Elsa wird beschraubt, beneuteilt und berühmt!
Ich habe hier ja einiges aufzuholen, was die Geschichte meiner Elsa angeht.
Es geht natürlich weiter mit dem ältesten Auto im Fuhrpark, das noch nicht fährt.
Da es inzwischen im „realen“ Leben mit Elsa schon viel, viel weiter geht, muss ich euch doch mal hier zeigen, wie es mit der kleinen großen Schwedin weiter ging. Ich hinke hier ja noch etwas hinterher.
Mittwoch, der 15.10.2014 – Schraubertag Nummer 81
Bis Mai möchte ich mit Elsa fahren (ich kann euch jetzt schon sagen, dass es nicht geklappt hat 😉 ). Und es gibt noch soo viel zu tun. Scheibenrahmen vorne schweißen, Scheibenrahmen hinten schweißen, Achsen überholen, Unterbodenschutz abkratzen und, und, und. Achja – Bremsen braucht sie auch noch. Es ist noch viel zu tun, also rennen wir weg.
Die Bitumenmatten am Bodenblech des Fahrerfußraums hatte ich ja schon mal weggemacht. Zumindest fast alle. Bei den Pedalen waren noch ein paar alte, brüchige Klebedinger. Da brauchte ich nicht mal einen Föhn, das meiste brach so heraus. Ein paar Rückstände muss morgen mit dem Föhn noch machen. Um morgen dann nur einmal durchföhnen zu müssen, wollte ich auch gleich die zweite Bodenhälfte hinten schon mal vom grobem Klebkram befreien. Und? Das habe ich auch gemacht.
Während ich am Arbeiten war, kam meine Mutter an, machte ein Foto von mir bei der Arbeit („Das ist selten, das muss man festhalten“ – hahaha) und fragte dann, ob nicht noch etwas zu schleifen wäre. Da sagt man ja nicht nein und Muttern fing dann auch an, an Elsas Übergang zwischen Beifahrertür und Motorhaube (Wie hieß das noch?) zu schleifen.
Ist das staubig hier!
Der Staub kommt von Elsa. Pah, ieeh. Muss ich nachher gleich mal wieder auffegen. Nachdem Mama am Übergang es relativ glatt geschliffen hatte (zumindest so glatt, dass die nächste Schicht raufkönnte), schliff sie noch ein wenig hinten am Radlauf. Finde ich prima, dass sie da mit Eigeninitiative mitmacht. Nimmt mir Arbeit ab und motiviert Papa und mich zur Weiterarbeit.
Und man kann sagen, dass Elsa ein Familienprojekt geworden ist.
Dann ging es weiter am Freitag, den 17.10.2014 – Schraubertag Nummer 82.
Heute, als ich von einem Termin zurückkam, hörte ich Schleifen aus dem Carport. Nanu? War Papa etwa am Schleifen? Das mochte er eigentlich bei Henkelmännchen schon nicht. Als ich aus dem Auto ausstieg und um die Ecke schaute, war ich ziemlich erstaunt – Mama war wieder am Schleifen. „Mir war nach schleifen.“ Mein Plan war es eh, etwas an Elsa zu machen.
Mama hat, während ich natürlich vergaß mich umzuziehen und Werkzeug holte, die Ecke hinten vor dem Radhaus auf der Fahrerseite weitergeschliffen und schließlich vorne auch zwischen Tür und Motorhaube. Ich muss schon sagen, dass Mama da eine echt große Hilfe ist. Während sie fröhlich weiter schliff, holte ich mir einen Hammer (Aaaah! Einen Hammer! Das ist gefährlich) und einen großen Schraubenzieher, um an der Seitenscheibe des der Fahrerseite die eingetrocknete Dichtmasse abzuklopfen. Und ich muss ja sagen. Die Dichtmasse gefällt mir gar nicht mal so. Wenn sie ausgetrocknet ist – und das ist sie nunmal – splittert und fliegt der Kram sonstwo hin. Da war ich froh, dass ich Brillenträger bin. Papa schaute, bevor er wegdieselte, nochmal um die Ecke und ich redete mit mir, als ich am Abklopfen war. Ich als antworten wollte, fing ich ein Stück trockene Dichtmasse mit meinen Lippen auf. Das war vielleicht ein ekliger Geschmack. Irgendwie so wie öliges, verbranntes…. äh.. Kram. Ja, ich gute Grammatik. Ich kann es nicht beschreiben. Irgglz.
Ein Gutes hatte das Wegklopfen der Dichtmasse. Es ist kein Rost unter dem Fenster. KEIN Rost – bei Elsa! Rostfrei! Das sollte man sich anschreiben. Rostfreies Stück Blech an Elsa.
Auf dem Teilemarkt in Brokstedt habe ich für Elsa dann auch schon etwas Dekoration gekauft. Ein paar Aufkleber, die Elsa vielleicht zieren sollen.
Ein wenig Spielkram zwischendurch muss ja sein, um die Motivation für die Restauration hochzuhalten.
Kurze Zeit später , am 21. Oktober 2014, ging es dann mit einem Roadtrip weiter.
Morgens, sechs Uhr achtundfünfzig. Mit einem „Pieppiepiepiep – piepiepiepiep“ wurde ich aus einem wunderschönen Traum gerissen. Und das in den Ferien. Jaa, ich weiß. Wir verwöhnten Schüler. Auf jeden Fall stand ich heute nicht mit schlechter Laune auf. Papa und ich wollte nach Hamburg fahren, zu einem großen Alt-Volvo-Teile-Händler, der auch über die Grenzen Norddeutschlands bekannt ist. Ich werde keinen Namen nennen, weil ansonsten ist das Werbung.
Zwei Stunden Anfahrt ist für uns, die ja fast hinterm Deich am Allerwertestem der Welt wohnen, sollten ja eigentlich kein Problem sein. Zu den nächsten Nachbarn fährt man ja, laut Klischee, schon neunzig Minuten. Und das stimmt auch! Zumindest in einigen Gegenden, nicht unbedingt hier bei uns. Ääh – egal. Nach zwei Stunden Fahrt ohne Stau und ohne interessanten Sachen, fuhr ich auf den Parkplatz des Ladens.
Ein Teil, das wir bestellt hatten und dann doch nicht brauchten, gaben wir wieder zurück und hatten eine Liste gemacht, was wir ansonsten noch alles brauchen. Darunter waren „Kupplungsabdrückstange“ (sowas habe ich vorher noch nie gehört), die war mächtig verpfuscht an Elsa, passend dazu zwei „Schaumstoffringe“ für die Pedale, dass kein Wasser reinkommt, verschiedenste Buchsen, Hülsen und Puffer für die Vorder- und Hinterachse. Achja – und neue Stoßdämpfer! Endlich welche, die funktionieren. Ich hätte auch noch auf „Bilstein-Stoßdämpfer“ umrüsten können, aber die wären mir mit einem Satz, der 500€ kosten sollte, eindeutig zu teuer. Außerdem habe ich keine Ahnung, wo da der Unterschied ist, also kamen Monroe-Stoßdämpfer zum Einsatz, die irgendwo bei 170€ lagen. Das finde ich noch annehmbar. Und dann habe ich mir noch eine kleine, Tüte mit weißen Dingern gekauft, die eigentlich nur Spielkram war, weil ich es nicht brauche. Aber das, was an Elsa dran war, brauch ich für etwas anderes. Wer glaubt zu erkennen, was da drin ist?
Gekostet hat mich alles zusammen 230€, wobei da noch 120€ vom zurückgegeben Teil bereits abgezogen wurden. Zwar nicht ganz LowBudget, aber die Sachen kann man nur schlecht gebraucht kaufen. Dann lieber einmal richtig, sonst zahlt man hinterher doppelt, dreifach oder vierfach.
Da noch zu einer Sache, zu der ich mich sehr gefreut habe. Sandmann hatte mich bei seinem Arbeitgeber für einen „Short Report“ vorgeschlagen. Uuund *schwups!* war ich in der November 2014 – Ausgabe der Zeitschrift Träume Wagen. Vielen, vielen Dank nochmal dafür, Sandmann! Ich hab mich echt darüber gefreut.
Wie es mit ihr weiter ging? Das seht ihr bald hier.
Tja Elsa und Du werdet noch richtig berühmt! 🙂 Die Ausgabe habe ich mir auch extra gekauft , damals vor vielen Monden!
Ja, ist ja schon etwas her das Ganze ;-). Ich muss hier ja mal auf den aktuellen Stand kommen. Ansonsten fahr ich schon mit Elsa und bin hier immer noch beim Schweißen 🙂