutzt hat sie ihn aber nicht. 80 Kilometer ist sie mit ihm in der Zeit gefahren. An einem Tag, also nicht einmal viele Kurzstrecken. Die meiste Zeit fuhr ich ihn dann mal ein paar Runden, um den Wagen in Bewegung zu halten. An einem Tag fuhr ich dann mal mit dem Volvo nach Hamburg, kurz danach auch noch einmal zum Auftanken nach Husum. Er machte alles problemlos mit. Das Vertrauen habe ich wieder. Inzwischen ist er wieder meiner. Und zum Dank, dass er nun seit Mai so zuverlässig gefahren ist, gab es im Dezember noch einen Service bei Volvo.

Beim Service wurde der V40 damals sogar gewaschen. Aber den Wagen habe ich eh nie so vernachlässigt wie meinen alten, roten Harald. Ich schmeiße einen Euro in den Automaten comp_comp_sam_4982aund beginne mit der Vorwäsche. Ich nehme die Lanze aus dem Halter und richte ihn auf die Schmutzpartikel, um die Altlasten endlich vom Lack zu befreien. So glänzender Lack hat ja schon etwas. Als ich Elsas neuen Lack im September 2015 das erste Mal in Farbe (äh?) gesehen habe, war ich hin und weg. Ich bin stundenlang um das Auto herumgeschlichen und habe bewundert, was für eine schöne Arbeit Lackierer machen können. Ein wirklich interessantes Handwerk. Aber da muss man Spachteln und Schleifen. Beides hasse ich. Fast so sehr wie Autowaschen. Der Euro ist schnell abgelaufen, Harald noch nicht einmal ganz nass. Ich schiebe einen Euro hinterher. Meine Finger sind klamm und kalt. Es ist auch comp_comp_sam_4987akalt, nur drei Grad. Aber wahrscheinlich nicht kalt genug, Einmal bin ich mit meinem Volvo bei Frost in die Waschanlage gefahren. Keine gute Idee. Eine halbe Stunde saß ich in der recht warmen Garage. Erst dann gingen die Türen so langsam wieder auf. So sauberer Lack ist ja eh eine gute Grundlage. Lack schützt das Blech vor Korrosion und sieht in den meisten Fällen auch noch gut aus. Es bietet also schon mal eine gute Grundlage. Eine Grundlage für neuen Schmutz und Dreck, der sich in nächstem Jahr wieder ansammeln wird. Ich sprühe weiterhin mit der „Vorwäsche“ in dem Hochdruckreiniger mein Auto ein. Ich bin fast überrascht, wie rot mein Auto eigentlich ist. Ein Kaufgrund war der Lack dabei eigentlich wirklich nicht.

Das Arbeitstier

Meine kleine Geschichte „Diesel im Blut“ hat dieses Jahr wohl die größten Wellen an Kommentaren, E-Mails, Facebook-Nachrichten oder Steinpostzuwürfen (Oder wie nennt comp_comp_SAM_0794aman diese Steinnachrichten, die mir immer durchs Fenster fliegen?) geworfen. Nach vier Jahren Volvo habe ich mir im April ein neues Auto gekauft. Naja… neu war es nicht. Ein 15 Jahre alter VW Golf 4 Variant. Als Diesel. Ich wollte damit ja pendeln. Besonders beliebt war er ja nicht. Mein Vater meinte, ich würde mit so einem alten Auto mit über 200 000 Kilometern ja jeden Tag stehen bleiben. Einige Leser meinten, ich solle mir lieber ein LPG-Auto mit 400 km Reichweite (also alle zwei Tage tanken) kaufen. Oder ein kleines Flugzeug. Oder einen Benziner, weil ein Diesel sich bei 1500 Kilometern in der Woche ja nicht lohnt. Er lohnt sich. Am Anfang musste noch comp_comp_sam_4321aein bisschen was gemacht werden. Zahnriemenwechsel, ein neuer Satz Sommer- und ein neuer Satz Winterreifen bekam er verpasst, der Klimakompressor war auch hin. Das war aber alles beim Kauf absehbar und somit eingeplant. Probleme machte er die nächsten 32000 Kilometer, die ich auf den Wagen seit April raufgefahren bin, keine. Also keine wirklichen. Ich hatte mal einen Draht im Reifen, aber das gehört bei mir jedes Jahr zwei Mal dazu. Ansonsten brauchte ich einmal einen neuen Temperatursensor für 17,50€ und ein paar Bremslichtbirnen. Da tropfte das schmelzende Rücklicht drauf und ließ sie kaputt gehen. Ein Eisstiel hält die Fassung an ihrem Platz und seitdem ist damit Ruhe. 5,90€ kostete mich der Wagen bisher auf 100 Kilometer. Meckern kann ich da nicht wirklich. Er ist kein Traumwagen von mir, aber ich glaube, wenn er weiterhin so treu bleibt… wird er noch einige Zeit bleiben. Auch, wenn es ein Golf ist.

Die Vorwäsche hat den ganzen Dreck schon einmal gelöst. Eigentlich müsste Harald sich nur einmal richtig schütteln, aber mein Dieseldackel will irgendwie nicht. Kann man ja auch verstehen. Einmal kann sich so ein Auto ja eher schlecht schütteln und außerdem ist es comp_comp_sam_4991aimmer leichter gesagt als getan. So einfach den ganzen Mist von sich abklopfen und weitermachen… das ist gar nicht mal so leicht. Ich möchte Harald unter die Räder greifen. Er soll sich mal entspannen. Entspannt kann man besser loslassen. Er bekommt eine Massage mit der Schaumbürste. Wann wurdet ihr das letzte Mal massiert? Es läge der Witz, dass dieses Jahr doch noch ein „Happy End“ hätte, ja fast auf der Hand. Aber der ist selbst mir zu flach. Auf den Scheiben knirscht noch ein bisschen Sand, der Lack wurde durch die Vorwäsche schon fast sauber. Meine Hände fühlen sich kalt an, meine Schuhe lassen auch so langsam etwas Nässe durch. Ich komme einmal komplett herum, bis der Euro leer ist. Obwohl das Auto so groß ist. Der kleinere Golf wäre hier doch schneller fertig gewesen…

Henkelmännchen

Ein fröhliches Auto, dieser kleine Golf. Das verflixte siebte Jahr (gilt das eigentlich auch bei Autos?) bei uns hat er auch überstanden. Im März habe ich die Saison schon einmal kurz comp_comp_SAM_1375ygestartet, weil es mich total in den Altautofingern gejuckt hat. Am Anfang des Jahres war Henkelmännchen aber nicht sehr gesund. Das Durchrutschen der Kupplung konnte man nun wirklich nicht mehr ignorieren, die kaputte Kopfdichtung, die im kalten Zustand Wasser mit in die Brennräume ließ auch nicht. Die Kupplung wechselten wir zuerst selbst. Dazu musste erst einmal alles auseinandergeschraubt werden – und dann auch wieder zusammen. Leider hatten wir damit nicht viel Glück. Die verbaute Kupplungsscheibe hatte einen comp_comp_sam_3660aHöhenschlag und trennte nicht richtig. Ärgerlich, ärgerlich. Also die ganze Arbeit nochmal. Nach einem guten Kostenvoranschlag einer Werkstatt, entschieden wir uns aber die Kopf- und Ventilschaftdichtungen und die Kupplung dort wechseln zu lassen. Viel gekostet hat das nicht und der Fahrspaß ist unheimlich gewachsen. Die Frontmaske habe ich diesen Sommer auch noch einmal entrostet und neu lackiert. Zwischendurch ging das Abblendlich nicht. Eine korrodierte Sicherung war das Problem. Vielen Dank nach Bayern für die Hilfe! Ende Oktober ging Henkelmännchen dann in den Winterschlaf, als wir eine undichte Spritleitung entdeckten. Die wird im Februar neu kommen. Genauso warten die Vordersitze so langsam mal auf eine Aufpolsterung. Es wird nie langweilig. Dafür sind wir dieses Jahr auf Rallyes, Oldtimertreffen oder kleinen Alltagsfahrten nicht liegengeblieben.

Zuverlässig sind beide Golfs. So richtig runter ging der Dreck mit der Schaumbürste nicht. Nach der Hauptwäsche sieht der Wagen immer noch aus wie Sau. Also schmeiße ich dieses comp_comp_sam_4992aMal ein Zwei-Euro-Stück in den Automaten und schäume Harald noch einmal von oben bis unten ein. Um mich herum fahren saubere Autos in die Boxen, werden gewaschen und fahren genauso sauber wieder heraus. Verstehen muss ich das nicht. Vielleicht stand es bei den Leuten auf dem Tagesablauf. Aufstehen, Frühstücken, Einkaufen, Autowaschen. Keine Zeit für spontane Aktionen. Der Straßendreck, das Salz und die Fliegenreste wasche ich zusammen mit meinem gezüchteten Moos vom Lack, den Scheiben und den Dichtungen. Nur der Bremsstaub an den Radkappen zeigt sich hartnäckig. Oder ist die Farbe da schon ab? Eine spontane Aktion hatte ich dieses Jahr auch noch.

Zwei Räder, zwei Takte

Ganz spontan habe ich mir ein Moped gekauft. Die meisten Leute kaufen sich ja mit 15 einen Mofa oder mit 16 einen Roller. Fand ich doof. Mit 17 hatte ich dann einen rostigen comp_comp_SAM_2573aBuckelvolvo. Aber als ich auf einem Dorfflohmarkt – hier geht es zur Geschichte – die alte, blaue Zündapp fand, musste ich auch einmal ganz spontan sein. Eigentlich wollte ich sie weiterverkaufen. Mein Vater fuhr früher aber mal eine Zündapp und beim Putzen am selben Tag wurde klar, dass der blaue Zweisitzer bleibt. Es hängen doch viele Geschichten an so einem Moped. Momentan steht es in der Garage und wartet darauf bearbeitet zu werden. Es soll wieder auf die Straße. Da es aber fahrbereit ist und an das Grundstück ein Privatweg angrenzt, habe ich inzwischen auch ein paar spaßige Kilometer gefahren. Es war kein Fehlkauf. Rängdängdäng.

So langsam löst sich der Dreck. Zeit für eine Hauptwäsche. Aus der Lanze des Hochdruckreinigers sprüht heißes Seifenwasser. Wenigstens eine Hand wird langsam wärmer, die andere dafür umso nasser und kälter. Meine Schuhe und meine Socken sind comp_comp_sam_4996anass und trocken wohl auch nicht wieder so schnell. Ich entfasse den Entschluss im nächsten Jahr öfter mal mein Auto zu waschen, damit das nicht so oft sein muss. Der rote Lack glänzt. Ich wusste gar nicht mehr, dass es auch der „Golf“-Schriftzug tat. Ich dachte wirklich, dass das mattiertes Chrom gewesen wäre. Der mit Isolierband geklebte Außenspiegel und die Antenne halten sogar noch dem nicht so starken Druck der Lanze aus. Der weiße Schaum rund um mein Auto sieht fast ein bisschen aus wie Schnee. Nur flüssiger. Meine Füße sind kalt, aber mein Auto glänzt schon fast.

Elsa

Einen kurzen Jahresrückblick möchte ich euch nur von dem glänzenden aller Autos zeigen. Elsa. Ich hinke hier im Blog noch extrem mit Elsas Geschichte hinterher. Aber auch dascomp_comp_sam_3571aa werde ich mit der Zeit weiterführen und euch zeigen, wie Elsa die ganze Zeit über langsam weiter zusammenwuchst. Aber eines kann ich euch schon sagen (und habt ihr vielleicht auch im Buch der Gesichter gelesen) – Elsa fährt. Seit September ist die alte Schwedin wieder auf der Straße. 1500 Kilometer hat die alte Schwedin in der Restsaison bei mir noch abgespuhlt. Ein paar Problemchen sind nach 17 Jahren Standzeit natürlich auch aufgetreten, aber es hält sich alles im Rahmen. Die Reaktionen der Leute auf Elsa ist phänomenal. Und, worauf ich ganz besonders stolz bin – ich habe es geschafft. Elsa fährt wieder. Obwohl so viele sagten, ich würde es nicht schaffen. Für Elsa und mich hat sich 2016 richtig gelohnt.

Für Harald aber auch noch. Nach der Hauptwäsche und dem Spülen gibt es für ihn sogar noch eine Portion Unterbodenwachs – obwohl ich alle gefährdeten Stellen vor dem Winter comp_comp_sam_5001amit Seilfett behandelt habe. Damit es obenrum auch schön aussieht, stecke ich wieder zwei Euro in den Münzeinwurf und sprühe eine Portion heißes Heißwachs (wer wäre darauf gekommen?) auf den roten Lack meines Wolfsburger Dieselkombis. Es ist schon echt ungewöhnlich, wie sehr man sich an ein dreckiges Auto gewöhnen kann. Aber den Dreck abschütteln und bestens für 2017 gewappnet in das neue Jahr zu starten tut dann doch auch mal gut. Um mich herum putzen Leute weiterhin ihre sauberen Autos. Versteh die einer. Harald erlebt fast eine Auferstehung. Hübsch ist er ja nicht gerade, aber praktisch. Sehr praktisch. Ich wüsste momentan keinen anderen Wagen, den ich lieber zum pendeln hätte.

Probefahrten

Obwohl… einen wüsste ich. Würde das Geld keine Rolle spielen. Im August durfte ich wohl ds komfortabelste aller neuen Autos fahren. Den neuen Volvo S90 vom Autohaus Bischoff in Volvo S90 11Neumünster. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis, dass ein armer Student so schnell nicht vergisst. Für fast 80 000€ kann man auch einiges verlangen – und der S90 bietet es. Mein erstes Mal „teilautonomes Fahren“ habe ich in dem Auto miterlebt. Als Beifahrer. Um es selbst auszuprobieren fehlte mir dann noch eindeutig der Mut. Viele sieht man ja noch nicht auf den Straßen fahren. Aber ich denke, dass wird noch kommen. Mal sehen, ob die großen Schweden in einigen Jahren auch noch so viel herumfahren, wie die alten Schweden es noch tun.

Gustav, einen alten Schweden und Urahn des S90, durfte ich dieses Jahr auch fahren. Der Volvo 960 3.0 Automatik hat uns auf eine Reise an die Schlei begleitet. Obwohl er einige comp_comp_SAM_3106aJahre vom Vorbesitzer misshandelt wurde, tat der alte Schwede das, was er am besten konnte und glitt mit uns brav und komfortabel durch die schöne Landschaft der Schlei. Mein Beitrag: „Gestatten? Gustav.“ brachte Blogleser Nils dann noch auf die Idee zu seiner lesenswerten Geschichte „Die Reise war gut.“ Die alten Schweden sind halt doch nicht nur für ihre Besitzer etwas ganz besonderes. Im Gegenteil zu einigen neueren Fahrzeugen haben die halt doch ihren ganz eigenen Charakter. Aber das haben alte Autos ja eh eher als neue Fahrzeuge.

Im April hatte ich dann noch Mitleid mit meinem Werkstattersatzwagen, einem kleinen Skoda Citigo. Kein Traumwagen von mir – aber mit extrem gemütlichen Sitzen. Selbst für comp_comp_SAM_1002amich viel zu lahm und auch wirklich kein Sportwagen – aber das soll er ja auch gar nicht sein. Ich finde es spannend, andere Auto zu fahren. Ich könnte mir meist vorstellen im neuen Jahr noch die ein oder andere Probefahrt zu versuchen. Aber mal sehen. Geld, um den Fuhrpark noch mehr anwachsen zu lassen habe ich wirklich nicht. Mal schauen, was so passieren wird. Alte Autos finde ich da zwar wesentlich interessanter – aber mich interessiert auch wiederum, ob neue Autos auf einer kurzen Testfahrt so etwas wie Emotionen auslösen können. Der S90 und auch der Citigo haben es irgendwie beide geschafft. Kaufen könnte/wollte ich aber keins von den beiden Autos.

Mein bereitsgekaufter Golf glänzt unter der Heißwachsschicht, als er noch einen Glanzspühlung hinterher bekommen. Ich habe kurz Bedenken, ob das Auto danach comp_comp_sam_5003überhaupt noch anspringen will und noch weitere Pflege- und Streicheleinheiten erwartet oder ob so ein Golf auch da genügsam ist. Hieß es nicht auch mal „Der Golf mit Happy End“, als der Variant vorgestellt wurde? Ich meine so etwas mal gelesen zu haben. Also doch Happy End… Ich fahre Harald aus der Waschbox heraus zum nächsten Parkplatz. Ich nehme ein paar alte Geschirrhandtüchter aus dem Kofferaum und wische Harald damit trocken. Er ist fertig. Fertig für 2017. Mag kommen, was kommen will. Harald und ich… sind soweit.

Treffen und Rallyes

Dieses Jahr habe ich es irgendwie gar nicht auf so viele Treffen geschafft. Ich war auf den Klassiker Tagen in Neumünster – dieses Jahr aber ohne Klassiker, sondern nur in Harald als comp_comp_sam_3727aBesucher. Wie jedes Jahr war ich auch wieder ganz begeistert vom Teilemarkt in Brokstedt. Eine super Stimmung dort. Einige Oldtimertreffen habe ich auch besucht – unter anderem auch das erste Oldtimertreffen mit meiner buckeligen Elsa. Auch, wenn ich etwas abseits stand hat das unheimlich viel Spaß gebracht. Wie jedes Jahr hat Henkelmännchen uns (Ich als Fahrer und meinen Vater als Navigator) brav durch die Fichtenhain-Rallye in Heide gebracht. Ein paar kleine Koordinationsschwierigkeiten sorgten allerdings dafür, dass dabeisein alles ist. Aber mir geht es eh eher nur im Klönen und um den Spaß.

Ein Treffen lag mir dann aber besonders am Herzen. Das V8-Treffen in Fehrenbötel. Nach einigen dummen Tagen war das Treffen mit Sandmann, El Gigante und Olivia eine richtig schöne Abwechslung. El Gigante (Andreas), Olivia und auch Sandmann sind so wunderbar comp_comp_SAM_1174anette und lustige Menschen, dass man jeden noch so schwarzen (oder halbgrauen) Tag vergisst. Das hat mir richtig Spaß gebracht. Das sage ich nun auch nicht, um zu schleimen, sondern meine es so. Gereist bin ich dieses Jahr (wie auch letztes Jahr) überhaupt nicht. Dafür fehlte einfach die Zeit und das Geld. Aber das wird sich nächstes Jahr ändern. Was passiert, das weiß ich noch nicht so genau. Ich weiß nur, dass es passiert. Andreas und Olivia warten schon auf einen Gegenbesuch, Elsa möchte einmal ihre Heimat sehen und Henkelmännchen mal Dänemark. Oder führe ich meinen V40 vielleicht mal in seine Heimat, in die Niederlande? Ich weiß es noch nicht.

Harald habe ich feierlich zum Abschluss der ganzen Waschaktion in die entstehende Traumgarage gestellt. Inzwischen ist ein Dach drauf, also wird er nicht mehr so schnell nass. comp_comp_sam_4837Und kratzen muss ich auch nicht mehr, wenn es denn mal friert. Auch von dieser Baustelle hört ihr erst 2017 wieder etwas. Aber wie ihr lesen könnt, war 2016 doch irgendwo ein erfolgreiches Jahr. Es gibt halt mal Phasen, an denen man Pech hat und Dinge nicht so laufen, wie man es sich gerne wünscht. Mit Ruhe und einem Überblick über das ganze klappt das alles dann aber doch gleich viel besser. Wenn man selbst auf den zweiten oder dritten Versuch optimistisch losgeht, dann kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Man darf nur nicht aufgeben.

Ich möchte mich auch noch einmal recht herzlich bei euch bedanken, dass ihr diesen Blog, der als „Leben mit Benzin im Blut“ in das Jahr startete und als „Watt’n Schrauber“ aus dem Jahr herausgeht, so fleißig lest und mir Feedback gebt. Ich lese jede einzelne Nachricht und freue mich auch darüber. Im neuen Jahr wird einiges anders, aber eins wird bleiben. Ich schreibe hier weiterhin, um im „realen Leben“ nicht non-stop von Autos zu reden.

Klappt nur nicht wirklich ;-).

Ich bin jetzt für 2017 bereit. Ich hoffe, ihr seid es auch.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch und einen schönen Start in das Jahr 2017.

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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