Den Spaß am Autofahren verlieren?

Mir ist neulich etwas passiert, was ich als Benzinblüter nie gedacht hätte.

comp_comp_SAM_9226Ich habe den Spaß am Autofahren verloren. Zeitweise zumindest. Geht sowas?!

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November. Es ist grau, ein Mix aus Regen und Schnee platscht gegen die Fenster. Der Sturm pustet stark von der Seite und rüttelt am schwarzen Kombi aus den Niederlanden mit einem Volvozeichen im Grill. Gegen den Unterboden spritzt Salzlauge mit einem gelegentlichen Prasseln von Rollsplit. Es ist Herbst. Oder fast-Winter. Je nachdem, wie man es nimmt. Und es ist etwas passiert, was ich nie gedacht hätte, dass es mir passieren kann. Ich habe keine Lust aufs Fahren.

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Ich fahre gerne. Als ich vor fast drei Jahren meine Führerscheinprüfung bestanden hatte und noch warten musste, bis ich fahren durfte, habe ich jeden Tag gezählt. Im Sommer liebe ich es über Landstraße zu cruisen. Ich mag neue Straßen entdecken. Ich mag auch nachts durch die leeren Städte fahren und mir die beleuchteten Straßen angucken. Ich also nicht nur das Schrauben, sondern auch das Autofahren echt gerne. Eigentlich. Wären da nicht so ein paar Dinge…

Stadtverkehr

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Ich wohne ja nun in der Woche in Hamburg. Eine schöne Stadt. Wäre da nicht der Verkehr. Wenn ich morgens zur Uni fahre, mit schlechten Radiowerbesprüchen im Hintergrund, dann geht es noch. Dann habe ich kurz vor den Elbbrücken ein wenig Stau, das war es dann. Danach komme ich, wenn nicht gerade ein Unfall ist, relativ flott hin. Aber die Rücktour… Gut, dass ich da meistens keinen Termindruck habe. Meistens habe ich dann nämlich eine rote Ampel nach der anderen. Und Leute, die rote Ampeln nicht beachten. Das finde ich gar nicht so toll. Meine Bremsklötze bestimmt auch nicht.

Freitags, wenn ich dann wieder in Richtung Heimat aufbreche, ist es das Gleiche. Stau hier, Stau da. Stress hier, Stress da. Das finde ich nicht so toll. Gar nicht toll.

Autobahnen

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Autobahnen finde ich auch nicht so toll. Als ich mal eine Woche von der Nordseeküste nach Hamburg pendelte, stand ich jeden Morgen im Stau. Ohne irgendeinen Grund. Nie war da ein Unfall. Einfach nur Stau, weil irgendwelche Leute bremsen. Sowas stört mich. Und im Stau stören mich dann am allermeisten die Handynutzer. Sagt mal, müsst ihr jede Sekunde erreichbar sein und sofort twittern, dass ihr im Stau steht? Ich mag Social Networks nicht so unbedingt. Auch wenn dieser Blog seit neuestem eine Facebook-Präsenz hat. Ein paar Blogleser meinten, ohne diese würden sie Beiträge verpassen. Und das wäre ja schade, wenn das passiert. Ich mag das meiste von meinem Leben aber trotzdem lieber analog statt digital. Ich muss nicht immer erreichbar sein.

Unfreundliche Verkehrsteilnehmer

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Huch, wer ist das denn? Naja. Unfreundliche Verkehrsteilnehmer. Ganz ehrlich, wie habt ihr reagiert, als euch das letzte Mal die Vorfahrt genommen wurde? Habt ihr gehupt, geschrien, gestikuliert? Ich habe mir das abgewöhnt. So lange nichts passiert ist, muss ich mich nicht aufregen. Meistens meinen die Leute es ja nicht böse. Und irren ist menschlich. Was aber nicht menschlich ist, sind diese ganzen kleinen, anscheinend nicht erfolgreichen Menschen, die hupend drängeln, obwohl die Ampel rot ist, auf die man zu fährt. Oder die, die hupen, wenn die Ampel gerade von rot auf gelb umspringt. Neulich stand ein Mann in einem VW up! neben mir, der für sein Auto eigentlich viel zu groß geraten war. Der machte das gleich. Ich wollte erst das Fenster runtermachen und ihm sagen, wo die nächste Toilette sei, damit er nicht so hetzen müsse, habe es dann aber gelassen. Es war zu kalt draußen. Freundlichkeit im Straßenverkehr geht anscheinend immer mehr verloren. Neulich fuhr ich auf der Kieler Straße in HH auf der rechten Spur, die dann von einem Paketdienst blockiert wurde, der dort gerade Sachen auslud. Meint ihr, mich hat einer (obwohl ich meinen Blinker benutze!) reingelassen? Erst als der fette SUV hinter mir einfach rüberzog, konnte ich mich schnell davor mogeln.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin keiner, der die ganze Zeit motzend hinterm Lenkrad sitzt. Ich motze nie. Aber irgendwann bringt das keinen Spaß mehr.

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Nur manchmal, wenn ich dann eine leere Landstraße vor mir habe, das Radio gerade keinen Stuss von sich gibt, die Heizung heizt und ich mit konstanter Geschwindigkeit über den Teer gleite. Dann merke ich doch wieder, wie schön Autofahren eigentlich sein kann. Irgendwie mag ich es doch. Vielleicht sollte man im Alltag nur noch freundlicher zueinander werden. Fehler anderer Leute tolerieren und verzeihen. Sich nicht aufregen, wenn nichts passiert. Und sich freuen, dass man nicht in einer U-Bahn oder einem Bus sitzt. Das finde ich nämlich noch viel schlimmer.

Wie seht ihr das? Habt ihr noch Spaß am Fahren?

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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No Responses

  1. Jürgen sagt:

    Hallo Lars,

    Stadtverkehr ist etwas, was ich auch nicht mag. Aber ich hab festgestellt, in der Stadt musst Du aggressiver fahren, sonst kommst Du nicht durch – siehe Deine Sache mit dem Paketdienst und dem SUV…

    Mich stört auch etwas anderes: Kleinwagenhass!
    Für meinen Arbeitsweg habe ich mir einen 19 Jahre alten Fiat Punto zugelegt. Naja, eigentlich musste ich den nehmen, sonst wäre er verschrottet worden – aber egal.
    Zum eigentlichen Thema:
    Seitdem ich mit dem Fiat zur Arbeit fahre (50km hin, 50km zurück), fällt mir auf, dass es Leute gibt, deren Ego es nicht erlaubt, hinter einem Kleinwagen herzufahren. Da wird entweder sehr dicht aufgefahren oder gefährlich überholt – obwohl ich die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Landstraße deutlich ausnutze. Das Beste an der ganzen Sache ist aber, dass die Leute, die mich da überholt haben, teilweise sogar langsamer vor mir herfahren, als ich vor ihnen hergefahren bin. Verkehrte Welt.

    Sich darüber aufregen bringt nix, ich bin aber mittlerweile doppelt so wachsam und lieber öfter bremsbereit. Sicher ist sicher.

    Gruß Jürgen

    • Hey Jürgen,

      aggressiv liegt aber doch gar nicht in meiner Natur ;-). Nee, wenn ich will, dann quetsche ich mich auch mal dazwischen. Aber mach das mal, wenn die Leute mit 60-70 an einem vorbeizischen. Der Q7 hatte bestimmt eine Vollkaskoversicherung ;-).

      Der Kleinwagenhass war ja auch schon mal ein Thema im Alltagsklassiker Forum. Mit dem Cabrio war es zuerst ähnlich, inzwischen geht es. Bestimmt, weil das Auto alt wird.

      Bremsbereit und wachsam bin ich auch immer. Und schaue, wenn einer blinkt, dass ich ihn die Spur wechseln lasse. Manchmal bekomme ich dann einen Daumen hoch. Dann freue ich mich ;-).

      Schöne Grüße
      Lars

  2. Ja irgendwann ist es dann etwas zuviel. Ich fahre auch sehr gerne, aber bei Stau und im Stadtverkehr vergeht mir auch ab und zu die Lust. Und es gab Jahre da habe ich 30-40.000km zurückgelegt. Das war auch Zuviel…
    In Stuttgart wird es immer rauher… überholen über Abbiegespuren, Busspuren und Radspuren war früher die Ausnahme und gehört heute häufig dazu. Und mit meinem 500 erlebe ich auch was ein kleines Auto bedeutet. Da ist es mit dem C-Max schon wesentlich besser. Beim Oldtimer meinen manche auch sie müssten auch unbedingt vorbei, dabei ist der mit 100PS ja auch kein Verkehrshindernis.
    Offen Cruisen bei schönem Wetter durch schöne Landschaft ist mir das Liebste…

    • Hey Christoph,

      wenn das so weiter geht, dann schaffe ich in einem Jahr über 50 000 Kilometer. Zu viel ist nie gut. Aber was will man machen. Es gibt schlimmeres ;-).

      Dann bin ich also doch nicht der einzige, den der Stadtverkehr stört. Ich finde es krank, wie unfreundlich manche Menschen sind. Wobei Hamburg anscheinend noch geht. Die Busspuren habe ich bisher nur von Bussen und Taxen benutzt gesehen :-).

      Was für einen 500er hast du denn? Das Retromodell oder das Original? Ich freu mich auch schon auf den Frühling. Dann geht es wieder mit den Klassikern on Tour ;-).

      Ich werd mich nun wieder auf den Weg nach Hamburg machen. Hoffentlich ist nicht zu viel los.

      Schöne Grüße
      Lars

      • Den neuen 500 habe ich. Wenn irgendwo reingedrängt wird dann bei einem kleinen Wagen. Zum Glück wohne ich auch am Rand der Stadt im Grünen und muss selten mit dem Auto ins Zentrum.

        • Ich wohne in HH zum Glück auch am Standrand! Ich fahre aber jeden Tag ins Zentrum. Meist aber zu einer Zeit, wo noch nicht soo viel los ist. Aber „nicht so viel“ ist in HH trotzdem noch viel ;-).

          Den neuen Fiat 500 mag ich! Der sieht so niedlich aus. Welche Farbe hat deiner denn? Ist es ein Abarth?

          Schöne Grüße
          Lars

  3. El Gigante sagt:

    Moin Lars,

    50.000 Kilometer schaffe ich in acht Monaten! … mit dem Fahrschulauto wohl auch kein Wunder, nech?

    Ehrlich gesagt bin ich total froh, dass ich auf dem Lande wohne. NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS zieht mich in eine Stadt. Ich weiß wirklich nicht, was Menschen an einer Stadt so toll finden – eigentlich spricht ALLES gegen eine Stadt. ICH BIN EIN BEKENNENDES LANDEI!

    Auto fahren die Landeier allerdings auch nicht viel besser als die Stadtmenschen. Und ich kann als Fahrlehrer ein Lied davon singen. Eine irgendwann mal in ihren Fahrstunden erlernte Moral werfen die meisten Autofahrer recht bald über Bord. DANN WIRD GEFAHREN WIE IM WILDEN WESTEN… als ob es gar keine Regeln gibt. Und je dreister man sich über die einstmals mühsam eingebimmsten Regeln hinwegsetzt, desto cooler ist man. Sperrflächen, Haltelinien, rote Ampeln, Überholverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Vorfahrtsregelungen… SIND NUR VON FAHRSCHÜLERN ZU BEACHTEN! Zwischen dem, was ich meinen Fahrschülern zu vermitteln versuche und dem, was DIREKT VOR IHREN AUGEN während der Fahrstunde passiert, liegt ein Universum… das ist nicht mehr aufeinander abstimmbar. Die Realität ist pervers!

    Und was macht die staatliche Instanz, die eigentlich für Recht und Ordnung sorgen soll, unsere Polizei? Sie ist unterbesetzt und hoffnungslos überfordert oder kaspert mit Lappalien herum: neulich hielten sie meine Tochter mit ihrem nagelneuen ungepimten Roller an… sie sei zu schnell unterwegs gewesen! Der Hobel darf nach Gesetz maximal 45 km/h fahren, fährt aber ab Werk knapp über 50 km/h. Ich habe anschließend die Beamten angerufen und gefragt, ob sie gerade einen Langeweile-Anfall hatten… und ob sie nicht vielleicht doch Wichtigeres zu tun hätten…

    … die Welt wird immer bekloppter!

    Gruß
    vom wahrscheinlich längsten Fahrlehrer der Welt
    Andreas

    • Hey Andreas,
      vielen Dank für deinen Kommentar!

      Dass du die 50 000 Kilometer locker im Jahr schaffst, war mir ganz bewusst ;-). Wie lange habt ihr die Fahrschulautos denn? Also bis zu welchem Kilometerstand?

      Ich bleibe auch Landei. Ich mag Städte nicht. Mir ist hier zu viel Chaos. Deswegen wohne ich ja auch am Stadtrand. Es reicht, wenn ich zwei Mal am Tag (auf dem Hin- und auf dem Rückweg) erinnert werde, dass ich in einer Stadt bin. Das mag ich nicht. Nachts sieht die Stadt ganz schön aus, wenn sie beleuchtet ist. Das war es dann aber auch schon. U-Bahnen sind voll, Busse sind voll, Straßen sind voll. Zum K.. äh.. unschön!

      Deine Erlebnisse kommen mir sehr bekannt vor. Wobei ich finde, dass es in der Stadt noch einen Ticken schlimmer ist, weil hier alles so gedrängt ist. Am schlimmsten finde ich immer noch die Fahrer von Firmenwagen! Wäre ich ein Chef einer Firma und würde mitbekommen, wie für die Firma Werbung gefahren wird, dann wäre ich echt böse. Aber da es wahrscheinlich nie passieren wird, muss ich ja auch nicht böse werden ;-).

      „Regeln sind da um gebrochen zu werden“ – dieser dumme Spruch hat sich bei vielen Autofahrern durchgesetzt. Mir fällt es schon auf, wenn Leute gut fahren – also weder zu langsam noch zu schnell. Ich bin selbst wirklich kein Engel, aber ich versuche mich immer an die Regeln zu halten. Bisher bin ich noch beulen-, blitzer- und strafzettelfrei. Ich hoffe, das bleibt noch lange so.

      Zur Sache mit dem Roller. Ein Kumpel von mir hatte (hat?) einen Honda Viertaktroller. Zoomer oder so ähnlich. Sieht aus wie eine Mofa, ist aber ein Roller. Damit wurde er auch angehalten. Sah so sehr nach Mofa aus.

      Der komische Golf Kombi, der früher aber JEDEN Morgen im Überholverbot (Bahnübergang..) überholte und IMMER dicht auffuhr. Da haben sie nie etwas gesagt. Auch, als sie dort mal kontrolliert haben. Tz. Da war ich böse.

      Naja, hilft nichts. Hast du euren Fuhrpark schon winterfest gemacht? 🙂

      Schöne Grüße
      Lars

      • El Gigante sagt:

        Hi Lars,

        momentan werden die Autos bei uns so um die zwei Jahre alt. Der letzte AURIS hatte knapp 100.000 Kilometer runter und war etwa eineinhalb Jahre alt. Gerade ein japanisches Auto leidet unter sehr großem Wertverlust, wenn es älter ist und mehr auf dem Tacho hat. Da ich meinen „Dienstwagen“ seit Anfang dieses Jahres mit der 1%-Regelung fahre (mit privater Nutzung), möchte ich demnächst ein Fahrzeug haben, das (auch mir persönlich) ein paar Vorteile bietet (mehr Platz, weniger Verbrauch, besserer Wiederverkauf, etc.). Ich habe meinem Chef gesagt, dass ich als nächstes Fahrschulauto gern den neuen VW Tiguan hätte… wir werden sehen, wie und ob er auf meinen Wunsch eingeht.

        Unser Fuhrpark ist bereits im Winterschlaf… alles unter Dach und Fach… alles im Trockenen… alle angeschlossen an Erhaltungsladegeräten… meinetwegen kann es Winter werden. Die Fahrzeuge träumen unter ihren Abdeckungen wahrscheinlich schon vom nächsten Frühjahr – der blaue K 70 wird uns im Mai zum Pfingsttreffen in den Steigerwald nach Franken bringen, den REDSTAR erwartet im nächsten Jahr wieder eine Reise nach Sizilien, AUDi A2 und POLO möchte ich auch wieder ein wenig anmelden (mal sehen, welche Möglichkeiten es da gibt) und für das nächste Jahr habe ich mir vorgenommen, endlich den gelben K 70 wieder zusammenzubauen – lange Weile kommt also nicht auf!

        Gruß
        Andreas

        • Hey Andreas,
          ich habe ja auch schon mal nach einem Toyota Diesel geschaut, so als Pendlerauto. Die sind anscheinend für den Export echt beliebt, günstige Autos habe ich da nicht gefunden. Aber gut, der Auris ist vom Design auch nicht ganz soo mein Fall ;-). Den neuen VW Tiguan habe ich noch gar nicht gesehen, ist der schon im Handel?

          Aber für die nächste Saison ist ja auch schon ganz schön was geplant! Besonders gespannt bin ich natürlich auf die neuen Geschichten aus der K70-Werft. Das dürfte ja das Auto sein, dass du bisher am längsten hast, oder? Zusammenbauen finde ich ja ganz toll. Jedes Teil, was man anbaut ist ein Stück näher am fahrbeiten Zustand. Ich habe heute wieder eine Ladung neuer Teile eingekauft, die am Wochenende an Elsa wandern werden. Ich freuuu mich!

          Ich hoffe ja, dass ich es in den sonnigen Monaten mit der alten Schwedin auch mal in Richtung Süden schaffe, um mir euren Fuhrpark mal live anzusehen ;-).

          Schöne Grüße
          Lars

  4. turboseize sagt:

    Ich fahre auch weiterhin gerne auto. Aber in der Stadt tagsüber autozufahren, das vermeide ich wie die Pest.
    Erstens macht es keinen Spaß, zweitens sind (außer mi rnatürlich! 😉 ) nur Vollidioten unterwegs, drittens fangen richtige Autos (mit ausreichend Hubraum und Benzinmotor – denn Diesel sind asozial) in der Stadt das saufen an, viertens ist man mit den Öffentlichen, zu Fuß oder mit dem Rad schneller und fünftens billiger unterwegs.

    In der Stadt fahre ich nur mit dem Auto, wenn
    – ich etwas sehr schweres oder sperriges zu transportieren habe, mit dem ich mich in der U-Bahn äußerst unbeliebt machen würde
    – es in die Peripherie geht, wo der ÖPNV nicht fuktioniert (in München z.B. ist das Netz sternförmig aufgebaut, man kommt also super in die Stadt rein und wieder raus, aber wenn man bspw vom Nordosten in den Norden will muß man absurde Umwege über den Stadtkern fahren…)
    – wenn ich so spät abends unterwegs bin, daß keine Bahn mehr fährt.

    Nachts kommt man mit dem Auto zwar vorwärts, aber dafür gibt es dann die unbeleuchteten Kreuköllner und F-Hainer Partyradlerninjas, die sich unsichtbar und offenkundig angeheitert beim rechtsabbiegen im Kotflügel materialisieren… das macht auch keinen Spaß.

    • Ich fahre in der Stadt mit dem Auto, wenn ganz viele andere Menschen auch fahren ;-). Fürs Fahrrad ist es zu weit (oder ich zu unsportlich 😉 ). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich um die 2 Stunden zur Uni, mit dem Auto bei schlechten Tagen meist um die 40 Minuten. Das ist schon ein Unterschied. Gerade früh morgens ;-).

      Ich hätte neulich fast einen Liegefahrradfahrer mitgenommen. Der hatte weder Beleuchtung an, noch eine Fahne an seinem Gefährt. Obwohl ich über die Schulter schaute, ob da ein Radfahrer ist, hab ich ihn nicht gesehen. Der muss genau auf der Fensterhöhe gewesen sein. DAS fand ich gefährlich. Ist zum Glück nichts passiert. Toll fand ich das aber nicht.

      Schöne Grüße
      Lars

      • turboseize sagt:

        Ja, Radfahrer sind für Autofahrer grundsätzlich unsichtbar. Leider sind sich die Wenigsten Radfahrer dessen bewußt, vor allem nicht die Viel-Radler (weil die ja in der Regel weniger Auto fahren).
        Andererseits sind viele Regelverstöße oder auch nur Nickeligkeiten (Straße blockieren, indem man in der Mitte der Fahrspur fährt z.B.) aus Radfahrersicht nicht nur nachvollziehbar, sondern zwingend geboten (schonmal in eine Fahrertür gerauscht, die plötzlich geöffnet wurde? Danach fährt JEDER mit anderthalb Metern Abstand zu parkenden Autos.)
        Es wäre viel gewonnen, führen die Autofahrer öfter mit dem Rad und setzten sich die Radler ab und an ins Auto…

        Wie weit hast Du es denn bis zur Uni? Bis 15km bist Du im Stadtverkehr mit dem Rad nicht langsamer, teilweise auch erheblich schneller als mit dem Auto. (Vorrollen bis zur roten Ampel un dmit der ersten Grünphase rüberkommen, während man mit em Auto zwei bis drei braucht; oder im Idelfall „Schnellradwege“ auf ehemaligen Bahntrassen, auf denen einem der Stau auf den Straßen völlig egal ist.)
        Die Kombination Rad und Bahn kann auf gewissen Strecken auch vorteilhaft sein, aber das hängt stark von der Tageszeit und dem Passagieraufkommen ab.

        • Mit den Radfahrern sprichst du einen guten Punkt an. Ich hupe nicht, wenn ein Radfahrer vor mir mitten auf der Straße fährt und überhole ihn auch nur, wenn ich genügend Platz habe, um ihn nicht zu bedrängen. Hier auf dem Land halte ich auch oft für Radfahrer an, wenn es eng wird. Erstaunlich, wie sich Leute darüber freuen können.

          Zur Uni habe ich es 35 Kilometer weit. Zumindest ist das der kürzeste fahrbare Weg. Davon sind ungefähr 20 Kilometer Autobahn. Ich wohne im östlichsten Stadtteil Hamburg an der Elbe und muss nach St. Georg, also eigentlich ins Zentrum.

          Zu den Zeiten, wo wir normalerweise morgens in die Uni müssen, ist immer viel los. Egal ob U-Bahn, Bus oder per Auto. Am besten wäre ein Hubschrauber ;-). Viele Studenten kommen mit dem Fahrrad. Ich finde das gut!
          Schöne Grüße
          Lars

          • turboseize sagt:

            Ok, für 35km einfache Strecke wäre ich mittlerweile auch zu faul. 😀

          • Ich bin es auch ;-). Und wahrscheinlich zu unsportlich. Darauf bin ich aber nicht stolz :-).

            Deshalb wäre so ein Diesel ja nicht schlecht. Aber mal sehen. Meine Mutter hat auch schon gesagt, sie würde meinen V40 übernehmen und pflegen. Und das tut sie wirklich. Aber mal schauen ;-).

            Schöne Grüße
            Lars

          • turboseize sagt:

            Aber ein Diesel ist in der Stadt echt asozial, wenn man an die Luftqualität denkt. Da kannste auch gleich nen unkatylsierten Benziner fahren, das nimmt sich nicht mehr viel.

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