Der Herbst ist da…
ich weiß – den Herbstanfang habe ich verpasst – ich bin zu spät ;-).
Aber ist das ein Grund, mal nicht über den Herbst zu schreiben? Nö!
Ehrlich gesagt, habe ich ein wenig verpennt, dass der Herbst schon angefangen ist. Heute, als ich bei uns so durch den Weg lief (ja – zu Fuß ;-)), habe ich die ersten Kastanien dieses Jahr gesehen. Irgendwie war die letzte Zeit zu stressig, um die Zeichen der Natur zu lesen – okay, es ist nicht mehr so lange hell – das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich vom Tanzen nach Hause fahre, blendet die Sonne nicht mehr. Das Einzige, was dann noch blendet sind schlecht eingestellte Scheinwerfer, und Leute, die nicht wissen, dass sie ihr Fernlicht oder ihre Nebelschlussleuchte anhaben. That goes me vielleicht on the cookie! Ihr könnt es gar nicht glauben. Manchmal sitze ich fluchend hinter’m Lenkrad….dabei bin ich doch eigentlich ein ganz ruhiger Kerl ;-).
Außerdem ist es morgen verdammt kalt! Wenn ich mich morgens in den V40 (der momentan halt noch draußen übernachtet) setze, um zur Schule fahre, sagen mir die Ledersitze und das Lederlenkrad einen kalten Morgengruß. Sitzheizung mag ich trotzdem nicht – sowas braucht kein Mensch. Außerdem beschlagen die Scheiben recht schnell – und ohne Jacke rauszugehen ist auch schon relativ dumm. Ich muss nicht zeigen, wie „hart“ ich bin – ich bin auch nur ein Mensch und ich friere auch ;-).
Aber natürlich gibt es auch viele schöne Seiten des Herbsts. Heute hatten wir wunderbar blauen Himmel. Auch wenn Wolken manchmal wirklich gut aussehen können (was habe ich mich manchmal schon geärgert, dass ich keine Kamera dabei hatte), so ein strahlend blauer Himmel hat auch mal was. Mich erinnert ein blauer Himmel immer daran, wie gut wir es haben könnten, wenn wir zufrieden mit dem wären, was wir haben. Aber irgendwo gibt es ja immer welche die meckern.
Was also tun an einem so schönem Herbsttag? Vielleicht einfach mal zufrieden sein, mit dem, was man hat? Vielleicht einfach mal die momentan positiven Seiten des Lebens genießen? Ich hab’s gemacht. Ich habe eine alltägliche Tour, die ich fahren muss, einfach mal genossen. Nicht so, wie andere Autofahrer, die nur ein Auto haben und fahren, weil sie es müssen – nein! Einfach mal bei guter Musik (naja, gut war sie nicht immer, was halt so im Radio läuft) die Fahrt, das Wetter, die Straße und das Auto genießen und die Fahrt ganz gemütlich angehen? Also mal so komplett anders als sonst, wo man sich nur über Autofahrer aufregt, die ohne zu blinken abbiegen und sich nicht um die Funktionsfähigkeit ihrer Scheinwerfer kümmern? Genau. Das ist der Plan.
Manchmal sollte man den Alltag vielleicht etwas ruhiger angehen lassen und sich nicht so viel vornehmen, dass man es kaum gemanaget bekommt. Ich hatte heute einen recht guten Tag – nachdem alle schulischen Pflichten ausnahmsweise recht flott erledigt waren und ich an Elsa noch ein wenig getan habe, wurde es Zeit für diese Tour. Die Musik (unter anderem Layla von Eric Clapton) passte gut zu meiner ruhigen Gemütslage heute und ich bin ruhig und gelassen los gefahren. Auf den Straßen war ausnahmsweise mal kaum etwas los. Hier und da mal ein Auto, mal ein Trecker, mal ein Lastwagen – alles prima. Ich wurde ja nicht gehetzt, ich hatte ja Zeit ;-). Morgens rege ich mich gerne mal über Trecker oder Lastwagen auf. Natürlich müssen die ja auch nur ihre Arbeit machen – aber müssen die immer genau dann dort fahren, wenn ich da fahre? Versteht mich bitte nicht falsch – ich bin kein Raser und finde Leute, die durch ihr Fahren angeben wollen, einfach nur kindisch und hohl. Keine Sau guckt danach, ob man mit quietschenden Reifen anfährt, oder ob man aus seinem 45-PS-Corsa noch zwei Kilometer mehr pro Stunde beim Ampelsprint rauskitzeln kann, als der Golf III hinter einem. Sowas ist einfach nur hohl und gefährlich. Und den Mädchen fallen von solchen Manövern auch nicht die Kleider von den Leibern. Aber ich werde ungeduldig, wenn ich zwanzig Minuten hinter einem Trecker oder einem LKW fahren muss, und nicht überholen kann. Da ist es ja wohl verständlich, dass man da ungeduldig wird, oder? Natürlich mache ich dann keine gewagten Überholmanöver. Dazu ist mir ein Menschenleben (nicht mal unbedingt meins) zu wertvoll. Genauso ist übrigens auch meine Meinung zu Idioten, die betrunken Auto fahren….
Aber heute wollte ich mich ja nicht aufregen, nä?
Also, das Lachen wieder aufgesetzt und mit der Herbstsonne durch Dithmarschen gefahren. Hach, was ist das schön! Mein Radio dudelt nach irgendwelchen Flirttipps „Get it on“ von „T-Rex“. Das passte richtig zur Sonne, zu meinem Gefühl und einfach so. „Get it ooooon, bang a gong, get it on!“, sang ich so vor mich hin und freut mich. Über das Wetter, die Straße, die anderen Verkehrsteilnehmer und mein Auto. Meine Mutter, die ich als Begleitperson neben mir sitzen hatte, ist das auch aufgefallen und fragte mich, ob ich irgendwo viel, viel Geld gefunden hätte – nein, habe ich garantiert nicht ;-).
Ich habe mich so über den Tag gefreut – heute Abend erwartete ich dann auch noch Besuch – und hatte so gute Laune, dass ich mich entschloss nochmal ein paar Fotos von meinem Elchen zu machen. In letzter Zeit ist er ein wenig zu kurz gekommen in Sachen Pflege. Das wird jetzt in den anstehenden Ferien anders werden. Er wird eine Inspektion bekommen, neue Winterstiefel und wird dann auch mal wieder gewaschen und poliert. Und für’n Winter werde ich nochmal konservieren. Man muss das Salz ja nicht herausfordern, etwas zu machen ;-).
Auch wird er eine Lederpflege bekommen – und meine Winterfußmatten werden reinkommen. Jap – richtig gelesen. W-i-n-t-e-r-f-u-ß-m-a-t-t-en. Sowas habe ich ;-). Das sind eigentlich die originalen Fußmatten, die nach zehn Jahren schon ein wenig abgenutzt sind. Da habe ich mal von meiner Tante und meinem Onkel zum Geburtstag ein paar Neue geschenkt bekommen. Die sollen möglichst lange halten, und kommen nur im Sommer ran. Ihr haltet mich für verrückt? Vielleicht. Aber ihr glaubt gar nicht, wie lange die Neuen dadurch halten werden ;-).
Nun dauert es nicht mehr lange, und die noch dunklere Jahreszeit ist da. Schneeschieben, morgens hoffen, dass keine Schneewehe auf der Auffahrt ist, die Mischung zwischen Schneematsch und Salz, die sich in dem Profil der Schuhsohlen versteckt und dann mit einer herrlich Wasserpfütze unter den Schuhen im Haus verabschiedet…. Aber auch der Winter hat etwas Gutes. Zum Beispiel für mich heißt es ab Januar, dass ich alleine Autofahren darf. Aber darauf werde ich dann noch zu sprechen kommen, wenn es soweit ist…
Wie genießt ihr den Herbst denn so? Oder werdet ihr depressiv? Hm? Erzählt doch mal 😉
N’Abend Lars,
das Nervigste am Herbst ist doch die Dunkelheit… die nervt. Genau wie die Autofahrer, die jetzt fleißig mit ihrem Anhänger das Kaminholz holen und NICHT an ihre Leuchtweitenregulierung denken. Ehrlich jetzt, ich bin eigentlich ein seeeehr ruhiger, toleranter Verkehrsteilnehmer, aber beim nächsten Hänger-Blender dreh ich um und fahre mal ne Weile mit Fernlicht hinter ihm her… *grummel*
Auf der anderen Seite hat es auch etwas „romantisches“ an sich (jaja, lacht ruhig), wenn man morgens (wenn andere noch schlafen) seinen Weggefährten startet und im typisch dezenten Volvostyle-Lichtschein sich seinen Weg sucht…
Man kann diese Jahreszeit verfluchen… das geht mir immer in den ersten dunklen Wochen so, aber es hat auch etwas gemütliches, wenn man sich sein Zuhause und sein Auto entsprechend herrichtet, und die Dunkelheit nutzt, um über andere Dinge nachzudenken, als über Strandpartys bei 30° im Schatten :D.
Wird ja nicht umsonst „Die Zeit der Besinnung“ genannt… ein Jahr voller Erlebnisse und Erfahrungen geht zu Ende, und ein Neues steht mit neuen Erwartungen in den Startlöchern… Wenn das mal kein Grund ist, ab und zu mal lächelnd seine Umwelt wahrzunehmen… 😀
In diesem Sinne…
Gruß
benny
Hey Benny,
vielen Dank für deinen Kommentar :-). Die Leuchtweitenregulierung ist ja bei vielen (selbst ohne Hänger) so eine Sache…..Lichttest ist doch für’n Popo ;-). Es hat wirklich was schönes an sich, morgens früh aufzustehen und dann schön ruhig loszufahren, wenn alle anderen sich noch im Land der Träume befinden. Überall sind die Jalousinen noch unten, die Sonne geht gerade auf – das ist schön ;-).
„Die Zeit der Besinnung“ passt prima ;-). Man kann über seine Freundschaften, die Erlebnisse und Erfahrungen nachdenken, und sich mit denen auf das neue Jahr (inklusive Frühlingsgefühlen 😛 ) vorbeireiten ;-).
Schöne Grüße
Lars