Nordi Car Classic 2014 – Ledermützen, Chrom, Patina

Heute war ich auf der „Nordi Car Classic 2014“.
comp_comp_SAM_4920Das war dieses Jahr ein überschlagendes Erlebnis für mich.

Überschlagend? Ja, überschlagend. Aber davon erzähle ich euch später.

Heute Morgen um halb Zehn wollten meine Eltern und ich los. Zur Nordi Car Classic 2014 in Horst bei Elmshorn, was wiederum bei Hamburg liegt. Letztes Jahr war ich auch schon dort, habe da aber irgendwie verpennt, etwas drüber zu schreiben. Egal – heute verpenne ich es ja nicht. Naja, der Plan war ja, wie gesagt, dass wir um halb Zehn los wollten. Nun, gestern wurde es bei mir etwas später und so bin ich erst um die Uhrzeit aufgestanden. War vielleicht ein Fehler. Später auf der A23 türmte sich der Abreiseverkehr und ich stand das erste Mal in meinem Leben in etwas, was man Stau nennen kann. Habe ich bisher echt noch nicht, obwohl ich nun auch nicht gerade wenig unterwegs bin.

comp_comp_SAM_4878Eigentlich hatten wir ja geplant mit Henkelmännchen die Tour anzutreten. Aber – der ist schon im Winterschlaf. Darüber werde ich euch die nächsten Tage auch nochmal berichten. Da mein V40 noch in der Garage vor sich hintrocknete, kam also wieder der Passat zum Einsatz. Nicht vielleicht das standesgemäßeste Fahrzeug, aber ein lachendes Goggomobil hatte ich gerade nicht zur Hand.

comp_comp_SAM_4879Das Goggomobil fand ich übrigens total klasse. Ob das so gekauft wurde oder ob es gerade wirklich wieder auf die Straße gebracht wird, weiß ich nicht. Aber hier konnte man erkennen, was für Arbeit es ist, ein altes Auto wieder auf die Straße zu bringen. Wenn man nur chromglänzende neuwagenniveau Oldtimer sieht, kann man ganz schnell vergessen, dass die alten Autos mindestens genauso viel Pflege brauchen, wie man selber.

comp_comp_SAM_4881Auf der Nordi Car Classic gab es mal wieder die verschiedensten Stände. Von Ersatzteilen über Zubehör und Versicherungen, bis zu Ständen, die die VW-Currywurst verkaufen. Und die habe ich mir, wie letztes Jahr, auch reingepfiffen und mag sie immer noch.
Auch Clubs hatten dort Stände aufgebaut. So gab es einige alte Volvo zu besichtigen, ein paar Ford, ein paar Opel und auch ein Stand mit NSU-Quicklys. Eine Quickly war das erste motorisierte Vehikel in unserer Familie. Mein Opa hatte eine, bevor er käferte.

Es gab aber auch wieder einige Autos, die man kaufen konnte. Weit dem an Geld, was ich comp_comp_SAM_4921in meinem Leben überhaupt hatte, aber schon tolle Autos, wo man sich gar nicht traute, den Lack zu besabbern. Alfas gab es. Porsche, Opel, einen GTI, aber im Gegensatz zum letzten Jahr keinen Buckel. Das Angebot an passender Kleidung zum Oldtimer war auch wieder reichlich vorhanden. Hüte, Jacken, Mützen, Brillen – alles da. Und ich habe nichts gekauft. Wie sah ein Buckelvolvo-Fahrer in den 50ern wohl aus? Hut, Anzug? Oder wie? Was es ein spießiges Auto?

comp_comp_SAM_4892Nun wundert ihr euch vielleicht, warum ich hier in einem Polo 6N des TÜV Nord sitze. Und warum der auf einem Anhänger schwebt. Und was nun passieren wird?

Nun, eigentlich wollte ich mich beim TÜV erkundigen, wie es ist, wenn ich ein Auto nach comp_comp_SAM_489415 Jahren wieder zulassen möchte. Ohne HU keine Zulassung. Ich habe dann noch etwas mit dem Herren vom TÜV gesprochen und ich fragte ihn, was denn der Polo auf dem Anhänger sollte. Und wenn ihr das Bild hier seht, könnt ihr euch vielleicht denken, was der VW da sollte. Das war ein Überschlagssimulator. Ob ich nun unbedingt kotzfest sein werde, wusste ich nicht, ich war aber auf jeden Fall froh, erst hinterher die VW-Currywurst gegessen zu haben.
comp_comp_SAM_4895Erst wurde ich nur zu 30° gedreht. Das wäre ungefähr so, als wäre ich in einen Graben gefahren. Ich sollte die Tür dann aufmachen. Das ging aber irgendwie… nicht mehr. Ich bin nun unbedingt kein Bodybuilder und auf kein kräftiger Mensch, aber selbst die hätten Probleme gehabt, die Tür zu öffnen. Ebenso hing man schon ganz gut im Gurt. Einfach so abschnallen war da auch nicht.

comp_comp_SAM_4896Und dann kam einmal kopfüber. Das kann passieren. Es gibt ja, zumindest hier in Dithmarschen, einige große Gräben. Und wenn man durch ein Unglück da dachüber reinrutscht… na, dann danke. Als ich da kopfüber in den Gurten hing, pulsierte mir ganz schön der Kopf. Und ich konnte „Guck mal, nun wird der Kopf rot!“ hören. Ich hätte mich an der Stelle bestimmt nicht befreien können. Ich stelle mir das auch nicht unbedingt schön vor, wenn dann noch Wasser in das Auto läuft und die Zeit auch noch drängt da aus dem Auto wieder rauszukommen. comp_comp_SAM_4897Ein Glück war dieser Polo aber kein Ernstfall, sondern nur eine Demo und ich konnte, nachdem ich ich wieder mit Kopf nach oben im Auto saß, wieder aus dem Auto aussteigen. Etwas schwindelig war mir ja, was ja auch kein Wunder ist. Ich weiß ja nicht, ob ihr sowas habt. Aber ich habe mir heute ein Gurtmesser in das Auto gelegt. In Griffnähe. Ich will es nicht benutzen, aber man weiß ja nie.

comp_comp_SAM_4930Als der Schwindel dann etwas verflogen war, wollte ich mir nochmal die Besucher-Oldtimer anschauen. Auf einem Opel Rekord E2 fand ich diesen Aufkleber. Total toll! Da ich auch fast hinter’m Deich wohne, muss ich sowas auch haben. Das verzeiht wenigstens etwas, wenn ich Großstädten ein wenig durcheinander fahre. Übrigens – der Opel Rekord E2 war ein schöner Anblick. Ich habe ewig keinen mehr gesehen.

comp_comp_SAM_4932a„Brot-und-Butter“-Klassiker, wie die nun immer genannt werden, sind halt doch irgendwie besonders. Elsa ist ja eigentlich nichts anderes. Neulich in Brokstedt habe ich nicht einen Buckelvolvo getroffen. Und hier war dieses Jahr nur ein Duett in den Hallen, auf dem Parkplatz – solange ich da war – auch keiner. Auch Sandmanns Audi 100 Typ 43 ist ja ein „Brot-und-Butter“-Auto. Oder OSTs Passats.

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Es gab einiges auf dem Besucherparkplatz zu sehen. Von W116 bis Ente war fast alles vertreten. Außer einem Buckelvolvo. Und da mir keiner glaubt, dass ich diesen Blog geschrieben habe, ohne ein Bild von einem Volvo reinzustellen… hier ist einer.
comp_comp_SAM_4874850 000 km finde ich eine reife Leistung. Mich wundert echt, dass der Volvo dafür so super aussah. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da manche zweijährigen Autos mit 20 000 Kilometer schlimmer aussahen. Der Elch am Steuer hat mir übrigens total gefallen. Der war nicht das einzige Plüschtier am Steuer. In zwei Buggys saßen je ein großer Teddybär. Das war auch lustig! Der Volvo war übrigens auf dem Clubstand des Volvo-Stammtisches Bad Bramstedt.

comp_comp_SAM_4969Und, was nehme ich mit von dieser Messe? Dieses Schild zum einen, habe ich mir gekauft. Der einzige Buckelvolvo auf der Messe, der kein Duett war. Und ansonsten? Die Oldtimerszene ist so facettenreich wie die Menschen selbst. Und ein Gurtmesser kann leben retten.

Wenn ihr wollt, könnt ihr morgen übrigens noch auf die Messe gehen. Die ist in den Elbmarschenhallen in Horst, bei Elmshorn, was wiederum bei Hamburg liegt.

 

 

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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No Responses

  1. 29. August 2015

    […] der Nordi-Car-Classic fand ich dann noch ein “kleines” Blechschild mit einer Elsa-Schwester dadrauf. Das wird […]

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