Dach övern Kopp – Teil 3.1: Es wächst!
Schon lange wollte ich euch von unserer Traumgarage berichten. Es ging nämlich weiter!
„Etwas Holz und ein paar Nägel“ wurden schon gebraucht, um Richtfest zu feiern.
Eine schöne Schraubergarage. Davon träumen ganz, ganz viele Leute. Wahrscheinlich keine Autohasser, die mit ihren Möchtegern-ich-bin-gut-für-die-Umwelt-Hybridautos-mit-E-Kennzeichen durch die Gegend fahren, sondern eher Leute, die an ihren Autos selbst schrauben und vielleicht sogar mehr als eines ihr Eigen nennen. Zu denen gehören meine Eltern und zu denen gehöre ich. Man kann kaufen (teuer), man kann mieten (langfristig teuer) oder man kann bauen. Warum wir uns für das Bauen entschieden haben, könnt ihr hier lesen: Die Gründe. Nun braucht man aber auch eine Grundlage. Fundament, Boden und irgendwie auch eine Auffahrt. Die Geschichte dazu könnt ihr hier: Die Grundlagen lesen. Nun soll es weiter gehen. Mit dem ersten Teil der eigentlichen Garage.
Ständerbauwerk.
So heißt die Bauform der zukünftigen Elsa-Behausung. Und ja, ich höre euch schon kichern, das habe ich immer gehört, wenn ich in den letzten Monaten die Garage erklärt habe. Um ein Ständerbauwerk zu errichten, muss natürlich erst einmal eine Verbindung zwischen Garage und Fundament entstehen. Dazu wurden in die Fundamente groooße Löcher gebohrt und Dübel eingesetzt. Zur Feuchtigkeitssperre kam Dachpappe zwischen das Fundament und den Balken. Diese wurden dann kräftig verschraubt, um den Nordseestürmen hier stand zu halten. Und ich kann eines verraten, da wir schon einen Sturm hatten – sie tun es auch. Auf die Balken wurden dann Winkel geschraubt, um die Eckpfeiler und die Seitenwände zu fixieren. Eigentlich fast wie so ein Fachwerkbau. Oder ist es nicht sogar einer? Hm…
Würde man die Zwischenräume mit Ziegeln oder Lehm füllen, hätte man fast einen Fachwerkbau. Aber das wird bei uns nicht passieren. Wahrscheinlich werden wir die Holzwände der Garage auch nicht dämmen. So Holz atmet von sich aus ja schon ganz gut, das Dach wird aus gedämmten Sandwich-Blechplatten bestehen, dass da zumindest schon mal keine „Tropfsteinhöhle“ entstehen wird. Trockene Garagen sind ja meist echt schön. Gerade im Winterschlaf. Unsere eigentlich trockene Werkstatt entpuppte sich nun auch nicht wirklich als trocken, als ich neulich das leicht schimmelnde Lenkrad von Henkelmännchen gesehen habe. Urgs. Aber auch komisch, denn Entfeuchterkügelchen habe ich auch vor dem Winterschlaf in das Auto gestellt. Verstehen tue ich es nicht. Egal. Mal sehen, ob wir es wirklich dämmen werden. Vielleicht? Vielleicht auch nicht? Wir werden sehen.
Irgendwie scheine ich ein Brett vor dem Kopf zu haben. Genauso die neue Garage. Weil der Dachträger noch lange Lieferzeiten hatte (Sonderanfertigung, aber günstiger als das nächstbessere Radio in einem Neuwagen), wurden die Seitenwände erst einmal verkleidet. Mit druckimprägnierten Profilbrettern. Toller Ausdruck, oder? Natürlich wird das keine geschlossene Bretterbude – wir wollen da alte Stallfenster einbauen. Ein Traum wäre es, die Garage so hinzubauen, dass es aussieht, als würde sie dort schon 60 Jahre stehen. Zwei, drei alte Fenster habe ich schon aufgetrieben, bei einer Giesserei hier in der Nähe kann sogar noch welche (relativ günstig) nachgießen lassen. Da muss ich mal sehen, was mein Sparbuch sagt, denn der Ausbau wird auf meine Kappe wachsen. Vielleicht muss ich doch noch mit Elsa ein paar Hochzeitsfahrten machen. Eine Anfrage hatte ich da sogar schon. Brauche ich nur noch einen Personenbeförderungsschein. Oder doch einfach einen Lottogewinn. Ich muss also anfangen zu spielen.
So verbrettert stand das Grundgerüst ein oder zwei Wochen herum. Die großen Träger waren noch nicht geliefert. An einem Montag wurden sie dann aber geliefert. 900 Kilogramm brachten die beiden auf die Waage. Also 50 Kilogramm weniger als Elsa. Oder 950 Kilogramm mehr als ich 😉 . Unhandlich sind die Dinger ja schon. Einer hat eine Länge von 7,50 Meter und ist damit der „Torbogen“ (?). Der Andere hat eine Länge von glatten 9 Metern und dient als… äh… Mist. Ich bin alles andere, aber kein Bauingenieur. Wie nennt man das? „Dachträger“? Eigentlich ist das ja alles freitragend konstruiert. Wir werden später keine „Pfeiler“ in der Mitte haben, sondern eine große Fläche. Außer wir bauen große und breite Regale und ziehen dadurch praktisch einen Zwischenboden ein. Für Ersatzteile und so. Aber auch das kommt noch alles irgendwann. Wir haben ja Zeit, oder?
Der große „Dachträger“ war dann auch gleich der Startschuss für den Dachstuhl. Der Zimmermann und sein Helfer haben wirklich so einiges drauf. Aber gut, gelernt ist gelernt und Berufspraxis lässt sich wohl durch nichts ersetzen. Auf jeden Fall waren die Herren flott dabei. Während ich in meinem Kombi nach Hamburg hin- und wieder zurückgefahren bin (natürlich mit ein paar Stunden Aufenthalt dort) war der Dachstuhl schon „mal eben so“ mir nichts dir nichts fertig. Uff. Stabile Sache, das Ganze. Das Blech und die Sichtplatten lagen auch schon bereit, aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal. Es fehlt noch das Dach, die Giebelverkleidungen und ein Tor und die Garage ansich ist erst einmal fertig. Dann könnten die alten Mobile ja sogar schon einmal umziehen. Fenster kommen auch irgendwann noch einmal rein, genauso dann irgendwann der Innenausbau. Aber das sagte ich ja schon. Ein bisschen durcheinander bin ich ja. Weil ich mich so freue ;-).
Bald, bald, bald. Dann hat die Rangierei auf dem Hof endlich ein Ende.
Du meinst den Firstbalken ?
Genaauuuu! Danke! 🙂