Etwas gegen und etwas für die Gesundheit tun

Der Blog soll sich nach langer Zeit mal wieder um meine buckelige Elsa drehen.

comp_comp_SAM_5052Es ging nämlich natürlich weiter. Mit der Karosserie, der größten Arbeit an Elsa.

Während ich hier sitze und euch von Elsas Vergangenheit erzähle, steht sie gerade beim Lackierer. Allerdings bin ich mit dem Tagebuch hier noch nicht ganz so weit, ich möchte euch die Geschichte ja chronologisch erzählen. Also mach ich das einfach mal.

Sonntag, der 02.11.2014 – Schraubertag Nummer 87

comp_comp_SAM_5053Heute wollte ich einiges schaffen an Elsa. Und ich glaube, das habe ich auch. Ich hab ja schon oft gesagt, dass ich schleifen überhaupt nicht mag. Aber wie sang Mary Poppins? „A spoon ful of sugar helps the medicine go down.“ Bei mir ist es eher:
„Ein Hauch von Musik hilft das Schleifen zu vergessen.“ Ich hasse schleifen genauso wie enge Hosen tragen. Oder Menschen, die andere nicht tolerieren. Oder… ach, lassen wir das. Gestern haben meine Eltern und ich VHS-Videos geschaut. Als ich zwei war, habe ich gespielt und dabei gesungen. Genauso, als ich drei war. Da habe ich auch manchmal nur auf meinem Rutscheautocomp_comp_SAM_5054 (kein Bobbycar) gesessen und gesungen, anstatt zu fahren. Natürlich hab ich auch gefahren, aber auch gesungen. Genauso auf der Schaukel. Ich habe geschaukelt und dabei gesungen. Nun, sechzehn Jahre später habe ich geschliffen und dabei gesungen. Ich habe mir Elsas Lieblingseitenteil (weil da ist weniger zu schleifen gewesen) vorgenommen und wollte es heute zu Ende bringen. Also habe ich die Ecke unten nochmal gespachtelt und geschliffen und gespachtelt und geschliffen und dann kurz übergrundiert. In der Trocknungspause ging ich erstmal Mittagessen.

Als ich wieder kam, habe ich alles mit 240er, dann mit 360er (?) und dann mit 400 oder 600er Papier angeschliffen. Und dann nochmal entstaubt, entfettet und dann mit Grundierung meine Lungen versaut. *Hust*. Nach dem Trocknen habe ich gemerkt, dass es immer noch drei Stellen zu schleifen gibt. Einmal an einem Zierleisten noch, das ist aber nicht schlimm, dann noch ein Läufer vom Rostumwandler, den ich übersehen haben muss, und noch etwas unten an der Ecke. Die habe ich mir dann auch gleich nochmal vorgenommen. Einmal Spachtel und einmal schleifen und einmal grundieren.

16 Grad hatten wir hier heute. Am zweiten November. Normal? Naja. Über Klimawandel und Statistiken, die man nur selbst fälschen sollte, wollte ich nun aber nicht reden. Warm ist es aber trotzdem.
Egal. Während der Mittagspause suchte ich nach alten Kameras. Ich wusste, dass comp_comp_SAM_5061wir welche haben. Von Oma. Und von Papas Tante. Und was soll ich sagen? Ich habe sogar eine gefunden. Die stammte von Papas Tante und ist eine alte Faltenbag-Kamera von? Ich habe den Hersteller vergessen. Papa meinte mal, dass die echt teuer war. Leider gibt es dafür keine Filme mehr zu kaufen. Ansonsten hätte ich mir einen gekauft und Elsa fotografiert, wenn sie fertig wäre. Das hätte doch mal Stil!

comp_comp_SAM_5070Nach dem Mittag, als ich noch am Seitenteil war, kam Mama raus und wollte auch nochmal schleifen. Nachdem ich den A-Säulenteil vorne mal grundiert und wieder neugespachtelt hatte, schliff sie da wieder. Und – als nicht mehr abzuschleifen ging, ohne neu zu spachteln, weiter vorne an der Frontmaske. Das ist ein sch… Ding. Ich mag es nicht, Mama mag es nicht. Elsa mag es. Es ist schließlich ihre Nase. Sind Nasen-OPs eigentlich die häufigsten Schönheitsops?

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Während Mama schliff und das Seitenteil trocknete, machte ich mich mal an einer Stelle am Heckscheibenfenster und an der Regenrinne zu schaffen. Die ist an einigen Stellen ein wenig verbogen. Aber das macht mir nichts. Etwas entrostet habe ich sie noch und dann erstmal grundiert. Auch da muss ich an einer kleinen Stelle spachteln. Aber das kommt noch. Das war es dann erstmal mit der Arbeit an Elsa. Doch nicht – den Aschenbecher habe ich vom groben Rost (Wie kommt der da rein??!) entfernt und werde ich dann von innen silber anmalen.

Montag, der 03.11.2014 – Schraubertag Nummer 86

comp_comp_SAM_5082Während ich in der Schule war und gelernt habe, hat Papa angefangen hinten eine Bremstrommel zu behandeln. Schließlich hühnern wir mit dem Kram schon über ein Jahr herum. Und Bremsen sind nun mal wichtig. In den letzten Wochen durften die Bremstrommeln ja etwas WD40 jeden Tag bekommen. Heute setzte Papa den selbstgebauten Abzieher an, erwärmte die Nabe und hämmerte immer etwas gegen. Und? *plopp* Vom Konus ist sie runter. Leider ist die große Schrauber in der Mitte vom Abzieher zu kurz. Morgen will Papa eine neue kaufen und er wird sich dann wieder ransetzen und sie ganz abziehen. Das sollte ja nun gehen.

Schraubertag Nummer 87 war dann am Dienstag, den 04.11.2014.

Wir haben uns heute nämlich über alte Autos unterhalten. Auf Englisch, aber das ist comp_comp_SAM_5086egal. Die Qualität sämtlicher Produkte gingen in den letzten Jahren ja zurück. Dann wurde gesagt, dass ich in Elsa bei einem Unfall sofort sterben würde. Das kann sein. Aber wenn der Zug entgleist, kann es auch passieren. Oder, wenn ich morgen in meinen V40 steige, zur Schule fahre und einer mit 100 km/h in mein stehendes Auto reinfährt. Und überhaupt, ist die Gefahr, dass man in einem alten Auto wie Elsa einen Unfall hat, nicht eigentlich niedriger? Sie fällt auf, wird also nicht so schnell von anderen Autofahrern übersehen und so oft fährt man alte Autos doch nicht…oder?

Egal. Elsa wird sicher, indem Papa heute die Bremsen auf beiden Seiten abgezogen comp_comp_SAM_5091hat. „Ging doch ganz schnell!“, meinte er. Nur die Bremszylinder sind kaputt. Der Rest ist noch gut. „Wahrscheinlich sind die schon mal überholt worden“, sagte Papa. Ja, das glaube ich 57 Jahren auch. Nun brauchen wir eigentlich nur vier Radbremszylinder und einen Hauptbremszylinder. Wenn die Bremsbeläge noch nach + fünfzehn Jahren nicht zu hart geworden sind.

Am Mittwoch, den 05.11.2014 – Schraubertag Nummer 88 – hatte ich keine Zeit, mich um Elsa zu kümmern. Aber mein Vater!

Zum Restaurieren gehören manchmal auch Planänderungen. Oma meinte vor einem Jahr zu mir, als ich ihr gesagt habe, dass ich mir ein altes Auto kaufe, dass sie den Quatsch nicht verstehe, ich es aber schon hinbekomme. Oma denkt immer positiv. Ich gebe mir Mühe, dass auch immer zu tun, auch wenn es nicht immer klappt und ich manchmal damit einigen Leuten auf den Geist gehe.

Immer positiv denken.

Das hat klappt eigentlich meistens. Ich habe zwar einen Aufkleber für Elsa „Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung“, aber das kann man nun wirklich nicht immer sagen. Ich habe auch manchmal Selbstzweifel (die hat wohl jeder), die mir aber am nächsten Tag schon wieder total affig vorkommen. Aber das hat wohl jeder Mensch. Mit Pessimismus haben sich ja schlussendlich auch nicht Elsas hintere Bremstrommeln gelöst, von denen ich heute nun wieder reden wollte.
comp_comp_SAM_5096Während ich in der Schule war, schraubte Papa an Elsa. Er wollte die Ankerplatten abbekommen. Um zu wissen, wie die Bremsen denn nun da so genau aufgebaut sind, hat er sich ein Blatt aus einem englischsprachigem Volvo-Service-Manual kopiert und dabei vergrößert. Die hing er sich dann mit einem Klebeband über die Bremsen. Ein Glück muss ich da erstmal nicht mehr schleifen.
comp_comp_SAM_5095Damit in das Gewinde der Steckachse kein Staub und Dreck und Mist reinfällt, hat Papa das alles abgeklebt. Tut ja nicht Not, dass da nachher noch etwas kaputt geht. Das würde dann nämlich in einer neuen Achse enden, weil man die nicht einzeln austauschen kann. Ist das eigentlich bei jedem Auto so? Zum Schluss – was ich nicht mehr fotografiert habe – hat er dann auch noch das Handbremsseil abgebaut. Nun fährt Elsa bald wieder. Wenn sie ein Kupplungspedal hat. Und Bremsen. Und Sitze. Und Scheiben. Und einen hochmotivierten Schüler, der bald wieder an ihr schrauben will, wenn er Zeit dazu hat.

Samstag, der 08.11.2014. Schraubertag numero 89

Heute ist es draußen kalt. Kein Wunder, der Winter kommt ja immer näher. Ich comp_comp_SAM_5114dachte mir heute, dass ich Elsa mal etwas warm halte und den Unterbodenschutz abkratze.
Der Unterbodenschutz an Elsa ist schon ein übles Zeug. An einigen Stellen scheint er nicht ausgehärtet zu sein und klebt wie ein frischausgespuktes Kaugummi unter der Schuhsohle. Ich habe es mal versucht zu fotografieren. An einigen Stellen spielt er Blätterteig und hat sich schon verabschiedet. Und dadrunter? Rost. Die „ausgehärteten“ Stellen sind auch noch extrem klebrig. Hmmm. Sowas ist lecker.

Aber naja, ab muss er ja!

comp_comp_SAM_5117Da der Unterbodenschutz ab muss, habe ich mich, bewaffnet mit einem Heißluftföhn und einem stabilen Spachtel, unter das Auto gelegt und drauf losgeheizt und gekratzt. Und ich muss schon sagen – das ging gar nicht mal so gut ab :(. Für das Segment, was ich fotografiert habe, habe ich über eine Stunde gebraucht und es ist immer noch nicht ganz sauber. Was soll denn das? Ist das nachher nicht mal richtiger Unterbodenschutz, sondern irgendein anderer Schmierkram? Odercomp_comp_SAM_5119 habe ich mich zu doof angestellt – oder ist es normal? Irgendwie bleibt da – nachdem einem der ganze, abgekratzte Kram ins Gesicht, in die Klamotten und in die Ohren (ganz schlimm) gefallen ist, eine klebrige Schicht über. Wenn man da mit einem Drahtbürstenaufsatz beigeht, verschmiert es nur alles. Und das Zeug stinkt wie sieben frisch geteerte Autobahnen nebeneinander, wenn es warm ist. Vielleicht ist mir davon schwindelig geworden und ich habe dann erstmal aufgehört.

Ich habe nun übrigens eine neue Rangfolge, was ich beim Restaurieren nicht mag:

1. Unterbodenschutz abkratzen
2. Spachteln und Schleifen
3. Chrompolieren.

Papa hat währenddessen die Hinterachse angefangen zu entrosten und anzumalen. comp_comp_SAM_5120Übrigens – hinter der Ankerplatte gibt es ein Kegellager, so meinte Papa. Kennt sich da einer von euch mit Hinterachsen aus? Das müsste neu gefettet werden. Da ist wohl irgendwie eine Madenschraube dran und Papa wusste nicht, ob man das so neu fetten kann. Vielleicht kennt das einer von euch.

Sonntag, der 09.11.2014 – Schraubertag Nummer 90

Puh. Man kann sagen, dass ich schon Schraubertage hatte, die mehr Motivation gebracht haben.

comp_comp_SAM_5124Um wenigstens etwas zu schrauben, habe ich heute den letzten Seitenblinker abgeschraubt, der noch an Elsa hing. Ich hatte ihn bisher immer noch hängen, falls irgendeine Behörde auf unseren Hof kommt und sagt, dass Elsa ein Schrottauto sei und nicht mehr auf die Straße käme. Ich hätte dann nämlich sagen können, dass sie wieder auf die Straße soll, wie man am Blinker sieht. Nein, ist natürlich Quatsch. Der war mit irgendeinem Harz verklebt und ich konnte ihn bisher einfach nicht losbekommen. Heute habe ich es mit Sinn und Verstand – äääh, mit einem Schrauberzieher und Gewalt gemacht und er ging ohne Beschädigung (und das ist nun keine Ironie) auf und ich konnte ihn abschrauben. Sogar die Birne scheint noch heil zu sein.

comp_comp_SAM_5126Danach? Danach habe ich geschliffen. Ich habe es nun bestimmt schon 300 000 mal gesagt, aber ihr glaubt gar nicht, wie ich es hasse. Gibt es da einen Trick, wie man mehr Spaß dran bekommt? Es gibt noch sooo viel zu schleifen. Vorne, zwischen Tür und Haube, hinten Radlauf… und rundherum und die Frontmaske. Urgs…
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Und jedes Mal nach dem Schleifen habe ich keine Fingerabdrücke mehr und sehe aus wie ein zu dünn geratener Schneemann. Sollte ich mir vielleicht doch eine neue Schleifmaschine anschaffen, die nicht auseinanderfliegt und zu heiß wird und per Maschine schleifen? Oder ist da von Hand schleifen doch besser?

Eigentlich wollte ich heute auch noch einen der Rahmenstreben, die nach vorne reichen und den Motor halten, anstreichen – die werde ich schwarz streichen, mit Rostschutzfarbe und wenn alle Kotflügel dran sind und Elsa lackiert ist, mit Seilfett ausblasen.

comp_comp_SAM_5131Mit dem einer Sprühdose Bremsenreiniger, zwei, drei, vier Minuten einwirken lassen und dann mit einem breitem Schraubenzieher oder einem Spachtel alles abkratzen. Zum Vorschein kamen dann vier Farbschichten. Unterbodenschutz, Gyllenbeige 1, gyllenbeige 2 und ein roter Rostgrund. Übrigens geht die Farbe da, wo kein Unterbodenschutz drauf war, erstaunlich leicht ab. Meiner Meinung nach zu leicht, deswegen kommt der Kram auch runter. Ein Gutes hat die Sache ja – ich habe da keine weiteren Durchrostungen gefunden. Trotzdem war die Motivation dafür nicht so besonders da.

comp_comp_SAM_5132Ich hoffe ja immer noch, dass es mit Elsa bald bergauf, bzw. in die Garage geht. Aber andererseits müsste sie dann da aufgebockt werden, um am Unterbodenschutz weiter rumzupuhlen. Und so zum TÜV fahren? Nee, das kann ich vergessen. Zwischendurch dachte ich auch schonmal, einfach über den alten neuen Unterbodenschutz rüber zu malen. Aber nein – Elsa soll ordentlich gemacht werden. So langsam fängt durch die Erde, die Feuchtigkeit und das Laub auch das Gestell der blauen Plane sich aufzulösen. Ob ich es bis Mai mit Elsa schaffe, weiß ich echt nicht. Ich hoffe ja immer noch. (Anmerkung: Hat nicht geklappt 😉 ).

Donnerstag, der 20.11.2014 – Schraubertag Nummer 91

Heute, als ich von der Schule kam und meinen Alltagselchen in die Garage stellte, hörte ich eine Katzen-Stimme „Miiiau!“. Ich schaute unterm Auto, ob sich da eine Miez schnell drunter verkrochen hat, weil es warm war. Aber da war nichts. „Miaaau!“ Ich schaute auf die Treppe zum Holzboden und sah Tarzan da sitzen. Siecomp_comp_SAM_5206 (Ja, sie ist eine „sie“ und kein „er“) schaute ganz knuddelig und tat so, als wollte sie gestreichelt werden. Den Wunsch erfüllt man ihr doch mal. Ich stieg zwei Stufen die Treppe hoch und wollte gerade losstreicheln, als sie mich auf einmal böse anschaute und mir die Pfote entgegenstreckte: „Du, du solltest dich mal lieber um die Elsa kümmern! Sonst gibt es Ärgermiaauuu!“ Ich war verwirrt und entschloss mich erstmal, etwas zu trinken.

comp_comp_SAM_5216Bevor ich mich wieder in die Welt des Gang des Krebses, der Integrale und der Lorenzkraft stürzte, wollte ich doch nochmal nach der alten Dänin mit schwedischem Geburtsort schauen. Einmal schauen, ob sie mir böse war, dass ich in letzter Zeit nicht so oft da gewesen bin. Aber ein Volvo ist anscheinend treu, denn sie stand da immer noch so, wie ich sie kannte. Volvos sollen ja angeblich treue Seelen haben. Um dann nicht ganz unnütz rumzustehen, habe ich die beiden Rahmenteile vorne zu Ende entrostet und angestrichen.

Das war es erstmal wieder von der älteren, schwedischen Dame. Bald geht das weiter. Damit ich euch endlich mal auf dem Stand habe, auf dem sie heute ist.

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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No Responses

  1. turboseize sagt:

    Höchstwahrscheinlich gibt es noch Filme für die Kamera. Natürlich nicht mehr im Supermarkt um die Ecke, aber wenn man weiß, wo…
    Mögliche Quellen:
    http://www.nordfoto.de
    http://www.fotoimpex.de
    http://www.macodirekt.de
    http://www.spuer-sinn.net/

    Aber erstmal solltest Du rausfinden, was dür eine Kamera Du da hast und welches Filmformat sie braucht. 😉

    • Vielen Dank für die Links!
      Da muss ich mich doch glatt bald mal daran setzen und mal ein wenig recherchieren. Wenn die Kamera noch funktioniert, hätte das echt Stil ;-).
      Schöne Grüße
      Lars

      • turboseize sagt:

        Analoge/chemische Photographie rockt übrigens ziemlich.
        😉

        • Jap, das finde ich auch! Es muss nicht alles digitalisiert werden 😉

          • turboseize sagt:

            Digitalisieren kann man die Negative/Dias danach ja immer noch.

          • Wir haben auch schon mal eine Foto-CD mit den eigentlich analogen Bildern vom Entwickeln mitbekommen. Fand ich gar nicht so schlecht 🙂

          • turboseize sagt:

            Wobei es da furchtbare Qualitätsunterschiede gibt. Die CDs, die man aus dem Großlabor (die meisten kleinen Läden und die Drogeriemärkte schicken zu Cewe oder Eurocolor) bekommt, haben lausige Scans, gerade groß genug, um auf 9×13 zu drucken…
            Ein professioneller Kleinbildfilm bietet Auflösungen, für die man einen 20 megapixelsensor bräuchte, und hat einen Kontrastumfang, daß man eine professionelle DSLR bräuchte (Dia) um mitzuhalten, bzw übertreffen aktuelle Sensoren noch (Negativ). Wenn man diese Informationen aber herauskitzeln will braucht es etsprechend hochwertige Scanner, viel zeit und Personal, das einen Scanner auch bedienen kann. Kurz: das kostet dann richtig Asche. Ich hab einmal Bilder zu einer Pressemappe eines Filmes beigesteuert, analog photographiert, da hat mich dann der scan PRO BILD über 30 € gekostet. Dafür kannste die dann aber auch auf Lkwsplanenformat aufblasen, ohne daß es pixelig wird.
            Ganz absurd wird das im Mittelformat.

            Aber auch aus einem billigen „Verbraucherfilm“ läßt sich wesentlich mehr herauskitzeln, als auf den Drogerieabzügen bzw Großlaborscans zu erahnen ist.

            Leidlich brauchbare Qualität, also druckbar bis 20×30 auf Papier bzw 60X90 auf Leinwand (die textur des Untergrundes kaschiert die Pixel etwas, außerdem ist meistens der Betrachtungsabstand größer) kostet dann knapp unter 30€ pro Film (Negative bzw 1-1,5€ pro Bild (Dia).

            Wenn ich in Berlin bin bringe ich den Kram (Entwickeln und Scannen) zu http://www.vv8.de, in München zu http://www.filmscanner.info (Negative und Dias) bzw http://www.dia-spezial.de (nur Dia).
            Schwarzweiß entwickle ich selbst, scannen tue ich das aber nur, wenn ich zu viel Zeit habe…

          • Ich hätte nicht gedacht, dass die Analogfotografie noch so oft genutzt wird! Seitdem es die digitale Möglichkeit gibt tausende Bilder zu knipsen und kaum etwas dafür zu bezahlen, wird eh viel weniger fotografiert und mehr geknipst. Schade, eigentlich.

            Ich muss mich mal in die analoge Form des Fotografierens mehr reinfuchsen. Wäre ja eigentlich passend zu Elsa. Eine Reise im analogen Stil. Das wäre mal was.

            Vielen Dank für die Links! Ich werde mich da am Wochenende mal durchstöbern.
            Schöne Grüße
            Lars

          • turboseize sagt:

            Professionell wird natürlich mittlerweile fast ausschließlich digital photographiert. (Es gibt ein paar Exoten, die das Analoge zu Ihrem Markenzeichen gemacht haben, wie z.B. Vernon Trent, aber der spielt in einer eigenen Liga.)
            Aber wenn es nicht um „Gebrauchsphotographie“, sondern um Kunst geht, oder ums Hobby, dann ist das Analoge immer noch lebendig.
            Ich kenne zwei Profis, die zum geldverdienen selbstverständlich digital arbeiten aber privat immer mal wieder einen Film einlegen.
            Auch wenn ich kein Geld mit der Photographie verdiene geht es mir ähnlich. Wenn es schnell gehen muß oder wenn ich sichergehen muß, daß ich leidlich brauchbare Bilder kriege, dann arbeite ich digital. Ich kann mir das Bild und das Histogram anschauen, habe sofort ein feedback und weiß, daß ich definitiv mit einem brauchbaren Bild nach Hause gehe.
            Aber wenn ich Zeit und Muße habe nehme ich die analoge. Je nach Laune die Spiegelrefleflex oder, um mich zum improvisieren zu zwingen, auch die Meßsucher-Kiev. (Da habe ich nur ein 50mm Objektiv, Perspektivtricks mit der Brennweite scheiden damit aus. Also muß man denken und umherlaufen, bis es hübsch aussieht.) Ich merke, daß ich dann anders photographiere: viel bewußter. Jedes Auslösen kostet Geld. Also knipst man nicht drauflos („wenn’s nix wird lösch ich’s halt“), sondern denkt, überlegt, mißt Lichter und Schatten, rechnet, interpoliert oder rät einfach, und dann macht man das Bild.
            Komischerweise habe ich auf einem Film in der Regel genauosviele brauchbare Bilder wie auf einer Speicherkarte, auch wenn auf eine Speicherkarte nicht nur 36 Bilder passen. Theoretisch sollte das also „analogue only“ auch funktionieren. Die Italienreise bspw ist komplett auf Film photographiert, und ich bin auch Jahre später noch sehr zufrieden mit dem, was ich da gemacht habe, ganz im Gegensatz zu so mancher Digitalsünde, die noch auf dem Blog herumgeistert.

            Trotzdem will ich das Digitale aber nicht missen. So schön die Spannung bei der Entwicklung auch ist, Gewißheiten sind, wenn es drauf ankommt, schöner.
            Was man auch nicht vergessen darf: Digital photographiert man nicht nur einfach mehr, man traut sich auch mehr. Man kann also auch deutlich schneller lernen.

            Optimal wäre also die Kombination aus einer vollmanuellen Analogen, um zum Erlernen und Verständnis der Grundlagen zu zwingen, und dazu eine Digitale zum kostengünstigen üben.

          • Beim Fotographieren verhält es sich dann ähnlich wie mit den Autos. Wer nur von A nach B kommen möchte, der kauft sich einen x-beliebigen Neuwagen oder jungen Gebrauchten. Wer allerdings das Fahren genießen möchte und Spaß am Fahren und an der Technik hat, fährt meist etwas sportliches oder halt etwas Altes.

            Mich würde der Einblick in ein Entwicklungsbüro ja mal sehr interessieren. Ich habe sowas noch nicht gesehen. Wir warten auch noch auf analoge Bilder von der Lieferung vom Lackierer meiner Elsa. Ich bin mal gespannt, wie die aussehen, ich war nicht dabei.

            Ich möchte mich unbedingt mal in die analoge Fotographie mehr reinfuchsen. Alles Digitalisieren muss nicht sein. Wenn so alte Technik noch funktioniert, finde ich das prima. Vielleicht schaffe ich das ja bis zur Jungfernfahrt von Elsa.

            Schöne Grüße
            Lars

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