Zwischen Wahnsinn und WAAHNSINN!
Kennt ihr das? Ihr legt euch abends aufs Sofa, fühlt euch wie eure Katze oder euer Kater, der eh schon den ganzen Tag mehr oder weniger schlafend auf dem Sessel liegt und wollt nur noch schlafen? Ihr ward den ganzen Tag produktiv, habt viel gesehen und viel erlebt und wieder etwas für das Leben hinzugelernt?
Mir geht es zumindest so. Dank leichtem Handicap, annahender Erkältung und viel zu kurzer Nacht, bin ich heute Morgen mehr oder weniger gut gelaunt in meinem Alltagselchen zur Schule gefahren. Und – wie immer – wurde ich von ach-so-fröhlichen Radiomoderatoren vollgesülzt, wie toll doch der Morgen wäre und was wir nicht alles Schönes an dem Tag machen könnten. NEIN! Ich möchte eurer gespielten gute Laune nicht zu hören – und JA! – ich ärgere mich wieder, dass ich meine CD überall liegen habe, nur nicht im Auto. Nachrichten? Ach, ich schalte um. Ich habe keine Lust mich nochmehr aufzuregen. Was ich sonst immer bei Nachrichten mache. Ich mag es, im Auto zu sitzen und zu meckern. Nur heute nicht.
Und was ist da? Huch – die Sonne geht auf.
Es könnte tatsächlich ein wunderschöner Tag werden. *Gääähn* – man, was bin ich müde. Kaffee trinke ich nicht, also habe ich kein Koffein, was zusammen mit meinem Blut durch meinen Körper pumpen könnte. – Aber was ist das? Die Rolling Stones! Könnte vielleicht doch noch ein schöner Tag werden. Vielleicht. Mein Tank ist bald leer….na super.
Schule? Schule ist lehrreich. Und nicht weiterspannend für euch. Eigentlich ist das hier ja ein Auto-Blog. Man könnte zwar denken, dass sich mein Leben nur um Autos dreht, aber dem ist nicht so. Habe auch noch andere Hobbys.
Nach der Schule? Hey – die Sonne scheint immer noch! Das ist in letzter Zeit nicht oft vorgekommen. Werde ich – immer noch leicht gehandicapt, müde und mit ganz viel Luft im Tank – den Tag genießen und so wie viele meiner Klassenkameraden einfach „chillen“? Ähm, nein. Erst einmal einkaufen. Ich mag Einkaufen ja nicht so besonders. Vor allem – warum schauen alle so traurig? Mir geht es auch nicht gut, aber ich lache trotzdem. Ich habe gute Laune, die Sonne scheint doch. Aber wer weiß, was denen heute schon passiert ist. Ich frage lieber nicht nach. Ich lade meine Einkäufe in den Kofferraum und fahre los. Brumm!
Mein saphirschwarzer Hollandelch läuft ruhig und zuverlässig durch Dithmarschen. Aber was ist hier heute los? Die fahren ja alle wie die Henker! Wahnsinn! Rasende Renault, wildparkende Daimler, kriechende Daihatsu und eiernde Ford. Und dann dieser nette Fußgänger, den ich aufmerksam machte, er solle lieber auf dem Bürgersteig laufen, anstatt daneben. Seine Antwort „Das ist doch ein Radweg, da darf ich nicht laufen“ verstand ich nicht so recht. Zufällig war es fast direkt vor meiner Haustür. Das ist kein Radweg. Aber wenn er lieber neben dem Bürgersteig laufen will – er muss es wissen. Mehr als warnen kann man nicht. Und dann war da noch dieser Transporter…
Vielleicht brauchen die Herrschaften einfach eine Brille? Ich trage seit über zehn Jahren eine Brille. Aber wie ihr seht, ist meine Mittelkonsole nicht wirklich aufgeräumt. Macht doch nichts. Vielleicht hilft eine Brille einigen ja schon einfach, den Wahnsinn auf der Straße einfach ein wenig einzudämmen.
Und nun? Was machen wir mit dem Nachmittag? Sich aufs Sofa packen und schlafen, weil ich immer noch müde bin? Bei dem Himmel? Nein. Fotos machen! Mach ich doch so selten.
Dann fahren wie doch mal los! Kamera eingepackt und ab geht das. Mein Tank ist gleich leer. Oh man.
Manche Leute fragen mich ja, ob ich den ganzen Tag überhaupt nichts anderes machen würde. Überall wären Fotos. Hier Fotos, da Fotos – überall. Nein, mache ich natürlich nicht. Ich habe auch noch andere Hobbys. Elsaschrauben, zum Beispiel.
Also, wo könnte ich denn mal Fotos machen? Hier! Blinker rechts, schauen, dass ich keinen Fahrradfahrer (HIER ist ein Radweg!) umniete und anhalten. Ich blinke immer. Ich hasse es, wenn Leute nicht blinken und denken, dass ich wüsste, wo sie hinwollen. Nein. Jetzt rege ich mich nicht auf.
Ich will Fotos machen.
So langsam fängt die Sonne an, sich zu verdünnisieren. Irgendwie hat sie wohl auch keine Lust mehr auf diesen chaotischen Mittwoch in Dithmarschen. Ich liebe Dithmarschen – aber einige Sachen kann man auch nur hier erleben. Habt ihr schon mal jemanden bei Schnee mit einem Handrasenmäher laufen sehen? Nein? Ich schon.
Sonne, nun warte bitte doch! Ein wenig würde ich dich gerne noch hier haben. Ansonsten kann ich keine Fotos mehr machen, mir meiner alten Nicht-Spiegelreflex-Kamera. Und das wäre schade. Bei der Landschaft. Und dem Himmel.
Du bleibst noch? Das ist schön. Schön spiegelst du dich auf der Motorhaube meines Alltagselchen, der hier die Sonne genießt und seinem Besitzer zu schaut, der wie immer mit einer Kamera rumrennt und komische Fotos macht. Und immer noch ist sein Tank fast leer.
Eigentlich hätte ich ihn heute mal waschen können, nachdem ich ihn am Wochenende einige hundert Kilometer gefahren haben. Und aussaugen müsste ich ihn. Aber – es ist Winter.
Nun langt es allerdings auch mit den Bildern. Wir wollen es ja nicht übertreiben. WAAAHNSINN – dieser Himmel. Diese Landschaft. Das ist auch Dithmarschen. Platt, aber schön.
War das heute also ein Tag, er typisch in Dithmarschen ist? Dithmarschen – dieses kleine, schöne Stückchen Erde, das an sich ja total überflüssig ist, an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Meine Heimat.
Schöne Landschaft, Natur – aber auch komische Situationen, die man nur in Dithmarschen erleben kann. Bürgersteig? Nein, das ist ein Radweg…
Ich wünsch euch was!
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