Kopfdichtungs- und Kupplungsgequassel

Unser kleiner, alter Golf 1 hatte ein paar Probleme mit der Kupplung.

comp_comp_SAM_4053Dann baute die Kopfdichtung zu viel Druck auf. Das sorgte für viel Angstschweiß…

Wie das nun einmal im Leben so ist. Manchmal verliert, manchmal gewinnen die Anderen. Wir haben beim Kupplungseinbau verloren und die nicht funktionierende Kupplung hat gewonnen. Schade, aber schade. Das Einstellung in der Werkstatt brachte überhaupt nichts, die Kupplung trennte nicht, man konnte kaum schalten. Und wenn, dann nur sehr geräuschintensiv. Und das? Das ist ziemlich großer Mist. Also ging Henkelmännchen in die Werkstatt unseres Vertrauens. Nein, falsch. In die Werkstatt des Vertrauens anderer Leute. „Wenn ihr einen VW-Oldtimer habt, fahrt zur Werkstatt XX!“, musste ich schon ein paar Mal hören und lesen. Zudem war der Kostenvoranschlag von allen am günstigsten – man muss ja auch sparen.

Auf dem Arreal des Ex-VW-Händlers standen einige alte Golf, ein alter Marbella und comp_comp_SAM_2635in der Werkstatt ein Scirocco 1 neben Henkelmännchen, als wir auf den Hof gerollt kamen. Wir hatten nämlich einen Anruf bekommen. „Können Sie einmal vorbeikommen? Wir müssen da etwas besprechen. Wir haben da ein Problem an Ihrem Golf…“ Gehört, getan. Als wir in die Werkstatt kamen, wurden wir gleich freundlich (SO gehört sich der Service!) begrüßt. Dann wurde erzählt, was Sache ist. Oha. Es gibt so Sachen, die man eigentlich nicht gerne hören möchte.

Der Kopf war ab. Das sollte er auch, weil die kaputte Kopfdichtung erneuert werden comp_comp_SAM_2634sollte. Henkelmännchen ging es nicht gut. Der kleine Golf litt wohl ziemlich unter Vernachlässigung und falscher Pflege. Irgendeiner hat vor Jahren einmal die Kopfdichtung nachgezogen oder erneuert und dabei das Drehmoment nicht beachtet. An drei Gewindegängen waren Haarrisse zu sehen. Jeweils einer zum Kühlwasserkanal und ein kleiner zum Ölkanal. So ein Mist. „Und nun?“ Ja… und nun? Viel Auswahl bleibt nicht. Zusammenbauen und hoffen, dass der Motor nicht platzt und danach dicht hält (Gewinde dichtet ja auch ab) oder einen neuen Motorrumpf finden und die Hebebühne länger blockieren. Wir entschieden uns für die erste Möglichkeit, auch mit der Hoffnung im Hinterkopf, den keinen sichtbaren Verschleiß zeigenden Motor irgendwie zu retten. Man kann sagen, dass das am Abend ein bisschen für Zittern sorgte. Guss ist ja spröde. Wenn das mal gut geht…

Und? Es klappte. Gestern kam der Anruf. „Ja, also der Golf läuft wieder. Wir können aber nicht garantieren, ob das Gewinde auch genug abdichtet“ – Egal! Henkelmännchen läuft! Die alte Kupplung (also die Kupplung, die wir eingebautcomp_comp_SAM_2661a haben) wurde uns eingepackt. Die scheint einen Höhenschlag zu haben, weshalb sie nicht richtig getrennt hat. Es war also nicht unsere Schuld. Die Kupplung geht nun zum Hersteller zurück und wir schauen, was dabei herauskommt. Anscheinend hat das Getriebe aber keinen Schaden genommen; das Zwischenkupplen scheint geklappt zu haben. Der Motor läuft nun schön und hält seine Temperatur konstant; heute sollen wir noch einmal nach Wasser und Öl schauen.

Aber das ist ja das kleinste Problem. Er fährt auf jeden Fall wesentlich ruhiger, zieht gleichmäßiger hoch (Auch wenn wir ihn mit all den Neuteilen noch einfahren sollen) und bubbert im Stand nicht mehr vor sich hin. Das Schalten bringt nun auch ohne Zwischengas wieder Spaß. Unser kleiner Golf lebt wieder – wenn nun nicht Öl ins Wasser oder umgekehrt kommt. Das wäre dann schade.

Was macht man, wenn man sein Auto wieder hat und es wunderbar fährt? Genau. comp_comp_SAM_2667Man fährt es. Das habe ich auch vor. Eigentlich. Uneigentlich habe ich, als Henkelmännchen zu Hause war, die Front gleich zerlegt. Er hat da so ein paar rostende Steinschläge und die sollen weg gemacht werden. Sieht doch schöner aus, wenn er nächsten Monat zum TÜV muss. Nun muss ich ein bisschen schleifen, rostumwandeln, grundieren und lackieren, dann sollte es ersteinmal wieder für ein paar Jährchen halten. Irgendwann wird er eh nochmal richtig restauriert, wenn Zeit und Geld das zulassen. So lange soll er uns aber weiterhin so treu und tapfer die Dienste erweisen. Ich freu mich auf weitere Touren und schau nebenbei schon einmal nach einem gebrauchten JB-Motor. Falls so einer noch irgendwo etwas liegen hat… ;-).

Ich geh dann mal raus. Entrosten.

 

 

Watt'n Schrauber

Autoverrückt, restauriert einen Buckelvolvo mit wenig Budget, mag Fotografieren, Tanzen und ist manchmal wohl ein wenig durcheinander. Und mag Norddeutschland.

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1 Response

  1. 31. Dezember 2016

    […] einer Werkstatt, entschieden wir uns aber die Kopf- und Ventilschaftdichtungen und die Kupplung dort wechseln zu lassen. Viel gekostet hat das nicht und der Fahrspaß ist unheimlich gewachsen. Die Frontmaske habe ich […]

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