Zwischendurch mal Lackvorbereitungen
„Zwischendurch? Der schreibt doch die ganze Zeit schon über’s Spachteln und Schleifen!“
Ihr habt Recht. das „Zwischendurch“ stimmt nur bedingt. Es ist aber nicht meine Lieblingsarbeit.
Es ging weiter mit dem Spachteln und Schleifen und Spachteln und Schleifen. Ich mag es nicht. Ich hasse es sogar. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es so gehasst, dass ich schon überlegt habe, ob sich ein Projekt wie Elsa überhaupt lohnt.
Aber erstmal zum 57. Schraubertag, der am Dienstag, den 07.07.2014 stattfand.
Ha! 57! Das ist Elsas Baujahr! Ohne das nun bewusst zu wissen, ist es trotzdem ein besonderer Schraubertag gewesen. „Junge Leute sitzen nur rum, kloppen sich, saufen und kiffen.“, wird uns oft nachgehalten. Ich schlage mich weder, saufe nicht und kiffe auch nicht. Wenn es anscheinend inzwischen auch schon zum guten Ton gehört. Ich und meine Schrauberhilfe JM wollten an diesem Tag mächtig etwas an Elsa schaffen. Und damit das klappt, wollten wir gleich nach der Schule starten. Dazu kam er morgens in seinem roten Kleinwagen angefahren, parkte ihn und wir fuhren mit Henkelmännchen zur Schule. Mit einem Oldtimer zur Schule fahren ist echt was besonderes!
Und beim Spachteln und Schleifen zu zweit ist man irgendwie drei Mal so produktiv, wie alleine. Man hat auf einmal viel mehr Motivation, wieder etwas zu machen. Und ich muss sagen – beim Schleifen geht die Motivation ganz schön auf Kriegsfuß. Aber es muss gemacht werden, aufgeben gilt nicht.
Fast alle Stellen, die gespachtelt werden müssen, wurden auch behandelt. Und nur eines wurde fertig – das „Zierleistenloch“, dass in letzter Zeit immer von mir geschliffen wurde. Nur noch einmal Spritzspachtel sollte rüber und es würde dann für meine Bedürfnisse genug sein. Dann müsste ich nochmal am Heckblech nacharbeiten, und hinten an den Radhäusern, und vorne an der A-Säule. Und am Schweller. Und am Frontblech. Ich setzte mir ab jetzt immer Wochenziele, die ich erreicht haben will. Wenn man sich auf Stück für Stück konzentriert und nicht auf das Ganze, sollte es doch klappen.
So ging das Schleifen dann weiter. Ich habe sogar ein Video drüber gemacht, dass man hier anschauen kann: Link zum Video . Ich entschuldige mich schon mal für meine Frisur!
Wie bei jedem großen Projekt gibt es aber auch Tage, wo man sich fragt, ob es sich überhaupt lohnt, so eine Kandidatin wie Elsa überhaupt herzurichten. Dieses Auf-und-ab, was es in Beziehungen auch gibt, gibt es auch bei Projekten.
Am Mittwoch, den 16.07.2014 – Schraubertag Nummer 58 – war so ein Tag. Dazu ziiere ich mal aus Elsas Tagebuch bei den Alltagsklassikern:
Versteht mich nicht falsch. Das soll nicht heißen, dass ich daran denke Elsa aufzugeben. Aber lohnt es sich überhaupt, ein Auto mit den Rostschäden und den Standschäden wieder herzurichten? Ist es schlau, ein Auto zu kaufen und herzurichten, ohne es vorher gefahren zu sein? Natürlich nur, wenn man ein Auto zum Fahren hat. Ansonsten kommt man schlecht von A nach B. Viel Geld hat Elsa bis jetzt noch nicht gekostet. Mit Anschaffung und Transport bin ich ungefähr (ich müsste nochmal nachschauen) bei 2300€. Und das ist nicht viel dafür, dass Elsa schon einige Neuteile liegen hat und einige schon verbaut wurden. Dadrin ist natürlich auch Werkzeug, dass für Elsa angeschafft worden ist. Und nun kommt mein eigentlicher Gedanke. Lohnt es sich, Elsa überhaupt selber zurecht zu schleifen?
Ich habe mir für das nächste Wochenende die Fertigstellung des linken Seitenteils vorgenommen – mit Ausnahme einiges kleinen Stückes am Schweller, wo Elsa noch nach Blech schreit. Ich komme eigentlich recht schnell damit voran, dafür, dass ich das nicht gelernt habe. Finde ich zumindest. Allerdings mag ich Spachteln und Schleifen überhaupt nicht. Mit dreckigen Fingern habe ich kein Problem, allerdings ist der Staub überall. Wirklich – überall. Unser ganzes Carport wird trotz Lüftung durch zwei große Rollos inzwischen schon mit einer weißen Schicht überdeckt. Der Staub geht überall hin – in die Haare, er bleibt auf den Armen hängen und auf den Klamotten ist er eh. Und wenn man denkt, man hat genug gestaubt, füllert man über die gespachtelte Stelle und findet noch mehr zu schleifen. Aber gut – einmal duschen und Klamotten wechseln und das ist vergessen. Das Carport kann man ja auch ausfegen. Die schlimmste Sache überhaupt finde ich, dass die „Atemschutzmaske“, von denen ich mir einige gekauft hatte, wirklich Scherzartikel sind. Normalerweise sollen sie einem doch gut tun, dass meine seine Lunge und seine Gesundheit nicht so einfach ruiniert. Mit dem ganzen, feinen Staub und den Lackdämpfen. Ich will nicht wissen, wie viele Lebensjahre es mich heute gekostet hat, als mir bei der einen Maske das Gummiband gerissen ist und ich den ganzen Staub in den Mund bekommen habe. Ich habe fast mit einem Liter Wasser meinen Mund ausgespühlt.
Und als ich dann die Kofferraummulde endlich gefülltert hatte, um einige Unebenheiten auszugleichen, zeigte mir, dass die Maske überhaupt keinen Schutz bei Lack gibt. Ich saß da in dem Nebel und konnte kaum schnell genug unter Elsa hervorkrabbeln, bevor der Hustenanfall kam. Der dann wieder Staub hochwirbelte.
Ich habe wirklich größten Respekt vor Lackieren, die das jeden Tag machen. Gesund ist das doch bestimmt nicht.
Und ja – ich glaube schon, dass es sich lohnt, Elsa selbst zu schleifen. Vor allem, wenn ich auf mein Elsa-Budget schaue. Ich musste mich einfach nur mal auskotzen.
Aber an dem Tag habe ich mich auch nicht nur ausgekotzt, sondern auch ein wenig geschafft.
Wie ich oben bereits erwähnt habe, ging es an dem Tag vor allem und das linke Seitenteil. Da habe ich einiges gespachtelt und geschliffen und gespachtelt und geschliffen und gespachtelt und geschliffenund gespachtelt und geschliff…. Und zwischendurch immer mal wieder drübergrundiert. Einen Lackierer hatte ich zu der Zeit auch schon im Auge, der heute, im Dezember 2014 immer noch nicht im Einsatz war. Die Vorarbeiten sind noch nicht fertig.
Neben dem Seitenteil habe ich noch die Kofferraummulde angefangen überzufüllern. Als nächstes sollte dann das Seitenteil von innen folgen. Und so wollte ich den Weg dann einmal rum arbeiten.Bitumenmatten rauskratzen und dann entrosten und lackieren.
Das alles ging übrigens Nachts um halb elf von statten. Da war es mit genügend Lampen ausreichend beleuchtet und auch warm genug.
In der Zwischenzeit wurde noch einiges an Spachtelmasse aufgetragen und wieder runtergeschliffen. Das werde ich euch aber noch zeigen. Nur eines:
Ich hasse es immer noch.
Wer Autos hübsch machen will, muss nunmal leiden XD Ich habe zwar nicht viel verstanden, aber die Blder sind hübsch xD
Dass dir meine Bilder gefallen, gefällt mir ;-). „Wer schön sein will, muss leiden“ – da es bei mir auch mit Leiden nicht klappt, will ich wenigstens versuchen, meine Elsa wieder schön zu bekommen. Mal schauen, ob es klappen wird :).
Schöne Grüße
Lars