Diesel-Dino vs. Downsizing-Desaster.
Als Fahrer eines Diesels ist man der Grund für Umweltverschmutzung und Klimawandel.
Da wird es doch mal Zeit nach Alternativen mit Ottomotor zu schauen. Taugen die was?
Be smart, don’t start. Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern (Ist ja nun auch noch nicht so lange her…). Dort wurde jedes Jahr ein großes Poster von „Be smart, don’t start“ an die weißgemusterte Wand des Klassenraumes aufgehängt und uns wurde über Lungenkrebs, Thrombose, Zahnfleischschwund, ein höheres Schlaganfallrisiko und mögliche Potenzstörungen erzählt, die vom Rauchen verursacht werden könnten. Das Ziel? Abschreckung. Wir sollten nicht anfangen zu rauchen. Während bei den meisten Jungs das Wort „Potenzstörungen“ reichte (Schließlich kamen wir gerade in die Pubertät und verstanden so langsam, was das alles sollte), holte sich der Rest die Motivation nicht mit dem Qualmen anzufangen durch wöchentliche Kreuze auf dem Poster. Die hat immer jeder gemacht – wohl normal. Schließlich bin ich auf dem Land, direkt an der Nordsee zur Schule gegangen und nicht in irgendeinem RTL-II-Frauentausch-Mitten-im-Leben-Viertel einer Großstadt. Ich bin bis heute Nichtraucher geblieben.
Rauchern wird es aber auch nicht mehr leicht gemacht. In Restaurants müssen sie in extra Abteilungen sitzen, damit andere Gäste nicht mehr belästigt werden. Auf Bahnhöfen haben sie extra kleine Käfige Unterstände oder lustige Quadrate auf dem Boden, in denen sie stehen müssen, um eine Zigarette zu inhalieren. Katzen setzen sich übrigens freiwillig in solche Quadrate rein. Auch an dem Ort, an dem ich versuche zu studieren, gibt es einen „rauchfreien Campus“. Es gibt Nichtraucherpakete in Autos und Ekelbilder auf Verpackungen. Es rauchen immer weniger Leute. Einmal weil sie es nicht mehr können, zum anderen ist es uncool geworden. Und genau aus den beiden Gründen werden in Zukunft immer weniger Leute einen Diesel fahren.
Dieselgate. Feinstaub. Grobstaub. Stickoxide. Fahrverbote. Umweltzone. Umweltprämie. In den letzten Monaten – vielleicht traue ich mich sogar schon von „Jahren“ zu sprechen – ist der Diesel uncool geworden. Während vorher mit „BlueMotion“ und „BlueTec“ (und was es noch so alles gab) der Diesel als die umweltfreundlichste Antriebsart bei Fahrzeuge gleich nach dem Fred-Feuerstein-Prinzip angepriesen wurde (So, wie auch Rauchen mal cool war), hat sich das Blatt stark gewendet. Der Diesel ist Schuld an allem. An vergifteten Lebensmitteln, an Fachkräftemangel und an der schlechten Luft. Auf einmal sind viele Politiker darauf gekommen, den Dieselbesitzern das Leben einfach schwer zu machen. Fahrverbote, Umweltzonen – einige Hersteller versuchen den Dieselfahrern zu helfen und bieten „Umweltprämien“ an, die ja eher Wirtschaftsprämien sind. Trotzdem wechseln viele Dieselbesitzer nun auf ein Fahrzeug mit Ottomotor. Nicht zwingend aus Umweltschutzgründen, sondern aus Angst, ansonsten bald nicht mehr mobil zu sein.
Auch Hamburg denkt an Umweltzonen. Und das hat mich als Besitzer eines sechzehn Jahre alten Golf Variant Diesel und täglichem Dithmarschen-Hamburg-Dithmarschen-Pendler schon oft nachdenklich gemacht. Was mache ich als Pendler mit 50 000 km im Jahr, wenn ich keinen Diesel mehr fahren darf? Bahn fahren und unflexibel sein? Oder einen Benziner kaufen? Der Grund, warum ich überhaupt einen Diesel gekauft habe, war die größere Reichweite, der geringere Verbrauch – und vor allem die geringeren Spritkosten. Denn die fallen bei einer recht hohen Jahreskilometerleistung am meisten ins Gewicht. Aber was ist denn meine Alternative? LPG? Da ist mir die Reichweite meist zu klein. Da stehe ich alle zwei Tage an der Tankstelle. Das ist mir zu doof. Moderner Downsizing-Benziner? Die sind doch so sparsam?
Schon lange wollte ich mal einen Downsizing-Benziner als Alternative zu meinem alten Diesel testen. Da Watt’n Schrauber aber so bekannt ist wie die Firma „Panhard“ hat mir natürlich kein Autohersteller einen Wagen einfach so vor die Tür gestellt – und einen Autohändler wollte ich ohne echte Kaufabsicht nicht um den Sprit bringen. Durch ein kleines Missgeschick eines Polofahrers, der die Tür des Passats meiner Eltern streifte, bekam ich (jetzt wird es kompliziert..) für ein paar Tage einen Seat Ibiza ST 1.0 MPI vor die Tür gestellt. 1-Liter-Dreizylinder, laut Hersteller 5,3 Liter Durchschnittsverbrauch und als junger Gebrauchter für mich auch finanziell zu erreichen. Passte wie die Faust aufs Auge.
Wobei ich sagen muss, ich war nicht besonders begeistert, als ich das erste Mal in den silbernen Ibiza Kombi gestiegen bin. Gefreut habe ich mich auch nicht. Vor einigen Jahren hatte ich schon mal für ein paar Tage einen. Das war ein schwarzer 1,2-Liter-60-Wagen. Und ich habe ihn gehasst. Er war lahm, dadurch versoffen und scheiße verarbeitet. Trotzdem versuchte ich natürlich ohne Vorurteile an den neuen, silbernen Wagen heranzugehen. Und die ersten Meter begeisterten mich auch. Gut, im Stand schüttelte sich der Benziner wie mein alter Diesel, wenn das Zweimassenschwungrad sich mal wieder meldet, aber auf den ersten Metern hörte sich der Wagen erstaunlich sportlich an – und zog auch relativ gut ab, wenn man ihn ein wenig ausdrehte. Nach der ersten Fahrt hatte ich das schwarze Ibiza-Erlebnis vergessen und freute mich auf die Fahrt nach Hamburg am nächsten Tag.
Hochmotiviert stiefelte ich morgens aus dem Haus, ging zu dem kleinen Spanier, startete den Motor und machte mich auf den Weg zur Autobahn. Bereits da fiel mir so einiges auf. Wirklich „schonend warmfahren“ ging nicht wirklich. Die Getriebeabstufung war extrem… verwirrend. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gang war der Sprung extrem groß – vom zweiten konnte man aber dann aber bei relativ normaler Drehzahl direkt in den fünften Gang schalten, um dann die Beschleunigung einer Wanderdüne zu haben. So blieb mir die Wahl zwischen „höher ausdrehen“, „Känguru“ oder „Verkehrshindernis“. Ich entschied mich für ersteres. Der Verbrauch blieb laut Bordcomputer trotzdem erfreulich weit unten.
Und dann? Dann kam die Autobahn.
Versteht mich nicht falsch. Ich mag neue oder zumindest andere Autos testen und „erfahren“. Autos sind mein Hobby und meine Leidenschaft. Aber meine Güte, auf der Autobahn habe ich am Steuer des Downsizing-Kombis den kompletten Spaß am Autofahren verloren. Er lief zwar gut einhundertundachtzig Kilometer pro Stunde – aber wann fährt man das mal? Die meiste Zeit fahre ich auf der Autobahn zwischen 120 km/h und 140 km/h. Und mir ist wichtig, wenn ich spontan überholen möchte, dass der Wagen da auch noch anzieht, was mein alter 1.9-Liter-Turbodiesel trotz „nur“ 100 PS recht gut. Der Seat hingegen drehte selbst bei Richtgeschwindigkeit schon so hoch, dass nicht mehr viel passierte und der kleine 999cm²-75-PS-Motor gefühlt nur noch die Kraft von drei vergammelten Bananen hatte. Es war kaum möglich mal eben einen LKW zu überholen, ohne sofort einen aufblinkenden Audi mit riesigem Kühlergrill und mit einem vor Wut (oder Stress?) schäumendem Mund des Fahrers im Nacken sitzen zu haben, der eben noch gefühlte 20 Kilometer weit weg war. Ich blieb nach dem ersten Erlebnis, als ich aus Gewohnheit so fahren wollte wie mit meinem Golf, lieber wieder auf der rechten Spur zwischen den LKW, den alten Menschen und den Pferdefuhrwerken und wischte mir den Sabber des Audifahrers wieder aus dem Nacken.
Eltern, deren kleine Kinder ein Quietsche-Spielzeug haben, werden es wissen: Wenn man ein bestimmtes Geräusch immer wieder hört, dann geht es einem auf die Nerven. Manchmal reicht schon einmal (Hier geht auch als Beispiel „Atemlos“), manchmal auch erst nach einer Zeit. Nervig stelle ich mir zum Beispiel auch einen Schwarm Bienen (oder Wespen) vor, der auf die Trommel einer Waschmaschine geklebt wurden und dann den Schleudergang durchläuft. So könnte man nämlich den Sound beschreiben, den der Wagen auf der Autobahn von sich gibt. Auf der Hintour bekam nach einiger Zeit Kopfweh, nach ungefähr der gleichen Zeit auch auf der Rücktour. Die Bienen machten auch ordentlich Protest, denn ein Großteil der Vibrationen vom Motor gelangte zu mir. Das war keine schöne Massage. Im Gegenteil.
Erschöpft und genervt kam ich in Hamburg an, nur, um dort wieder auf das Problem mit der Getriebeabstufung zu stoßen. Ich möchte von mir behaupten, dass ich eigentlich ein relativ flüssiger und ruhiger Fahrer bin – aber der MPI ließ mich wirklich noch einmal zum Fahranfänger werden, der zudem noch Känguru-Benzin getankt hat. Ruckelfreies Schalten? Nahezu unmöglich. Das bekomme ich sogar mit meinem 60 Jahre alten, unsynchronisierten Volvo besser hin. Der Seat machte mich zum Kampfstier. An jeder roten Ampel sah ich.. äh.. rot. Er zog zwar gut weg (und ärgerte auch einen Porsche, der die ganze Zeit an der Ampel mit dem Gasfuß spielte, dann aber grün übersah), aber dieses ewige Geruckel wirkte nicht gerade so beruhigend wie das leichte Schaukeln einer Sänfte. Aber immerhin – 40 km/h im fünften Gang waren kein Problem. Auch hier blieb der Verbrauch unten, aber ich war so froh wie noch nie, nach eineinhalb Stunden Fahrt und 125 km den Wagen in der Tiefgarage abstellen zu dürfen… Ich war froh, dass die Rücktour erst in einigen Stunden sein sollte.
Am nächsten Tag ließ ich den Seat links liegen und steuerte freudig meinen alten Diesel mit fast 300 000 km auf der Uhr nach Hamburg. Das ist noch nie passiert, dass ich ein „neues“ Spielzeug freiwillig stehen lasse. Und das obwohl das Spielzeug mit 5,5 Litern Super auch noch sparsam war.
Mein Fazit zum Seat Ibiza ST?
Front mag ja ganz lustig sein, aber das Heck sieht noch komischer aus als ich. Der Kofferraum ist schön geräumig, was man vom Platzangebot für Fahrgäste nicht sagen kann. Gerade, wenn man Probleme mit dem Laufen hat, kommt man kaum rein. Das Armaturenbrett vorne steht viel zu weit rein, die Sitze gehen nicht weit genug zurück. Zudem wirkt er innen wie ein billiger (nicht günstiger!) VW. Das kann Skoda besser. Das schlimmste Auto, dass ich je gefahren bin, war der Seat Ibiza ST als 1.2-Liter-Dreizylinder. Und gleich darauf kommt dieser. Sorry, Seat!
Mein Fazit zum „Downsizing-Benziner als Diesel-Alternative“?
Wenn alle Downsizing-Autos (die durch die Direkteinspritzung oft gar nicht mal sauberer sind als Diesel!) bei höheren Geschwindigkeiten so nervig brummen, aus Spritspargründen so eine blöde Getriebeabstufung haben und man überall den fehlenden Hubraum (oder den fehlenden Turbolader?) merkt, dann ist mir eines schon einmal sicher:
Bevor ich mir so ein Downsizing-Ding zulege, werde ich zum Raucher.
Aber wie sind denn eure Erfahrungen mit Downsizing-Autos? Habe ich vielleicht nur Pech gehabt und ein „unschönes“ Auto bekommen? Gibt es auch Gute dadraußen?
Ich fahre seit knapp 3 Jahren einen C-Max 3 Zylinder 1.0 Ecoboost mit 100 PS. Der scheint zum Glück viel besser gedämmt zu sein und die Getriebeabstufung (6 Gang) passt gut. Zum Überholen muss man mal in den 5. oder auch mal in den 4. zurückschalten aber dank leichtgängiger Kupplung und Schaltung kein Thema ist. Der Tempomat sorgt für angenehmes Autofahren auf Autobahnen bei 120-130. Darüber wird er zum Säufer und ist auch zu schlapp. Vollbeladen mit 4 Personen, Hund und Gepäck hat er uns im Sommer wieder nach Dänemark gebracht. Im Schnitt bei Einhalten der 120-130 circa 6 Liter Super… der Vorgänger mit 1.6. TDCi konnte das etwas sparsamer. Der Vorgänger war auch etwas praktischer (mehr Fensterfläche und weniger Einzüge) und das Fahrwerk war straffer abgestimmt. Aber im großen und ganzen passt es. Schaltfaul darf man den natürlich nicht fahren, schon gar nicht hier wo es etwas hügeliger ist. Kaufentscheidung war das beim alten einige teure Reperaturen anstanden und es den neunen als Auslaufmodell zum einem echt fairen Kurs gab.
Hey Christoph!
Dann bist du mit dem Focus C-Max ja doch relativ zufrieden, oder? Einen Focus mit dem 1-Liter-Motor bin ich bisher noch nicht gefahren, habe aber schon relativ viel Gutes von dem Motor gehört. Und der Verbrauch geht ja vollkommen okay!
Den Vorgänger, also den, den du als Diesel hattest, durfte ich mal fahren. Den mochte ich echt!
Schöne Grüße
Lars
In der Zwischenzeit habe ich mal mit einem VW-Schrauber geredet. Die 3-Zylinder VWs scheinen leider nicht lange zu halten. Er hat gerade viele Fahrzeuge von denen in Reparatur die wohl früh Risse im Zylinderkopf bekommen. Bei Wenigfahrern außerhalb von Garantie und Kulanz. Er hatte gerade einen Up mit 43.000km…
Ja der erste Max war bis 8 Jahre / 120000 km gut, mängelfrei und auch angenehm zu fahren. Im Design fand ich den ersten schöner mit seinem New Edge Design. Und praktischer. Der neue C-Max war ein unschlagbares Angebot… war dem Maschinchen gegenüber auch erst mal sehr skeptisch.
Leider habe ich das von den Maschinen auch gehört. Nicht nur Risse im Zylinderkopf, sondern auch Geschichten von gerissene Steuerketten kursieren auch durch das Internet. Aber ist das ein Wunder? Schließlich ist man fast immer am Limit unterwegs.
Ich werde meinen „Harald“ so schnell nicht gegen einen Downsizing-Wagen eintauschen. Wenn der im März nicht durch die HU kommt, wird er halt repariert. Ein Neuwagen ist bei mir eh nicht drin – und zuverlässige Gebrauchtwagen sind gar nicht sooo leicht zu finden.
Schöne Grüße
Lars
Meine Frau fährt seit Anfang Jahr einen BMW 218i Active Tourer. Er macht durchaus Freude am Fahren, auch wenn man ihn nicht mit einem sportlichen 3er oder gar einem grossen 6-Zylinder vergleichen darf. Ein solides Familienauto, das seinen Dienst genügsam verrichtet und durch den Frontantrieb den Passagieren mehr Raum bietet. Klingen tut der 3-Zylinder von aussen wie ein Rasenmäher, im Innenraum ist das Fahrgeräusch aber stets angenehm und selbst auf der Autobahn sehr leise. Die Leistung ist hier in der hügeligen Schweiz absolut in Ordnung. Wie die Beschleunigung jenseits der 140 km/h ist, kann ich nicht wirklich beurteilen…
Als Ersatzwagen durfte ich diesen Frühling einen Citroen Cactus fahren. Mein Saab 9000 war zur Inspektion und so kam ich für einen Tag zum originellen Franzosen. Nun ja, dieser war trotz sportlicher Rip-Curl-Ausstattung das wohl freudloseste Auto, das ich je gefahren bin. Ständig wurde ich mit grossen Pfeilen im Display dazu aufgefordert, doch endlich hochzuschalten… um dann im höheren Gang kaum noch Leistung zur Verfügung zu haben. So hats dann bis zur Autobahn einfach nicht gepasst. Auch der Active Tourer will schnell hochgeschaltet werden, segelt dann aber mit ausreichender Leistung im Verkehr mit. Der Citroen hat mich von Anfang an nur genervt – auf der Autobahn ging’s dann einigermassen. Freudig habe ich dann wieder auf meinen 27 Jahre alten Saab gewechselt…
Der von Dir getestete Seat scheint ja fahrtechnisch sehr auf der Linie des Citroen zu sein. Dein Bericht mit der verwirrenden Getriebeabstufung kam mir jedenfalls sehr bekannt vor…
Hey Patrick!
Entschuldige die späte Antwort, hatte ein wenig viel Stress :-).
Der 218i scheint dann von BMW ja relativ gut durchdacht worden zu sein. Der Ibiza war wirklich… nervig. Gerade von der Geräuschkulisse. Einen Downsizing-BMW bin ich noch nie gefahren. Vor einigen Jahren bin ich öfter mal einen 116d gefahren – aber zählt das als Downsizing? 😉
Ich kann verstehen, dass du deinen Saab wieder haben wolltest. Der Cactus scheint tatsächlich zu sein wie der Seat. Ich bin auch noch keinen Cactus gefahren, geschweige denn überhaupt einen Citroen bisher. Wie war die denn die Verarbeitung von dem Wagen?
Ich bleibe auch lieber bei meinen alten Autos. Da „downsize“ ich lieber mit dem Gasfuß 😉
Schöne Grüße
Lars
Oja die Steuerketten/spanner und Kolben bestimmter 4-Zylinder TSI-Motoren. Auch alles andere als haltbar.
Moin Lars.
Ich hatte dir ja zu deinem Golf geraten, derswegen muss mein Urteil ja eindeutig ausfallen, oder?;-)
Über den Motorschaden wegen des Kettendesasters im 2011er Fabia meiner Cousine hatte ich ja im (Fussel-)Forum mal berichtet, den mit neuem Motor nach der Reparatur schonend einzufahren war schon eine Zumutung.
Weitaus schlimmer noch fand ich den kleinen 50PS-Zwewiventiler im 9N, den ich beim Befahren der Hebebühne dreimal abgewürgt hab. Der 64PS-Motor im )N war auch nicht so viel erquickender, sowas stand hier mal von einem Freund zum Verkauf.
Nun durfte ich diese Woche mal mit einem Geschäftswagen runde 1000km abreissen.
Das war ein UP mit runden 75PS. Die hab ich immer gesucht und nicht gefunden….
In den Kasseler Bergen war das Teil eine Zumutung. Davon ab hat er mit leicht beherztem Gasfuss auch rund 7,5l genommen, das kann mein 1,83m hoher Caddy SDI mit viel kürzerem Getriebe besser. Über Getriebeabstufung und Labberbremse fange ich mal garnicht erst an.
Der 1,4TDI mit nominell gleicher Lestung im 6N2 meiner besseren Hälfte kommt mir dagegen vor wie eine Rakete und ist auch mit Gewalt kaum über 5l zu bekommen.
Mein Freund Thomas hatte einen 69PS-9N3, den er einmal wöchentlich mit Bleifuss von Hildesheim ins Hochsauerland geprügelt hat. Mit seinem jetzigen C4-V6 ist er bei gleicher Geschwindigkeit weitaus entspannter unterwegs und verbraucht mit dem V6 grad mal einen Liter mehr.
Mein Fazit zum Downsizing im VW-Konzern: Ohne Aufladung völlig spassbefreit, Effizienz nur bei völlig ruhigem Gasfuss, Lebensdauer extrem behandlungsabhängig und Glückssache obendrein.
Ich bleibe vorläufig eine Umweltsau und fahre zum Pendeln weiter alte SDI/TDI. Ich wette, ich produziere damit weniger CO2. Und UP fahre ich garantiert nur, weil es mich dann nix kostet und ich es muss…..
Hey Thorsten,
deine Empfehlung für den Golf war echt einsame Spitze. Das Ding rennt und rennt und rennt. So lange der rennt, wird er bei mir bleiben!
Wir haben also die gleiche Erfahrung gemacht, was Downsizing angeht. Von anderen Herstellern (außer von Volvo mit S90 und XC90 – und da hat es mir nichts gemacht) habe ich bisher noch nichts erfahren – nur gehört und da soll es wohl ähnlich sein.
Ich bin mal einen Citigo für einen Tag gefahren, mit dem 1-Liter-Motor. Der war gruselig lahm. Das einzige, was mir an dem Wagen gefiehl, waren die erstaunlich gemütlichen Sitze.
Achja – ich werde dir bald nochmal Bilder von meinem „Neuen“ schicken. Kein Downsizing, eher schon ein alter Dino, wenn man ihn heute sieht. Nicht der Nachfolger von irgendeinem, sondern ein zusätzliches Spielzeug… ich muss mir Hilfe holen. Nur keine Umwelthilfe 😉
Schöne Grüße
Lars