Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
Ich fahr in Urlaub! Und natürlich freue ich mich darauf.
Aber vorher gibt es noch eine Aufgabe, die ich gar nicht mag.
Nun mal Hand auf’s Herz. Wer von euch mag Koffer packen?
Leere Koffer sind irgendwie gemein. Finde ich zumindest. Mir sagen sie immer: „Lars, hast du auch alles eingepackt? Pack ruhig noch mehr ein. Du schafft es eh nicht mehr alles am Ende der Reise in uns zu verstauen weil du ein wenig chaotisch bist und du mal wieder zu sentimal geworden bist und zu viele Andenken gekauft hast, die nachher eh auf dem Regal als Staubfänger dienen.“ Aber andererseits will man ja auch für alle Gegebenheiten vorbereitet sein. Sei das Treffen auf eine Berühmtheit, plötzlicher Platzregen oder ein Anfall von Klamotten verschmutzen.
Meinen Koffer habe ich so lange nicht mehr benutzt, dass ich noch Briefmarken von der Klassenfahrt nach England vor vier Jahren gefunden habe. Mal schauen, wenn ich schaffe, werde ich diesmal auch wieder Postkarten schreiben. Das habe ich schon lange nicht mehr. Schreibt ihr noch Postkarten oder macht ihr alles virtuell? Ich schreibe ja manchmal sogar noch Briefe – apropos. Ich muss noch mein Adressbuch einpacken.
Aus Neugierde habe ich mal nach „Koffer-pack-Tipps“ gesuchtmaschint. Und ich war sehr verwundert. Eine Liste meinte, dass zuerst ein Smartphone (Habe nicht mal eines…) einpacken sollte. Dann einen e-Reader (Was spricht gegen ein Buch?) und dann eine Action-Film-Kamera. Gut, meine Kamera und ein Stativ habe ich eingepackt. Aber Smartphone und e-Reader? Was ist mit Körperhygiene und Klamotten? Deswegen wurde meine Kulturtasche auch vollgepackt. Rasierapparat, Pflaster, Zahnpasta, Deo, Zahnbürste, Zahnseide, Deo, Aftershave und öööh Shampoo. Also praktisch alles, was man auch braucht, wenn man nicht im Urlaub ist. Obwohl – wenn ich einige Urlauber hier in Dithmarschen rumlaufen sehe, muss ich schon sagen, dass manche Leute nicht nur von ihrem Alltag eine Auszeit nehmen, sondern auch von der Körperhygiene. Puh… Und da ich nicht halbnackt in Kopenhagen rumlaufen möchte, (Das kann man in Büsum an der Kasse sehen, wenn dort eingekauft wird) habe ich natürlich genug Kleidung eingepackt. Und das ist – mal wieder – eine andere Geschichte. Wir steigen in einem 4,5-Sterne-Hotel ab. Sowas bin ich als Landei-Schüler von der rauen Nordseeküste, wo noch auf Holzbalken zwischen den Hühnern geschlafen und gewohnt wird, eigentlich gar nicht gewohnt. So viel Luxus. Muss ich mich da besonders anziehen? Ich habe mal Kleidungsstile gegoogelt und dachte mir, dass „smart casual“ wohl ganz gut passt. Übrigens das erste Mal, dass ich überhaupt sowas höre. „Lars“ und „Mode“ sind bisher immer zwei Wörter gewesen, die so gut zusammenpassen wie „Maulwurf“ und „Mond“, wobei die mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Also habe ich neben meinen üblichen bunten T-Shirts noch einige Hemden und mein Sakko eingepackt. Ob ich es anziehen werde? Warum eigentlich nicht, wenn es eh dabei ist?
Und dann ging es an den dritten Begleiter, meinen Kombi. Der soll uns beide morgen zuverlässig die vierhundert Kilometer nach Kopenhagen und wieder zurück bringen. Ich hoffe, dass das Wetter ein wenig besser sein wird, im Moment ist hier Sturm und es regnet wie aus Kübeln. Damit er das macht, habe ich ihn vor zwei Wochen zur freundlichen Volvo-Werkstatt gebracht, ihm neues Motoröl und neues Getriebeöl gegönnt und ihn durchchecken lassen. Das Getriebeöl ist zwar nicht von Volvo vorgesehen, aber ich investiere lieber 80€ anstatt mir das Getriebe irgendwann um die Ohren fliegt, weil das Öl schon zu alt ist. Heute war ich dann noch schnell den Reifenluftdruck prüfen und habe die Werte für „vollgeladen“ um 0,1 bar erhöht. So spar ich Sprit und der Reifen wird immer noch gleichmäßig abgefahren. Dann habe ich noch den Ölstand kontrolliert und noch alle anderen Flüssigkeiten im Motorraum Nach dem Volltanken und dem Anbringen von Norbert, meinem Navi, habe ich dann noch einige Sachen umgelagert. Genauergesagt habe ich den Verbandskasten, die Warnwesten und das Warndreieck aus der Reserveradmulde genommen und hinter den Beifahrersitz platziert. Falls wir mal zu einer Unfallstelle kommen sollten, sollten die Dinge möglichst griffbereit sein und man sollte nicht erst unter den Koffern wühlen. Wobei ich nur einen Koffer habe. Achja – die Beleuchtung war übrigens auch nicht fehlerhaft.
So, und nun werde ich gleich ins Bett gehen, damit ich morgen früh ausgeruht nach Dänemark fahren kann. Und zwar immer schön ruhig und keine Raserei.
Wenn ich mich morgen Abend wieder melde, ist nichts passiert. Falls nicht, bin ich wohl einfach zu müde.
No Responses
[…] einem wieder das bevor, was man am Anfang schon nicht mochte. Seinen ganzen Kram in einen kleinen Koffer packen. Was ich vor dem Urlaub nicht mochte, mag ich nach dem Urlaub auch nicht. Da wäre ein […]